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In-vitro-Bestimmung der Flussraten von venösen Zugangssystemen
In-vitro-Bestimmung der Flussraten von venösen Zugangssystemen
Periphere Venenverweilkanülen, Butterflys, Portsysteme, zentrale Venenkatheter und Picclines haben im klinischen Alltag einen hohen Stellenwert. In meiner Arbeit habe ich die genannten Materialien in drei verschiedenen Versuchsreihen bezüglich ihrer Flussraten und Drücke mittels eines Hochdruckinjektors miteinander verglichen. In der ersten Versuchsreihe wurden in vitro zwei verschiedene maximale Druckbegrenzungen des Hochdruckinjektors festgelegt. Diese waren 517 kPa und 1000 kPa. Dann wurden die erreichten Flussraten erfasst. In einer weiteren Versuchsreihe wurde die Flussrate auf einen für die klinische Hochdruckinjektion sinnvollen Wert begrenzt (5 ml/s). Erfasst wurden anschließend die dafür notwendigen Drücke. Bei der dritten Versuchsreihe wurde der Fluss einer Kochsalz- und Kontrastmittelinfusion aus 1 m Höhe auf Zeit untersucht. Im Vergleich der peripheren Venenverweilkanülen mit den Butterflys und dem Portsystem wurde bei einer maximalen Druckbegrenzung des Hochdruckinjektors auf 517 kPa eine höhere Flussrate bei großlumigeren Kathetern erzielt. Durch eine Erhöhung des maximalen Injektionsdrucks auf 1000 kPa konnten die durchschnittlichen Flussraten nochmals gesteigert werden. Auch hier wurden die höchsten Flussraten bei jenen Kathetern mit großem Innendurchmesser erreicht. Der selbe Versuchsaufbau wurde anschließend zum Vergleich der ZVKs und Picclines verwendet. Hierbei gab es das gleiche Ergebnis und zwar das höhere Flussraten bei den großlumigen Kathetern erzielt werden konnten. Des Weiteren zeigte sich in der Versuchsreihe, dass die Katheterlänge und die Anzahl der Abgänge bei den ZVKs und Picclines eine Rolle spielen. Längere Katheter haben dabei eine schlechtere Flussrate gezeigt, da in ihrem Innendurchmesser ein höherer Widerstand herrscht. Dies trat auch bei gleicher Gauge-Einheit auf. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Anzahl der abgehenden Lumen der Katheter. Bei den zum Teil mehrlumigen Venenkathetern und Picclines zeigten sich bei gleichem Innendurchmesser sinkende Flussraten bei steigender Anzahl der Abgänge. In der zweiten Versuchsreihe wurde die Flussrate auf 5 ml/s festgesetzt. Unter Verwendung von Kochsalzlösung wurde im Durchschnitt ein Druck von 404 kPa erzeugt. Bei Kontrastmittel lag der durchschnittliche Druckwert bei 727 kPa. Eingesetzte Materialien waren hierbei periphere Venenverweilkanülen, Butterflys und das Portsystem. Hier stellte sich heraus, das bei einem kleineren Lumen höhere Injektionsdrücke notwenig waren, um dieselbe Menge Injektionslösung verabreichen zu können. Beim Vergleich der ZVKs mit den Picclines wurde durchschnittlich ein Druck von 502 kPa für Kochsalz und 924 kPa für Kontrastmittel erzielt. Auch hier bestätigte sich, das bei großlumigeren Kathetern geringere Injektionsdrücke aufgebracht werden müssen. Mit diesen Ergebnissen kommt man zu dem Schluss, das für eine schnelle und mengenmäßig große Volumengabe großlumige Venenkathetern den kleineren vorzuziehen sind. Durch den zunehmenden Innendurchmesser kann gezielt mehr Volumen pro Zeit in den Patienten infundiert werden.
