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CD4+-Zelldepletion durch MDM2-Deletion vermindert bei Mäusen die Nierenschädigung in der akuten und in der späten Phase der nephrotoxischen Serum-Nephritis
CD4+-Zelldepletion durch MDM2-Deletion vermindert bei Mäusen die Nierenschädigung in der akuten und in der späten Phase der nephrotoxischen Serum-Nephritis
Zielstellung: Der Einfluss des Immunsystems bei Nierenerkrankungen wird seit langem diskutiert und erforscht. Ursachen von Immunkomplexnephritiden wie die postinfektiöse Glomerulonephritis oder IgA- Nephritis sind noch nicht restlos geklärt und führen in beinahe einem Drittel der Fälle nach 10 Jahren zum Tod oder zur Dialyse. CD4+- T- Zellen sind eine heterogene Zellgruppe des adaptiven Immunsystems und helfen unter anderem durch Aktivierung anderer Immunzellen bei der Beseitigung von intra- und extrazellulären Pathogenen. Interessanterweise gibt es jedoch Hinweise darauf, dass CD4+- Zellen auch einen Einfluss in der Akutphase einer Entzündung haben. In unseren Experimenten haben wir den Einfluss einer Depletion von CD4+- Zellen auf die Entzündungsreaktion in den ersten 24 Stunden im Anti- GBM- Modell untersucht mit der Hypothese, dass partielle CD4+- Zelldepletion einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf hat. Methode: In unseren Experimenten haben wir eine partielle CD4+- T- Zelldepletion auf unter 10% im Vergleich zur Kontrollgruppe durch die genetische Modifikation der verwendeten Mäuse mit CD4Cre;MDM2f/f erreicht. Die Kontrollgruppe bestand aus MDM2f/f Mäusen. Als p53- Inhibitor hat das Knockout von MDM2 den Effekt, dass die Zellen in den p53- vermittelten Zelltod geleitet werden, genannt „Podoptose“. Die Mäuse wurden mit Schaf- IgG und Freund´s Adjuvans präimmunisiert und 3 Tage darauf wurde ihnen Schaf- Anti- GBM- Serum intraperitoneal injiziert. Der Beobachtungszeitraum betrug zwischen 24 Stunden und 30 Tagen. Danach wurden die Ergebnisse durch die Messung von Albumin und Kreatinin im Urin, Blut- Harnstoff- Stickstoff und Immunglobulinmessungen im Serum eruiert. Zusätzlich wurden qPCR aus Nierengewebe sowie verschiedene immunhistochemische und Standardfärbungen durchgeführt. Ergebnisse: Wenige Stunden nach der Injektion des Anti- GBM- Serums entwickelten die Mäuse eine sehr starke Proteinurie, welche innerhalb der ersten 24 Stunden gipfelte und danach wieder abfiel. Das Albumin/ Kreatinin- Verhältnis wies in der experimentellen Gruppe in den ersten 24 Stunden einen signifikant niedrigeren Wert auf als in der Kontrollgruppe. Nach einem Tag zeigten die histologischen Untersuchungen der Kontrollgruppe Zeichen der Nierenschädigung, und in weniger als einem Monat wurden die Nieren fibrotisch umgebaut und die Funktion unwiederbringlich zerstört. Im Vergleich zeigten die CD4Cre;MDM2f/f- Mäuse signifikant weniger Schädigung der Nierenfunktion und morphologisch große positive Unterschiede. Überraschenderweise wurden trotz der verringerten Anzahl von CD4+- T- Zellen höhere Mengen an Interferon- γ im Serum als auch im Nierengewebe nachgewiesen, während Entzündungsmediatoren wie IL- 6 oder TNF- α keine Unterschiede zeigten. Schlussfolgerungen: Es scheint, dass die Verringerung der CD4+- Zellen einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf der ersten 24 Stunden im Anti- GBM- Modell bei der Maus hat. Gängige Zytokine wie IL- 6 oder TNF- α zeigten keine Unterschiede in den Konzentrationen.
