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Semikontinuierliche, schnelle, nichtinvasive Ermittlung des Blutdrucks mittels hydraulischer Kopplung am Oberarm
Semikontinuierliche, schnelle, nichtinvasive Ermittlung des Blutdrucks mittels hydraulischer Kopplung am Oberarm
Die invasive, arterielle Blutdruckmessung gilt als Referenzmethode für eine genaue Blutdruckmessung, ist jedoch aufgrund der Invasivität mit zahlreichen Komplikationen assoziiert. Gerade in Notfallsituationen ist zudem die schnelle und präzise Bestimmung der Blutdruckparameter wichtig, um einen ersten Überblick über die hämodynamische Situation des Patienten zu erhalten. Ziel der hier vorliegenden Arbeit war, eine neuartige Methode zur schnellen, nichtinvasiven Bestimmung der Blutdruckparameter SAP, MAP und DAP zu entwickeln. Im Anschluss sollte die neue Methode u.a. mit der invasiven Blutdruckmessung verglichen und auf ihre klinische Brauchbarkeit hin überprüft werden. Beim ShellCuff handelt es sich um eine Oberarmmanschette, die mittels hydraulischer Kopplung an den Oberarm eine nichtinvasive Gewebedruckkurve ableiten kann. Die All Mode-Methode ermöglicht dabei eine Bestimmung der Blutdruckparameter, der Herzfrequenz sowie über eine Pulskonturanalyse des Schlag- und Herzzeitvolumens. Die in der vorliegenden Arbeit beschriebene, neuentwickelte Fast Mode-Methode ermöglicht die Bestimmung der Blutdruckparameter SAP, MAP und DAP in deutlich reduzierter Zeit, ohne dabei die Blutgefäße im Bereich des Oberarmes zu okkludieren, da die Inflationsphase bereits vor Erreichen des systolischen Blutdruckes beendet wird. Die Auswertung der neuen Fast Mode-Methode im Vergleich zur invasiven Referenzmethode erfolgte gleichgewichtet mit 5 Messungen pro Patient bei einem Patientenkollektiv von 112 Patienten. Beim SAP zeigte sich eine Korrelation von 0,92, eine systematische Messabweichung von -0,7 mmHg und eine Standardabweichung von 7,2 mmHg. Beim MAP zeigte sich eine Korrelation von 0,95, eine systematische Messabweichung von 0,3 mmHg und eine Standardabweichung von 3,8 mmHg. Beim DAP zeigte sich eine Korrelation von 0,93, eine systematische Messabweichung von 0,3 mmHg und eine Standardabweichung von 3,7 mmHg. Die Messdauer des Fast Mode lag durchschnittlich bei 36,8 ± 5,5 Sekunden (minimal 23 sec, maximal 71 sec), deutlich kürzer als andere Methoden einer nichtinvasiven Blutdruckmessung. Der durchschnittliche maximale Klemmdruck während der Fast Mode-Messung lag bei 84,8% des SAP. Die Fast Mode-Methode zeigte im Vergleich zur invasiven Blutdruckmessung eine sehr gute Übereinstimmung für alle drei Blutdruckparameter. Die Vorgaben der AAMI für neue nichtinvasive Blutdruckmessgeräte wurden hinsichtlich des systematischen Messfehlers und der Standardabweichung deutlich erfüllt. Im Vergleich zur nichtinvasiven, oszillometrischen Blutdruckmessung bietet die Fast Mode-Methode vielfältige Vorteile, da sie präzisere Messungen erlaubt und aufgrund des niedrigeren Klemmdrucks für den Patienten angenehmer und mit weniger Komplikationen vergesellschaftet ist. Die neu entwickelte Fast Mode-Methode bietet im Rahmen des ShellCuff-Systems mit der andersartigen, nichtinvasiven, schnellen Art des Blutdruckmessens die Möglichkeit, ein nichtinvasives, erweitertes hämodynamisches Monitoring der Zukunft zu ermöglichen. Dazu bedarf es noch weiterer Entwicklungsarbeit und unabhängiger Validierungsstudien.
