Logo Logo
Hilfe
Kontakt
Switch language to English
Etablierung eines adaptierbaren Akutschmerzmodells zur Induktion nozizeptiver Stimuli definierter Intensität und Dauer mittels thermischer Reize
Etablierung eines adaptierbaren Akutschmerzmodells zur Induktion nozizeptiver Stimuli definierter Intensität und Dauer mittels thermischer Reize
In den vergangenen Jahren wurden diverse Akutschmerzmodell zur Erforschung pathophysiologischer Mechanismen von Schmerzen und Validierung medikamentöser Therapieverfahren beschrieben. Aufgrund unterschiedlicher Fragestellungen sowie fehlender, standardisierter Protokolle sind die damit erlangten Forschungsergebnisse jedoch nur eingeschränkt vergleich- und reproduzierbar. Die erworbenen Erkenntnisse müssen auch wegen der überwiegend kurzen Versuchsdauern der bereits beschriebenen Akutschmerzmodelle im Hinblick auf ihre Übertragbarkeit auf klinischen Schmerz kritisch hinterfragt werden. Das Ziel dieser Studie war daher die Etablierung eines standardisierten Protokolls eines Akutschmerzmodells. Durch ein Gerät zur quantitativen sensorischen Testung wurden nozizeptive thermische Stimuli definierter Intensität und variabler Versuchsdauer induziert. Zur Reduktion des Risikos von thermischen Hautschäden und zur Amplifikation der Schmerzintensität von Hitzestimuli erfolgte die Anwendung einer Capsaicin-Creme. Die geeigneten Stimuluslängen und Thermodentemperaturen für ein Kälte- und Hitzeschmerzmodell wurden aus Vorversuchen abgeleitet, in denen neben den thermischen Schmerzschwellen auch die zeitlichen Aspekte einer peripheren und zentralen Schmerzadap-tation untersucht wurden. Über eine variable Zeitdauer konnten so signifikante, nozizeptive Kälte- und Hitzeschmerzreize induziert werden, die von den Versuchsprobanden im Durchschnitt mit einer Schmerzintensität von NRS ≥ 6 bewertet wurden. Dabei bestand keine Gefahr von schweren oder irreversiblen thermischen Gewebeschäden und es kam zu keinem durch Schmerzintoleranz bedingten Versuchsabbruch.
Akutschmerzmodell, QST, Capsaicin, Hitzeschmerz, Kälteschmerz
Lüke, Philipp
2021
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Lüke, Philipp (2021): Etablierung eines adaptierbaren Akutschmerzmodells zur Induktion nozizeptiver Stimuli definierter Intensität und Dauer mittels thermischer Reize. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
[thumbnail of Lueke_Philipp.pdf]
Vorschau
PDF
Lueke_Philipp.pdf

2MB

Abstract

In den vergangenen Jahren wurden diverse Akutschmerzmodell zur Erforschung pathophysiologischer Mechanismen von Schmerzen und Validierung medikamentöser Therapieverfahren beschrieben. Aufgrund unterschiedlicher Fragestellungen sowie fehlender, standardisierter Protokolle sind die damit erlangten Forschungsergebnisse jedoch nur eingeschränkt vergleich- und reproduzierbar. Die erworbenen Erkenntnisse müssen auch wegen der überwiegend kurzen Versuchsdauern der bereits beschriebenen Akutschmerzmodelle im Hinblick auf ihre Übertragbarkeit auf klinischen Schmerz kritisch hinterfragt werden. Das Ziel dieser Studie war daher die Etablierung eines standardisierten Protokolls eines Akutschmerzmodells. Durch ein Gerät zur quantitativen sensorischen Testung wurden nozizeptive thermische Stimuli definierter Intensität und variabler Versuchsdauer induziert. Zur Reduktion des Risikos von thermischen Hautschäden und zur Amplifikation der Schmerzintensität von Hitzestimuli erfolgte die Anwendung einer Capsaicin-Creme. Die geeigneten Stimuluslängen und Thermodentemperaturen für ein Kälte- und Hitzeschmerzmodell wurden aus Vorversuchen abgeleitet, in denen neben den thermischen Schmerzschwellen auch die zeitlichen Aspekte einer peripheren und zentralen Schmerzadap-tation untersucht wurden. Über eine variable Zeitdauer konnten so signifikante, nozizeptive Kälte- und Hitzeschmerzreize induziert werden, die von den Versuchsprobanden im Durchschnitt mit einer Schmerzintensität von NRS ≥ 6 bewertet wurden. Dabei bestand keine Gefahr von schweren oder irreversiblen thermischen Gewebeschäden und es kam zu keinem durch Schmerzintoleranz bedingten Versuchsabbruch.