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Molnar, Jakob
2019
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Molnar, Jakob (2019): CD4+-Zelldepletion durch MDM2-Deletion vermindert bei Mäusen die Nierenschädigung in der akuten und in der späten Phase der nephrotoxischen Serum-Nephritis. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Zielstellung: Der Einfluss des Immunsystems bei Nierenerkrankungen wird seit langem diskutiert und erforscht. Ursachen von Immunkomplexnephritiden wie die postinfektiöse Glomerulonephritis oder IgA- Nephritis sind noch nicht restlos geklärt und führen in beinahe einem Drittel der Fälle nach 10 Jahren zum Tod oder zur Dialyse. CD4+- T- Zellen sind eine heterogene Zellgruppe des adaptiven Immunsystems und helfen unter anderem durch Aktivierung anderer Immunzellen bei der Beseitigung von intra- und extrazellulären Pathogenen. Interessanterweise gibt es jedoch Hinweise darauf, dass CD4+- Zellen auch einen Einfluss in der Akutphase einer Entzündung haben. In unseren Experimenten haben wir den Einfluss einer Depletion von CD4+- Zellen auf die Entzündungsreaktion in den ersten 24 Stunden im Anti- GBM- Modell untersucht mit der Hypothese, dass partielle CD4+- Zelldepletion einen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf hat. Methode: In unseren Experimenten haben wir eine partielle CD4+- T- Zelldepletion auf unter 10% im Vergleich zur Kontrollgruppe durch die genetische Modifikation der verwendeten Mäuse mit CD4Cre;MDM2f/f erreicht. Die Kontrollgruppe bestand aus MDM2f/f Mäusen. Als p53- Inhibitor hat das Knockout von MDM2 den Effekt, dass die Zellen in den p53- vermittelten Zelltod geleitet werden, genannt „Podoptose“. Die Mäuse wurden mit Schaf- IgG und Freund´s Adjuvans präimmunisiert und 3 Tage darauf wurde ihnen Schaf- Anti- GBM- Serum intraperitoneal injiziert. Der Beobachtungszeitraum betrug zwischen 24 Stunden und 30 Tagen. Danach wurden die Ergebnisse durch die Messung von Albumin und Kreatinin im Urin, Blut- Harnstoff- Stickstoff und Immunglobulinmessungen im Serum eruiert. Zusätzlich wurden qPCR aus Nierengewebe sowie verschiedene immunhistochemische und Standardfärbungen durchgeführt. Ergebnisse: Wenige Stunden nach der Injektion des Anti- GBM- Serums entwickelten die Mäuse eine sehr starke Proteinurie, welche innerhalb der ersten 24 Stunden gipfelte und danach wieder abfiel. Das Albumin/ Kreatinin- Verhältnis wies in der experimentellen Gruppe in den ersten 24 Stunden einen signifikant niedrigeren Wert auf als in der Kontrollgruppe. Nach einem Tag zeigten die histologischen Untersuchungen der Kontrollgruppe Zeichen der Nierenschädigung, und in weniger als einem Monat wurden die Nieren fibrotisch umgebaut und die Funktion unwiederbringlich zerstört. Im Vergleich zeigten die CD4Cre;MDM2f/f- Mäuse signifikant weniger Schädigung der Nierenfunktion und morphologisch große positive Unterschiede. Überraschenderweise wurden trotz der verringerten Anzahl von CD4+- T- Zellen höhere Mengen an Interferon- γ im Serum als auch im Nierengewebe nachgewiesen, während Entzündungsmediatoren wie IL- 6 oder TNF- α keine Unterschiede zeigten. Schlussfolgerungen: Es scheint, dass die Verringerung der CD4+- Zellen einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf der ersten 24 Stunden im Anti- GBM- Modell bei der Maus hat. Gängige Zytokine wie IL- 6 oder TNF- α zeigten keine Unterschiede in den Konzentrationen.