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Degeneriert die moderne Zahnmedizin zu einem gewinnorientierten Dienstleistungsunternehmen?. eine Bestandsaufnahme und ethische Bewertung der „Cosmetic Dentistry“
Degeneriert die moderne Zahnmedizin zu einem gewinnorientierten Dienstleistungsunternehmen?. eine Bestandsaufnahme und ethische Bewertung der „Cosmetic Dentistry“
Diese Arbeit befasst sich mit einer in Deutschland bislang wissenschaftlich nur wenig diskutierten Thematik, nämlich mit den ethischen Fragen der „Cosmetic Dentistry“. Um einen Überblick zu bekommen, wird ein kurzer Einblick in die zahnärztliche Geschichte sowie in die kulturellen und demographischen Besonderheiten und Bedeutungen der Zähne gewährt. Auch bekommt der Leser einen kurzen Eindruck über die deutsche zahnärztliche Ethik, die Ethik in der Humanmedizin und die Ethik auf internationaler Ebene. In den letzten Jahren ist zu sehen, dass die „Ästhetische“ bzw. „Kosmetische“ Zahnheilkunde einen massiven Aufwärtstrend erlebt. Durch die Zunahme sogenannter „Dentalstudios“, Wellnessoasen“ und „Dental Spas“ und die steigende Nachfrage der Bevölkerung nach kosmetischen bzw. ästhetischen Maßnahmen entstehen neue Märkte für die Zahnärzte. Doch dieses neue Betätigungsfeld bringt auch Probleme mit sich. Diese Tatsache führt seit Jahren zu kontroversen Diskussionen zwischen Zahnmedizinern, Rechtswissenschaftlern und Ethikern. Es stellt sich die Frage, ob wir es hier nur mit einem vereinzelt auftretenden Phänomen, oder gar mit einem umkämpften Wachstumsmarkt zu tun haben? Befindet sich „die moderne Zahnheilkunde auf einer gefährlichen Klippe zum Schönheitssalon“ oder handelt es sich dabei um ein ganz neues Betätigungsfeld außerhalb der Zahnheilkunde? Ferner gilt es zu klären, wofür der Zahnarzt in Zukunft stehen soll bzw. möchte. Was passiert mit dem uns heute bekannten kurativ ausgerichteten Zahnarzt? Wird es ihn auch in Zukunft noch geben oder entsteht eine völlig neue Berufssparte mit Zahnbehandlern, die als Dienstleistungsunternehmer ihre „Kunden“ betreuen? Diese Fragen kann nur die Zahnärzteschaft selbst, innerhalb gewisser ethischer Grenzen, beantworten. Methodisch baut die Arbeit auf einer literaturbasierten Analyse und einer sozialempirischen Untersuchung auf. Viele ethische Fragen lassen sich nicht allein analytisch lösen, weshalb es unumgänglich war, die Zahnärzteschaft selbst zu befragen. Hierfür wurde die mündliche und schriftliche Befragung gewählt und der Inhalt wurde mittels zusammenfassender Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet und in der anschließenden Synthese zusammengefasst und ethisch bewertet. Es wurden versucht Lösungsansätze zu finden, um mit diesem Thema in der Zahnmedizin adäquat umzugehen.
Zahnmedizin, Cosmetic Dentistry, ästhetische Zahnheilkunde, Dienstleistungsunternehmen Zahnarztpraxis
Wassermann, André
2021
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Wassermann, André (2021): Degeneriert die moderne Zahnmedizin zu einem gewinnorientierten Dienstleistungsunternehmen?: eine Bestandsaufnahme und ethische Bewertung der „Cosmetic Dentistry“. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

Diese Arbeit befasst sich mit einer in Deutschland bislang wissenschaftlich nur wenig diskutierten Thematik, nämlich mit den ethischen Fragen der „Cosmetic Dentistry“. Um einen Überblick zu bekommen, wird ein kurzer Einblick in die zahnärztliche Geschichte sowie in die kulturellen und demographischen Besonderheiten und Bedeutungen der Zähne gewährt. Auch bekommt der Leser einen kurzen Eindruck über die deutsche zahnärztliche Ethik, die Ethik in der Humanmedizin und die Ethik auf internationaler Ebene. In den letzten Jahren ist zu sehen, dass die „Ästhetische“ bzw. „Kosmetische“ Zahnheilkunde einen massiven Aufwärtstrend erlebt. Durch die Zunahme sogenannter „Dentalstudios“, Wellnessoasen“ und „Dental Spas“ und die steigende Nachfrage der Bevölkerung nach kosmetischen bzw. ästhetischen Maßnahmen entstehen neue Märkte für die Zahnärzte. Doch dieses neue Betätigungsfeld bringt auch Probleme mit sich. Diese Tatsache führt seit Jahren zu kontroversen Diskussionen zwischen Zahnmedizinern, Rechtswissenschaftlern und Ethikern. Es stellt sich die Frage, ob wir es hier nur mit einem vereinzelt auftretenden Phänomen, oder gar mit einem umkämpften Wachstumsmarkt zu tun haben? Befindet sich „die moderne Zahnheilkunde auf einer gefährlichen Klippe zum Schönheitssalon“ oder handelt es sich dabei um ein ganz neues Betätigungsfeld außerhalb der Zahnheilkunde? Ferner gilt es zu klären, wofür der Zahnarzt in Zukunft stehen soll bzw. möchte. Was passiert mit dem uns heute bekannten kurativ ausgerichteten Zahnarzt? Wird es ihn auch in Zukunft noch geben oder entsteht eine völlig neue Berufssparte mit Zahnbehandlern, die als Dienstleistungsunternehmer ihre „Kunden“ betreuen? Diese Fragen kann nur die Zahnärzteschaft selbst, innerhalb gewisser ethischer Grenzen, beantworten. Methodisch baut die Arbeit auf einer literaturbasierten Analyse und einer sozialempirischen Untersuchung auf. Viele ethische Fragen lassen sich nicht allein analytisch lösen, weshalb es unumgänglich war, die Zahnärzteschaft selbst zu befragen. Hierfür wurde die mündliche und schriftliche Befragung gewählt und der Inhalt wurde mittels zusammenfassender Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet und in der anschließenden Synthese zusammengefasst und ethisch bewertet. Es wurden versucht Lösungsansätze zu finden, um mit diesem Thema in der Zahnmedizin adäquat umzugehen.