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Kardiovaskuläres Risiko bei Cushing Syndrom und subklinischem Cushing Syndrom. eine klinisch-prospektive Arbeit
Kardiovaskuläres Risiko bei Cushing Syndrom und subklinischem Cushing Syndrom. eine klinisch-prospektive Arbeit
Das endogene CS stellt eine Erkrankung dar, bei der es im Rahmen einer Überproduktion von Cortisol oder den übergeordneten regulatorischen Hormonen ACTH oder CRH zu einem typischen klinischen Phänotyp kommt. Es besteht zudem, besonders bei Krankheitspersistenz, ein erhöhtes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko. Hierbei spielen kardiovaskuläre Ereignisse eine dominante Rolle. Begünstigt wird dies durch einen Anstieg der Inzidenz der klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren Hypertonie, Dyslipidämie, Hyperglykämie bzw. Diabetes mellitus Typ II und Adipositas. In der vorliegenden Arbeit wurde das kardiovaskuläre Riskoprofil von 46 Patienten mit floridem CS in der Eingangsuntersuchung analysiert und mit einer Gruppe aus 59 Kontrollpatienten verglichen. Zudem fanden 13 Patienten mit SCCS Eingang in diese Arbeit. Es erfolgte eine anamnestische Erhebung um unter anderem einen Symptombeginn und damit die Krankheitsdauer abzuschätzen. Anschließend führten wir eine umfangreiche körperliche Untersuchung durch. Die Labordiagnostik umfasste unter anderem biochemische Daten wie das Lipidprofil und den HbA1c Wert. Zudem führten wir eine sonographische Untersuchung der Carotiden durch, vermaßen die IMT und screenten auf das Vorliegen von Plaques. Im Patientenkollektiv des CS fand sich ein erhöhtes kardiovaskuläres Risikoprofil aufgrund einer erhöhten Prävalenz der Hypercholesterinämie sowie gesteigerten diastolischen Blutdruckwerten, hoher HbA1c-Werte und einem vergrößertem WHR im Vergleich zur Kontrollgruppe. Postoperativ-longitudinal konnten 24 der 46 initial evaluierten Patienten mit CS untersucht werden, wobei ein klinischer und biochemischer Benefit durch signifikante Reduktion des systolischen und diastolischen Blutdrucks, BMIs, WHRs und HbA1cs nachweisbar war. Die IMT zeigte weder in der Einstelluntersuchung im Vergleich zur Kontrollgruppe noch im Follow-up signifikante Unterschiede. Im Falle der 13 Patienten mit SCCS konnte kein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko im Vergleich mit einer altersgematchten Kontrollgruppe von 16 Personen nachgewiesen werden, ebenso fanden sich keine signifikanten Veränderungen der kardiovaskulär-relevanten Parameter in der Follow-Up-Untersuchung. Zusammenfassend zeigt die vorliegende Arbeit auf, dass sowohl zum Zeitpunkt der Diagnose im floriden Stadium, als auch nach Sistieren des endogenen Hypercortisolismus eine Diagnostik, Therapie und Nachsorge umfassende Betreuung mit konsequentem Monitoring des kardiovaskulären Risikoprofils und weiterer spezifischer Morbiditäten erfolgen sollte. Dass eine leitliniengerechte Beseitigung des Hypercortisolismus einen klinischen Benefit bringt, wird durch die vorliegenden Ergebnisse bestätigt. Im Bezug auf das SCCS lässt sich aus den erhobenen Daten keine eindeutige Empfehlung für eine Beseitigung des Hypercortisolismus ableiten, da die Daten zwischen der Erstuntersuchung und dem Follow-up nicht signifikant differenzierten. Somit stellt eine regelmäßige klinische und biochemische Untersuchung und kontinuierliche Reevaluation ein valides Vorgehen dar. Limitationen ergaben sich unter anderem aus der geringen Patientenanzahl, der Follow-up-Dauer und der Methodik der IMT Messung.
