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Spirometrische Befunde bei traditionellen Berufstauchern und Fischern in Südchile – eine Querschnittsstudie
Spirometrische Befunde bei traditionellen Berufstauchern und Fischern in Südchile – eine Querschnittsstudie
Die Langzeiteffekte der Exposition von hyperbaren Umgebungsbedingungen auf die Lungenfunktion sind Bestandteil wissenschaftlichen Diskussionen. Ziel dieser Arbeit war es die Lungenfunktion mittels Spirometrien bei traditionellen chilenischen Muscheltauchern, die sich der Hookah Technik bedienen, zu untersuchen, mit der Lungenfunktion von lokalen Fischern zu vergleichen und potenzielle arbeitsbedingte Risikofaktoren pathologischer Lungenfunktionsparameter zu identifizieren. Hierfür wurden im Rahmen einer Querschnittsstudien spirometrische Lungenfunktionsuntersuchungen gemäß internationalen Richtlinien und ein Fragebogen bezüglich sozio-demographischer Daten, Arbeitsbedingungen der Taucher und respiratorischer Symptome durchgeführt. Die Probanden wurden mithilfe von Tür-zu-Tür Besuchen rekrutiert. In der statistischen Analyse wurden die Messparameter der Taucher und Fischer mittels parametrischer und nicht parametrischer Tests auf Unabhängigkeit geprüft und anschließend wurde in multiplen linearen Regressionsmodellen ein möglicher Einfluss des Tauchens bzw. des Tauchverhaltens auf die Lungenfunktionsparameter untersucht. Insgesamt konnten die Daten von 98 Taucher und 52 Fischer (Response 67%) ausgewertet werden. Die Regressionsanalysen ergaben für Taucher statistisch signifikant höhere Werte der Forcierten Vitalkapazität (FVC) (Beta 0,29 Konfidenzintervall: 0,097 l – 0,48 l) und der Einsekundenkapazität (FEV1) (Beta 0,24 Konfidenzintervall: 0,08 l – 0,4 l). Zudem war die Tauchhäufigkeit statistisch signifikant mit niedrigeren FVC-Werten (Beta -0,33, Konfidenzintervall -0,64l - -0,02l) assoziiert. Auch konnte in den Regressionsmodellen eine negative Tendenz zwischen längerer Berufsdauer und verminderten Lungenfunktionsparametern, trotz Altersadjustierung, gezeigt werden. In vorliegender Studie finden sich Hinweise auf einen negativen Effekt auf die Lungenfunktion von traditionellen Berufstauchern mit kumulativer Expositionsdauer. Anschlussstudien mit höherer statistischer Power wären sinnvoll, um die gezeigten Ergebnisse weiter zu untersuchen.
divers lung function, long term effects of traditional diving, occupational health
Mark, Lorenz
2021
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Mark, Lorenz (2021): Spirometrische Befunde bei traditionellen Berufstauchern und Fischern in Südchile – eine Querschnittsstudie. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die Langzeiteffekte der Exposition von hyperbaren Umgebungsbedingungen auf die Lungenfunktion sind Bestandteil wissenschaftlichen Diskussionen. Ziel dieser Arbeit war es die Lungenfunktion mittels Spirometrien bei traditionellen chilenischen Muscheltauchern, die sich der Hookah Technik bedienen, zu untersuchen, mit der Lungenfunktion von lokalen Fischern zu vergleichen und potenzielle arbeitsbedingte Risikofaktoren pathologischer Lungenfunktionsparameter zu identifizieren. Hierfür wurden im Rahmen einer Querschnittsstudien spirometrische Lungenfunktionsuntersuchungen gemäß internationalen Richtlinien und ein Fragebogen bezüglich sozio-demographischer Daten, Arbeitsbedingungen der Taucher und respiratorischer Symptome durchgeführt. Die Probanden wurden mithilfe von Tür-zu-Tür Besuchen rekrutiert. In der statistischen Analyse wurden die Messparameter der Taucher und Fischer mittels parametrischer und nicht parametrischer Tests auf Unabhängigkeit geprüft und anschließend wurde in multiplen linearen Regressionsmodellen ein möglicher Einfluss des Tauchens bzw. des Tauchverhaltens auf die Lungenfunktionsparameter untersucht. Insgesamt konnten die Daten von 98 Taucher und 52 Fischer (Response 67%) ausgewertet werden. Die Regressionsanalysen ergaben für Taucher statistisch signifikant höhere Werte der Forcierten Vitalkapazität (FVC) (Beta 0,29 Konfidenzintervall: 0,097 l – 0,48 l) und der Einsekundenkapazität (FEV1) (Beta 0,24 Konfidenzintervall: 0,08 l – 0,4 l). Zudem war die Tauchhäufigkeit statistisch signifikant mit niedrigeren FVC-Werten (Beta -0,33, Konfidenzintervall -0,64l - -0,02l) assoziiert. Auch konnte in den Regressionsmodellen eine negative Tendenz zwischen längerer Berufsdauer und verminderten Lungenfunktionsparametern, trotz Altersadjustierung, gezeigt werden. In vorliegender Studie finden sich Hinweise auf einen negativen Effekt auf die Lungenfunktion von traditionellen Berufstauchern mit kumulativer Expositionsdauer. Anschlussstudien mit höherer statistischer Power wären sinnvoll, um die gezeigten Ergebnisse weiter zu untersuchen.