Blutdruckmessung, ShellCuff, Fast Mode
Conter, Philippe
2019
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Conter, Philippe (2019): Semikontinuierliche, schnelle, nichtinvasive Ermittlung des Blutdrucks mittels hydraulischer Kopplung am Oberarm. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die invasive, arterielle Blutdruckmessung gilt als Referenzmethode für eine genaue Blutdruckmessung, ist jedoch aufgrund der Invasivität mit zahlreichen Komplikationen assoziiert. Gerade in Notfallsituationen ist zudem die schnelle und präzise Bestimmung der Blutdruckparameter wichtig, um einen ersten Überblick über die hämodynamische Situation des Patienten zu erhalten. Ziel der hier vorliegenden Arbeit war, eine neuartige Methode zur schnellen, nichtinvasiven Bestimmung der Blutdruckparameter SAP, MAP und DAP zu entwickeln. Im Anschluss sollte die neue Methode u.a. mit der invasiven Blutdruckmessung verglichen und auf ihre klinische Brauchbarkeit hin überprüft werden. Beim ShellCuff handelt es sich um eine Oberarmmanschette, die mittels hydraulischer Kopplung an den Oberarm eine nichtinvasive Gewebedruckkurve ableiten kann. Die All Mode-Methode ermöglicht dabei eine Bestimmung der Blutdruckparameter, der Herzfrequenz sowie über eine Pulskonturanalyse des Schlag- und Herzzeitvolumens. Die in der vorliegenden Arbeit beschriebene, neuentwickelte Fast Mode-Methode ermöglicht die Bestimmung der Blutdruckparameter SAP, MAP und DAP in deutlich reduzierter Zeit, ohne dabei die Blutgefäße im Bereich des Oberarmes zu okkludieren, da die Inflationsphase bereits vor Erreichen des systolischen Blutdruckes beendet wird. Die Auswertung der neuen Fast Mode-Methode im Vergleich zur invasiven Referenzmethode erfolgte gleichgewichtet mit 5 Messungen pro Patient bei einem Patientenkollektiv von 112 Patienten. Beim SAP zeigte sich eine Korrelation von 0,92, eine systematische Messabweichung von -0,7 mmHg und eine Standardabweichung von 7,2 mmHg. Beim MAP zeigte sich eine Korrelation von 0,95, eine systematische Messabweichung von 0,3 mmHg und eine Standardabweichung von 3,8 mmHg. Beim DAP zeigte sich eine Korrelation von 0,93, eine systematische Messabweichung von 0,3 mmHg und eine Standardabweichung von 3,7 mmHg. Die Messdauer des Fast Mode lag durchschnittlich bei 36,8 ± 5,5 Sekunden (minimal 23 sec, maximal 71 sec), deutlich kürzer als andere Methoden einer nichtinvasiven Blutdruckmessung. Der durchschnittliche maximale Klemmdruck während der Fast Mode-Messung lag bei 84,8% des SAP. Die Fast Mode-Methode zeigte im Vergleich zur invasiven Blutdruckmessung eine sehr gute Übereinstimmung für alle drei Blutdruckparameter. Die Vorgaben der AAMI für neue nichtinvasive Blutdruckmessgeräte wurden hinsichtlich des systematischen Messfehlers und der Standardabweichung deutlich erfüllt. Im Vergleich zur nichtinvasiven, oszillometrischen Blutdruckmessung bietet die Fast Mode-Methode vielfältige Vorteile, da sie präzisere Messungen erlaubt und aufgrund des niedrigeren Klemmdrucks für den Patienten angenehmer und mit weniger Komplikationen vergesellschaftet ist. Die neu entwickelte Fast Mode-Methode bietet im Rahmen des ShellCuff-Systems mit der andersartigen, nichtinvasiven, schnellen Art des Blutdruckmessens die Möglichkeit, ein nichtinvasives, erweitertes hämodynamisches Monitoring der Zukunft zu ermöglichen. Dazu bedarf es noch weiterer Entwicklungsarbeit und unabhängiger Validierungsstudien.