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Der Manifestationszeitpunkt einer akuten Lungenembolie bei Patienten mit und ohne obstruktive Schlafapnoe
Der Manifestationszeitpunkt einer akuten Lungenembolie bei Patienten mit und ohne obstruktive Schlafapnoe
Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine Schlafstörung, die mit hoher Prävalenz auftritt. OSA-Patienten haben ein erhöhtes Thromboserisiko. Mögliche, durch die OSA ausgelöste Mechanismen der Thrombosebildung sind (1) nächtliche Sympathikus-Aktivierung und arterielle Hypertonie, (2) oxidativer Stress mit systemischer Entzündung und Produktion von freien Radikalen, (3) Thrombozytenaktivierung, (4) Zunahme von Hämatokrit und Fibrinogen und damit verbundener erhöhter Blutviskosität und Gerinnbarkeit. Die oben genannten Mechanismen scheinen die Folge repetitiver nächtlicher Hypoxämie zu sein. Dadurch könnte die OSA ein unabhängiger Risikofaktor für eine akute Lungenembolie (LAE) sein. Diese Studie konnte zeigen, dass der Symptombeginn einer akuten LAE bei OSA-Patienten signifikant häufiger schlafbezogen ist. 206 Patienten mit akuter LAE wurden in die Studie aufgenommen. Das Auftreten der ersten Symptome einer LAE ist bei Patienten mit einem AHI > 15 / h (mäßiger oder schwerer OSA) signifikant häufiger schlafbezogen im Vergleich zu Patienten mit einem AHI ≤ 15 / h. Dieser Unterschied war umso deutlicher, je schwerer die OSA war. Für Patienten mit einem AHI > 15 / h war das relative Risiko einer schlafbezogenen LAE 3,75-fach höher als im Vergleich zu der Kohorte mit einem AHI ≤ 15 / h. Die häufigere nächtliche Manifestation der LAE bei OSA-Patienten in der Studie reflektiert unter Umständen eine erhöhte Gerinnbarkeit des Blutes und kann als Hinweis auf einen pathophysiologischen Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen gelten. Möglicherweise stellen OSA-Patienten eine Gruppe mit einem erhöhten nächtlichen LAE-Risiko dar. An dieser Patientengruppe sollten möglicherweise präventive Maßnahmen angewendet werden.
OSA, Lungenembolie, Hypoxämie, Thrombose
Witkowska, Anna
2018
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Witkowska, Anna (2018): Der Manifestationszeitpunkt einer akuten Lungenembolie bei Patienten mit und ohne obstruktive Schlafapnoe. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine Schlafstörung, die mit hoher Prävalenz auftritt. OSA-Patienten haben ein erhöhtes Thromboserisiko. Mögliche, durch die OSA ausgelöste Mechanismen der Thrombosebildung sind (1) nächtliche Sympathikus-Aktivierung und arterielle Hypertonie, (2) oxidativer Stress mit systemischer Entzündung und Produktion von freien Radikalen, (3) Thrombozytenaktivierung, (4) Zunahme von Hämatokrit und Fibrinogen und damit verbundener erhöhter Blutviskosität und Gerinnbarkeit. Die oben genannten Mechanismen scheinen die Folge repetitiver nächtlicher Hypoxämie zu sein. Dadurch könnte die OSA ein unabhängiger Risikofaktor für eine akute Lungenembolie (LAE) sein. Diese Studie konnte zeigen, dass der Symptombeginn einer akuten LAE bei OSA-Patienten signifikant häufiger schlafbezogen ist. 206 Patienten mit akuter LAE wurden in die Studie aufgenommen. Das Auftreten der ersten Symptome einer LAE ist bei Patienten mit einem AHI > 15 / h (mäßiger oder schwerer OSA) signifikant häufiger schlafbezogen im Vergleich zu Patienten mit einem AHI ≤ 15 / h. Dieser Unterschied war umso deutlicher, je schwerer die OSA war. Für Patienten mit einem AHI > 15 / h war das relative Risiko einer schlafbezogenen LAE 3,75-fach höher als im Vergleich zu der Kohorte mit einem AHI ≤ 15 / h. Die häufigere nächtliche Manifestation der LAE bei OSA-Patienten in der Studie reflektiert unter Umständen eine erhöhte Gerinnbarkeit des Blutes und kann als Hinweis auf einen pathophysiologischen Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen gelten. Möglicherweise stellen OSA-Patienten eine Gruppe mit einem erhöhten nächtlichen LAE-Risiko dar. An dieser Patientengruppe sollten möglicherweise präventive Maßnahmen angewendet werden.