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Augmentation des Knochen-Implantat-Interfaces. Auswirkungen auf die Belastungsrate nach PFN-A Marknagelosteosynthese
Augmentation des Knochen-Implantat-Interfaces. Auswirkungen auf die Belastungsrate nach PFN-A Marknagelosteosynthese
Eine frühzeitige postoperative Mobilisierung älterer Hüftfrakturpatienten kann eine Reduktion etwaiger Komplikationen im Verlauf begünstigen. Daher wird auch unter den Bedingungen einer reduzierten Knochenqualität eine zufriedenstellende Belastbarkeit der operierten Extremität bei der frühzeitigen Mobilisierung gefordert. Die vorliegende Studie wurde unter Annahme der Hypothese durchgeführt, dass eine zusätzliche Zementaugmentation zur Versorgung von pertrochantären Femurfrakturen mit einer PFN-AMarknagelosteosynthese eine höhere Belastbarkeit bei der postoperativen Mobilisation ermöglicht. Ausgewertet wurden 45 orthogeriatrische Patienten, die nach einer proximalen Femurfraktur mit einem PFN-A versorgt wurden. Eine Gruppe von 24 Patienten erhielt eine zusätzliche Zementaugmentation (ZA-Gruppe), während die Kontrollgruppe von 21 Patienten die gleiche Marknagelosteosynthese ohne Zementaugmentation erhielt (NZA-Gruppe). Neben spezifischen Risikofaktoren wurde eine Ganganalyse durch Anwendung einer Einlagesohle (loadsol®, Novel, München, Deutschland) im Schuh durchgeführt, um die durchschnittliche postoperative Belastungsrate der betroffenen Extremität (average Loadingrate, Avg. Lr., N/s) am fünften postoperativen Tag zu messen. Die ZA-Gruppe hatte ein Durchschnittsalter von 82,17 Jahren (SD ± 7,01), die NZA-Gruppe ein Alter von 78,10 Jahren (SD ± 7,99). In Bezug auf den ASA-Score zeigten die beiden Gruppen keinen Unterschied. Der Barthel Index sowie der Parker Mobility Score der ZA-Gruppe unterschieden sich vor dem Sturz nicht signifikant vom Barthel Index sowie dem Parker Mobility Score der NZA-Gruppe. Nach der Operation sank der Parker Mobility Score in beiden Gruppen ohne signifikanten Unterschied, wohingegen der Barthel Index einen signifikant niedrigeren Wert in der ZA-Gruppe aufwies. Die ZA-Gruppe zeigte bei der postoperativen Ganganalyse eine signifikant höhere (p=0,01) Belastungsrate von 57,73% (SD ± 14,70), wohingegen die Kontrollgruppe (NZA-Gruppe) eine Belastungsrate von 44,70% (SD ± 19,37) aufwies. Obwohl die Patienten in dieser Gruppe älter waren, zeigte eine zusätzliche Zementaugmentation eine verbesserte postoperative Belastung, gemessen an der Belasungsrate. Um eine Verbesserung der frühzeitigen Mobilisierung zu erzielen sowie Komplikationen zu reduzieren und das Überleben gebrechlicher Patienten mit verminderter Knochenqualität zu verbessern, sollte daher eine Zementaugmentation in Betracht gezogen werden.
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Kau, Fabian
2021
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Kau, Fabian (2021): Augmentation des Knochen-Implantat-Interfaces: Auswirkungen auf die Belastungsrate nach PFN-A Marknagelosteosynthese. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Eine frühzeitige postoperative Mobilisierung älterer Hüftfrakturpatienten kann eine Reduktion etwaiger Komplikationen im Verlauf begünstigen. Daher wird auch unter den Bedingungen einer reduzierten Knochenqualität eine zufriedenstellende Belastbarkeit der operierten Extremität bei der frühzeitigen Mobilisierung gefordert. Die vorliegende Studie wurde unter Annahme der Hypothese durchgeführt, dass eine zusätzliche Zementaugmentation zur Versorgung von pertrochantären Femurfrakturen mit einer PFN-AMarknagelosteosynthese eine höhere Belastbarkeit bei der postoperativen Mobilisation ermöglicht. Ausgewertet wurden 45 orthogeriatrische Patienten, die nach einer proximalen Femurfraktur mit einem PFN-A versorgt wurden. Eine Gruppe von 24 Patienten erhielt eine zusätzliche Zementaugmentation (ZA-Gruppe), während die Kontrollgruppe von 21 Patienten die gleiche Marknagelosteosynthese ohne Zementaugmentation erhielt (NZA-Gruppe). Neben spezifischen Risikofaktoren wurde eine Ganganalyse durch Anwendung einer Einlagesohle (loadsol®, Novel, München, Deutschland) im Schuh durchgeführt, um die durchschnittliche postoperative Belastungsrate der betroffenen Extremität (average Loadingrate, Avg. Lr., N/s) am fünften postoperativen Tag zu messen. Die ZA-Gruppe hatte ein Durchschnittsalter von 82,17 Jahren (SD ± 7,01), die NZA-Gruppe ein Alter von 78,10 Jahren (SD ± 7,99). In Bezug auf den ASA-Score zeigten die beiden Gruppen keinen Unterschied. Der Barthel Index sowie der Parker Mobility Score der ZA-Gruppe unterschieden sich vor dem Sturz nicht signifikant vom Barthel Index sowie dem Parker Mobility Score der NZA-Gruppe. Nach der Operation sank der Parker Mobility Score in beiden Gruppen ohne signifikanten Unterschied, wohingegen der Barthel Index einen signifikant niedrigeren Wert in der ZA-Gruppe aufwies. Die ZA-Gruppe zeigte bei der postoperativen Ganganalyse eine signifikant höhere (p=0,01) Belastungsrate von 57,73% (SD ± 14,70), wohingegen die Kontrollgruppe (NZA-Gruppe) eine Belastungsrate von 44,70% (SD ± 19,37) aufwies. Obwohl die Patienten in dieser Gruppe älter waren, zeigte eine zusätzliche Zementaugmentation eine verbesserte postoperative Belastung, gemessen an der Belasungsrate. Um eine Verbesserung der frühzeitigen Mobilisierung zu erzielen sowie Komplikationen zu reduzieren und das Überleben gebrechlicher Patienten mit verminderter Knochenqualität zu verbessern, sollte daher eine Zementaugmentation in Betracht gezogen werden.