Venöse Zugangssysteme, Hochdruckinjektion, Flussraten, periphere Venenverweilkanülen, zentrale Venenkatheter
Schramm, Bianca
2021
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Schramm, Bianca (2021): In-vitro-Bestimmung der Flussraten von venösen Zugangssystemen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Periphere Venenverweilkanülen, Butterflys, Portsysteme, zentrale Venenkatheter und Picclines haben im klinischen Alltag einen hohen Stellenwert. In meiner Arbeit habe ich die genannten Materialien in drei verschiedenen Versuchsreihen bezüglich ihrer Flussraten und Drücke mittels eines Hochdruckinjektors miteinander verglichen. In der ersten Versuchsreihe wurden in vitro zwei verschiedene maximale Druckbegrenzungen des Hochdruckinjektors festgelegt. Diese waren 517 kPa und 1000 kPa. Dann wurden die erreichten Flussraten erfasst. In einer weiteren Versuchsreihe wurde die Flussrate auf einen für die klinische Hochdruckinjektion sinnvollen Wert begrenzt (5 ml/s). Erfasst wurden anschließend die dafür notwendigen Drücke. Bei der dritten Versuchsreihe wurde der Fluss einer Kochsalz- und Kontrastmittelinfusion aus 1 m Höhe auf Zeit untersucht. Im Vergleich der peripheren Venenverweilkanülen mit den Butterflys und dem Portsystem wurde bei einer maximalen Druckbegrenzung des Hochdruckinjektors auf 517 kPa eine höhere Flussrate bei großlumigeren Kathetern erzielt. Durch eine Erhöhung des maximalen Injektionsdrucks auf 1000 kPa konnten die durchschnittlichen Flussraten nochmals gesteigert werden. Auch hier wurden die höchsten Flussraten bei jenen Kathetern mit großem Innendurchmesser erreicht. Der selbe Versuchsaufbau wurde anschließend zum Vergleich der ZVKs und Picclines verwendet. Hierbei gab es das gleiche Ergebnis und zwar das höhere Flussraten bei den großlumigen Kathetern erzielt werden konnten. Des Weiteren zeigte sich in der Versuchsreihe, dass die Katheterlänge und die Anzahl der Abgänge bei den ZVKs und Picclines eine Rolle spielen. Längere Katheter haben dabei eine schlechtere Flussrate gezeigt, da in ihrem Innendurchmesser ein höherer Widerstand herrscht. Dies trat auch bei gleicher Gauge-Einheit auf. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Anzahl der abgehenden Lumen der Katheter. Bei den zum Teil mehrlumigen Venenkathetern und Picclines zeigten sich bei gleichem Innendurchmesser sinkende Flussraten bei steigender Anzahl der Abgänge. In der zweiten Versuchsreihe wurde die Flussrate auf 5 ml/s festgesetzt. Unter Verwendung von Kochsalzlösung wurde im Durchschnitt ein Druck von 404 kPa erzeugt. Bei Kontrastmittel lag der durchschnittliche Druckwert bei 727 kPa. Eingesetzte Materialien waren hierbei periphere Venenverweilkanülen, Butterflys und das Portsystem. Hier stellte sich heraus, das bei einem kleineren Lumen höhere Injektionsdrücke notwenig waren, um dieselbe Menge Injektionslösung verabreichen zu können. Beim Vergleich der ZVKs mit den Picclines wurde durchschnittlich ein Druck von 502 kPa für Kochsalz und 924 kPa für Kontrastmittel erzielt. Auch hier bestätigte sich, das bei großlumigeren Kathetern geringere Injektionsdrücke aufgebracht werden müssen. Mit diesen Ergebnissen kommt man zu dem Schluss, das für eine schnelle und mengenmäßig große Volumengabe großlumige Venenkathetern den kleineren vorzuziehen sind. Durch den zunehmenden Innendurchmesser kann gezielt mehr Volumen pro Zeit in den Patienten infundiert werden.