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Inhalative Antibiotikatherapie bei Cystischer Fibrose. Eine retrospektive Beurteilung aus mikrobiologischer Sicht
Inhalative Antibiotikatherapie bei Cystischer Fibrose. Eine retrospektive Beurteilung aus mikrobiologischer Sicht
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mir der Frage nach der Effektivität von inhalativ appliziertem Colistin und Tobramycin bei Patienten mit Cystischer Fibrose. Es handelt sich um eine retrospektive Analyse von 308 Therapieepisoden bei 71 Patienten. Basis ist die Gegenüberstellung positiver und negativer Effekte. Als positiv werden die Eradikation oder die Konzentrationsabnahme der Erreger im Sputum gewertet, negativ sind Gleichbleiben und die Zunahme der Konzentration sowie die Superinfektion unter Therapie. Unter Tobramycin dominieren die positiven Effekte. Sie werden begünstigt, wenn Tobramycin bei jungen Patienten, in frühen Krankheitsstadien eingesetzt wird, sowie bei Besiedelung durch noch nicht mukoide Pseudomonas aeruginosa-Stämme, bei Tobramycin-sensitiven Erregern und hoher Dosierung bis zu 2x300 mg/d. Im Gegensatz dazu dominieren bei Inhalation von Colistin die negativen Effekte. In keinem Fall unterschied sich die Wirkung von derjenigen der Kontrollepisoden. Anders als bei Tobramycin ließ sich für Colistin keine Korrelation zwischen der Empfindlichkeit und dem Verlauf der Konzentration der Erreger feststellen. Dies deutet auf eine zu niedrige Dosierung von Colistin hin. Sie kann jedoch im Gegensatz zur Situation bei Tobramycin wegen der Nebenwirkungen nicht wesentlich erhöht werden. Bei der CF werden Antibiotika auch zur Prophylaxe, d.h. zum Verhindern einer Kolonisation mit P.aeruginosa eingesetzt. Weder bei Colistin- noch bei Tobramycin-Inhalation konnte ein prophylaktischer Effekt festgestellt werden.
Cystische Fibrose, Tobramycin, Colistin
Huber, Stefanie
2004
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Huber, Stefanie (2004): Inhalative Antibiotikatherapie bei Cystischer Fibrose: Eine retrospektive Beurteilung aus mikrobiologischer Sicht. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mir der Frage nach der Effektivität von inhalativ appliziertem Colistin und Tobramycin bei Patienten mit Cystischer Fibrose. Es handelt sich um eine retrospektive Analyse von 308 Therapieepisoden bei 71 Patienten. Basis ist die Gegenüberstellung positiver und negativer Effekte. Als positiv werden die Eradikation oder die Konzentrationsabnahme der Erreger im Sputum gewertet, negativ sind Gleichbleiben und die Zunahme der Konzentration sowie die Superinfektion unter Therapie. Unter Tobramycin dominieren die positiven Effekte. Sie werden begünstigt, wenn Tobramycin bei jungen Patienten, in frühen Krankheitsstadien eingesetzt wird, sowie bei Besiedelung durch noch nicht mukoide Pseudomonas aeruginosa-Stämme, bei Tobramycin-sensitiven Erregern und hoher Dosierung bis zu 2x300 mg/d. Im Gegensatz dazu dominieren bei Inhalation von Colistin die negativen Effekte. In keinem Fall unterschied sich die Wirkung von derjenigen der Kontrollepisoden. Anders als bei Tobramycin ließ sich für Colistin keine Korrelation zwischen der Empfindlichkeit und dem Verlauf der Konzentration der Erreger feststellen. Dies deutet auf eine zu niedrige Dosierung von Colistin hin. Sie kann jedoch im Gegensatz zur Situation bei Tobramycin wegen der Nebenwirkungen nicht wesentlich erhöht werden. Bei der CF werden Antibiotika auch zur Prophylaxe, d.h. zum Verhindern einer Kolonisation mit P.aeruginosa eingesetzt. Weder bei Colistin- noch bei Tobramycin-Inhalation konnte ein prophylaktischer Effekt festgestellt werden.