Cushing, Cortison, Endokrinologie, Intima-media-thickness
Krammer, Clemens
2021
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Krammer, Clemens (2021): Kardiovaskuläres Risiko bei Cushing Syndrom und subklinischem Cushing Syndrom: eine klinisch-prospektive Arbeit. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Das endogene CS stellt eine Erkrankung dar, bei der es im Rahmen einer Überproduktion von Cortisol oder den übergeordneten regulatorischen Hormonen ACTH oder CRH zu einem typischen klinischen Phänotyp kommt. Es besteht zudem, besonders bei Krankheitspersistenz, ein erhöhtes Morbiditäts- und Mortalitätsrisiko. Hierbei spielen kardiovaskuläre Ereignisse eine dominante Rolle. Begünstigt wird dies durch einen Anstieg der Inzidenz der klassischen kardiovaskulären Risikofaktoren Hypertonie, Dyslipidämie, Hyperglykämie bzw. Diabetes mellitus Typ II und Adipositas. In der vorliegenden Arbeit wurde das kardiovaskuläre Riskoprofil von 46 Patienten mit floridem CS in der Eingangsuntersuchung analysiert und mit einer Gruppe aus 59 Kontrollpatienten verglichen. Zudem fanden 13 Patienten mit SCCS Eingang in diese Arbeit. Es erfolgte eine anamnestische Erhebung um unter anderem einen Symptombeginn und damit die Krankheitsdauer abzuschätzen. Anschließend führten wir eine umfangreiche körperliche Untersuchung durch. Die Labordiagnostik umfasste unter anderem biochemische Daten wie das Lipidprofil und den HbA1c Wert. Zudem führten wir eine sonographische Untersuchung der Carotiden durch, vermaßen die IMT und screenten auf das Vorliegen von Plaques. Im Patientenkollektiv des CS fand sich ein erhöhtes kardiovaskuläres Risikoprofil aufgrund einer erhöhten Prävalenz der Hypercholesterinämie sowie gesteigerten diastolischen Blutdruckwerten, hoher HbA1c-Werte und einem vergrößertem WHR im Vergleich zur Kontrollgruppe. Postoperativ-longitudinal konnten 24 der 46 initial evaluierten Patienten mit CS untersucht werden, wobei ein klinischer und biochemischer Benefit durch signifikante Reduktion des systolischen und diastolischen Blutdrucks, BMIs, WHRs und HbA1cs nachweisbar war. Die IMT zeigte weder in der Einstelluntersuchung im Vergleich zur Kontrollgruppe noch im Follow-up signifikante Unterschiede. Im Falle der 13 Patienten mit SCCS konnte kein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko im Vergleich mit einer altersgematchten Kontrollgruppe von 16 Personen nachgewiesen werden, ebenso fanden sich keine signifikanten Veränderungen der kardiovaskulär-relevanten Parameter in der Follow-Up-Untersuchung. Zusammenfassend zeigt die vorliegende Arbeit auf, dass sowohl zum Zeitpunkt der Diagnose im floriden Stadium, als auch nach Sistieren des endogenen Hypercortisolismus eine Diagnostik, Therapie und Nachsorge umfassende Betreuung mit konsequentem Monitoring des kardiovaskulären Risikoprofils und weiterer spezifischer Morbiditäten erfolgen sollte. Dass eine leitliniengerechte Beseitigung des Hypercortisolismus einen klinischen Benefit bringt, wird durch die vorliegenden Ergebnisse bestätigt. Im Bezug auf das SCCS lässt sich aus den erhobenen Daten keine eindeutige Empfehlung für eine Beseitigung des Hypercortisolismus ableiten, da die Daten zwischen der Erstuntersuchung und dem Follow-up nicht signifikant differenzierten. Somit stellt eine regelmäßige klinische und biochemische Untersuchung und kontinuierliche Reevaluation ein valides Vorgehen dar. Limitationen ergaben sich unter anderem aus der geringen Patientenanzahl, der Follow-up-Dauer und der Methodik der IMT Messung.