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Entwicklung und biomechanische Testung von neuartigen Osteosynthesen in der Unfallchirurgie
Entwicklung und biomechanische Testung von neuartigen Osteosynthesen in der Unfallchirurgie
Die Versorgung von Beckenfrakturen war lange Zeit geprägt durch die Implantation von Plattenosteosynthesen, da hier unter Sicht eine Frakturreposition und korrekte Platzierung der Schrauben möglich ist. Bis vor wenigen Jahren lagen dementsprechend nur wenige etablierte operative Alternativerfahren zur Plattenosteosynthese vor. Erst durch die stetige Weiterentwicklung der intraoperativen radiologischen Bildgebung konnten komplexe knöchernen Strukturen, wie im Becken, millimetergenau dargestellt werden. Auch im Bereich der Bildverarbeitung hat sich die intraoperative 3D Auswertung und Schichtbilddarstellung als standardisiertes Verfahren etabliert. Diese Entwicklung hat den Einsatz von Navigationsverfahren deutlich erleichtert und eine Platzierung von Osteosynthesen um ein Vielfaches exakter und sicherer gemacht. Diese technischen Errungenschaften sowie die Weiterentwicklung der Implantate haben die Anwendung von minimal-invasiven Osteosynthesen, wie z.B. die iliosacrale Schraubenosteosynthese (SI-Verschraubung), sehr gefördert. Aber auch im Bereich der Materialienforschung für Osteosynthesen konnten deutliche Fortschritte erzielt werden. So konnten bioresorbierbare Materialien, wie Magnesium oder diverse Polymere, hinsichtlich Abbauverhalten, Biokompatibilität und mechanischer Belastbarkeit deutlich verbessert werden. Ein klarer Vorteil dieser Osteosynthesen liegt in der ausbleibenden Materialentfernung nach Frakturheilung, da die Resorption des Implantates im Körper erfolgt. Dies hat nicht nur enorme Vorteile für den Patienten hinsichtlich Vermeidung des erneuten Operationsrisikos, Vernarbung oder Schwächung des Knochens, sondern bietet auch einen deutlichen ökonomischen Benefit. Diese technischen Innovationen stellten den Stimulus dar, neuartige Osteosyntheseverfahren und Materialien im Hinblick auf ihre potentielle klinische Nützlichkeit zu untersuchen. Die vorliegende Habilitationsschrift gibt eine Zusammenfassung der zu diesem Thema durchgeführten Arbeiten.
Osteosynthese, Minimalinvasiv, Becken, Resorbierbar, Polymere
Greiner, Axel
2021
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Greiner, Axel (2021): Entwicklung und biomechanische Testung von neuartigen Osteosynthesen in der Unfallchirurgie. Habilitationsschrift, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die Versorgung von Beckenfrakturen war lange Zeit geprägt durch die Implantation von Plattenosteosynthesen, da hier unter Sicht eine Frakturreposition und korrekte Platzierung der Schrauben möglich ist. Bis vor wenigen Jahren lagen dementsprechend nur wenige etablierte operative Alternativerfahren zur Plattenosteosynthese vor. Erst durch die stetige Weiterentwicklung der intraoperativen radiologischen Bildgebung konnten komplexe knöchernen Strukturen, wie im Becken, millimetergenau dargestellt werden. Auch im Bereich der Bildverarbeitung hat sich die intraoperative 3D Auswertung und Schichtbilddarstellung als standardisiertes Verfahren etabliert. Diese Entwicklung hat den Einsatz von Navigationsverfahren deutlich erleichtert und eine Platzierung von Osteosynthesen um ein Vielfaches exakter und sicherer gemacht. Diese technischen Errungenschaften sowie die Weiterentwicklung der Implantate haben die Anwendung von minimal-invasiven Osteosynthesen, wie z.B. die iliosacrale Schraubenosteosynthese (SI-Verschraubung), sehr gefördert. Aber auch im Bereich der Materialienforschung für Osteosynthesen konnten deutliche Fortschritte erzielt werden. So konnten bioresorbierbare Materialien, wie Magnesium oder diverse Polymere, hinsichtlich Abbauverhalten, Biokompatibilität und mechanischer Belastbarkeit deutlich verbessert werden. Ein klarer Vorteil dieser Osteosynthesen liegt in der ausbleibenden Materialentfernung nach Frakturheilung, da die Resorption des Implantates im Körper erfolgt. Dies hat nicht nur enorme Vorteile für den Patienten hinsichtlich Vermeidung des erneuten Operationsrisikos, Vernarbung oder Schwächung des Knochens, sondern bietet auch einen deutlichen ökonomischen Benefit. Diese technischen Innovationen stellten den Stimulus dar, neuartige Osteosyntheseverfahren und Materialien im Hinblick auf ihre potentielle klinische Nützlichkeit zu untersuchen. Die vorliegende Habilitationsschrift gibt eine Zusammenfassung der zu diesem Thema durchgeführten Arbeiten.