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Routinetaugliche mikromorphometrische Klassifikationssysteme für Sentinel-Lymphknoten-Metastasen. ein monozentrischer Vergleich hinsichtlich der prognostischen Aussagekraft für Melanompatienten
Routinetaugliche mikromorphometrische Klassifikationssysteme für Sentinel-Lymphknoten-Metastasen. ein monozentrischer Vergleich hinsichtlich der prognostischen Aussagekraft für Melanompatienten
Das maligne Melanom, sowie Tumore der Haut allgemein, zeigen die stärkste Inzidenzzunahme unter allen soliden Tumoren in den letzten Jahrzehnten. Dies ist ein Hauptgrund für die stetige Weiterentwicklung schon bestehender Diagnoseverfahren. Für die Bewertung der Tumorlast im SLN haben sich im Laufe der letzten Jahre hauptsächlich zwei Ansätze etabliert: Zum einen die Mitte der 1990er in Augsburg entstandene S-Klassifikation, basierend auf der Tumoreindringtiefe im SLN und zum anderen die 2006 aus Rotterdam stammende R-Klassifikation mit dem maximalen Metastasendurchmesser als Ausgangsmaß. Ziel dieser Arbeit war es, diese beiden Klassifikationssysteme in ihrer prognostischen Wertigkeit zu vergleichen, Kombinationen beider Systeme herauszuarbeiten und einen Ausblick auf eine differenziertere Indikation zur CLND zu geben. Für die statistische Analyse wurden 280 in der dermatologischen Klinik Augsburg behandelte Patienten im Hinblick auf das ER, die FM, das MMÜ und das GÜ analysiert. Dies erfolgte mittels der Kaplan-Meier-Analyse univariat und mit Hilfe der Cox-Regression multivariat. Sowohl die S- als auch die R-Klassifikation lieferten in beiden Verfahren durchwegs signifikante Ergebnisse und können als erstrangige Prognosefaktoren gewertet werden. Dies gilt ebenso für zwei hier untersuchte Kombinations-Klassifikationen (AR- und RS-Klassifikation), die jeweils beide oben genannte Messkriterien einbeziehen. Im Vergleich zur S-Klassifikation konnten in vorliegender Analyse die R-, die AR- und die RS-Klassifikation etwas besser abschneiden. Für die Frage nachgeschalteter LK-Metastasen ergab sich für AR1-Patienten das geringste Risiko (8%), weshalb diesen Patienten unter Maßgabe engmaschiger Sonographiekontrollen die CLND erspart bleiben kann. Zusätzliche Bedeutung gewinnt die differenzierte Tumorlastbestimmung im SLN neuerdings auch für die adjuvante medikamentöse Therapie von Melanompatienten nach Abschluss der chirurgischen Maßnahmen.
Sentinel-Lymphknoten, Melanom, Tumorlast, Klassifikation
Müller, Lena
2020
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Müller, Lena (2020): Routinetaugliche mikromorphometrische Klassifikationssysteme für Sentinel-Lymphknoten-Metastasen: ein monozentrischer Vergleich hinsichtlich der prognostischen Aussagekraft für Melanompatienten. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Das maligne Melanom, sowie Tumore der Haut allgemein, zeigen die stärkste Inzidenzzunahme unter allen soliden Tumoren in den letzten Jahrzehnten. Dies ist ein Hauptgrund für die stetige Weiterentwicklung schon bestehender Diagnoseverfahren. Für die Bewertung der Tumorlast im SLN haben sich im Laufe der letzten Jahre hauptsächlich zwei Ansätze etabliert: Zum einen die Mitte der 1990er in Augsburg entstandene S-Klassifikation, basierend auf der Tumoreindringtiefe im SLN und zum anderen die 2006 aus Rotterdam stammende R-Klassifikation mit dem maximalen Metastasendurchmesser als Ausgangsmaß. Ziel dieser Arbeit war es, diese beiden Klassifikationssysteme in ihrer prognostischen Wertigkeit zu vergleichen, Kombinationen beider Systeme herauszuarbeiten und einen Ausblick auf eine differenziertere Indikation zur CLND zu geben. Für die statistische Analyse wurden 280 in der dermatologischen Klinik Augsburg behandelte Patienten im Hinblick auf das ER, die FM, das MMÜ und das GÜ analysiert. Dies erfolgte mittels der Kaplan-Meier-Analyse univariat und mit Hilfe der Cox-Regression multivariat. Sowohl die S- als auch die R-Klassifikation lieferten in beiden Verfahren durchwegs signifikante Ergebnisse und können als erstrangige Prognosefaktoren gewertet werden. Dies gilt ebenso für zwei hier untersuchte Kombinations-Klassifikationen (AR- und RS-Klassifikation), die jeweils beide oben genannte Messkriterien einbeziehen. Im Vergleich zur S-Klassifikation konnten in vorliegender Analyse die R-, die AR- und die RS-Klassifikation etwas besser abschneiden. Für die Frage nachgeschalteter LK-Metastasen ergab sich für AR1-Patienten das geringste Risiko (8%), weshalb diesen Patienten unter Maßgabe engmaschiger Sonographiekontrollen die CLND erspart bleiben kann. Zusätzliche Bedeutung gewinnt die differenzierte Tumorlastbestimmung im SLN neuerdings auch für die adjuvante medikamentöse Therapie von Melanompatienten nach Abschluss der chirurgischen Maßnahmen.