Kalaitzis, Mariele (2021): Eine Assoziationsstudie von Polymorphismen im DRD1-Gen und der Schizophrenie. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät |
Vorschau |
PDF
Kalaitzis_Mariele.pdf 1MB |
Abstract
Die Schizophrenie ist eine schwerwiegende psychiatrische Erkrankung mit multikausaler Ätiologie, heterogenem Erscheinungsbild und variablem, unvorhersehbarem Verlauf. Die Lebenszeitprävalenz in der Allgemeinbevölkerung beträgt etwa 1%. Neben biologischen und psychosozialen Faktoren spielen veränderte biochemische Neurotransmittersysteme, vorrangig Dopamin, Glutamat und Serotonin, eine Rolle. Als Ursache dafür spielen neben Umweltfaktoren auch genetische Faktoren eine entscheidende Rolle, wie bereits in Familien- und Zwillingsstudien gezeigt werden konnte. Dazu zählt das durch seine Beteiligung an der dopaminergen Neurotransmission als Kandidatengen definierte Dopamin-D1-Rezeptor-Gen. Dieses kodiert für den DRD-1-Rezeptor, welcher eine wichtige Stellung bei der Transmission dopaminerger Signale innehat, in besonders hoher Dichte im präfrontalen Cortex vorkommt und eine entscheidende Rolle bei der Verhaltens- und Antriebssteuerung, Motivation, Aufmerksamkeit und Entscheidungsfindung spielt. Polymorphismen des DRD1-Gens führen möglicherweise zu einer veränderten Expression und damit auch zu einer insuffizienten Dopamintransmission über die Dopamin-1-Rezeptoren. Dies scheint mit der Negativsymptomatik und den kognitiven Defiziten bei Schizophrenie im Zusammenhang zu stehen. Mittels einer Fall-Kontroll-Assoziationsstudie untersuchte diese Arbeit fünf verschiedene Polymorphismen des DRD1-Rezeptorgens und diskutiert deren möglichen Zusammenhang auf die Ätiopathogenese der Schizophrenie. Es wurden die Allelfrequenzen und die Genotypverteilungen von insgesamt 614 gesunden Kontrollprobanden und 512 an Schizophrenie erkrankten Patienten miteinander verglichen und auf Differenzen bzw. Gemeinsamkeiten hin geprüft. Bei dem Polymorphismus rs4867798 konnte eine nominal signifikante Differenz beim Genotypvergleich nachgewiesen werden. Der heterozygote Genotyp C/T fand sich häufiger in der Kontrollgruppe, während beide homozygoten Genotypen öfter in der Patientengruppe auftraten. Zudem waren die Kontrollprobanden häufiger C-Allelträger (Genotyp C/C und C/T) als die Schizophrenie-Patienten. Bei SNP rs2453741 zeigte die Auswertung der Daten eine Tendenz zu einem Unterschied in der Genotypverteilung. Die Kontrollprobanden wiesen häufiger den heterozygoten Genotypen A/C als die erkrankten Patienten auf. Bei den Polymorphismen rs5326, rs267418 und rs1508765 waren keine signifikanten Unterschiede zu eruieren. Die Assoziationsergebnisse festigen die Stellung des DRD1-Gens als Suszeptibilitätsgen.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
---|---|
Keywords: | Assoziationsstudie, DRD1-Gen, Schizophrenie, SNP, Genetik |
Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
Fakultäten: | Medizinische Fakultät |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 21. Januar 2021 |
1. Berichterstatter:in: | Rujescu, Dan |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | b3d25d1e8d75b35151b6d221550fecdd |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0700/UMD 19538 |
ID Code: | 27385 |
Eingestellt am: | 15. Mar. 2021 09:43 |
Letzte Änderungen: | 15. Mar. 2021 09:43 |