Kriner, Kathrin (2019): Prognostische Parameter bei Palliativpatienten: Cathepsin S, Infektparameter, Cystatin C, LDH, Cholesterin, Karnofsky Index: eine klinisch-experimentelle Studie zur Erweiterung der Kenntnisse über praxisrelevante Möglichkeiten, die verbleibende Lebenszeit bei Palliativpatienten zu prognostizieren. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät |
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Abstract
Die Einschätzung der Prognose eines Palliativpatienten durch erfahrenes Fachpersonal ist oft ungenau, weil zu optimistisch prognostiziert wird. Es gibt bereits eine Reihe von prognostischen Tools (ECOG PF, KPS, PPS, PPI, PaP, PiPS). Unser Anliegen war es, bekannte und bisher nicht untersuchte Parameter auf ihre Wertigkeit in der Prognoseabschätzung von Palliativpatienten zu untersuchen. Zwischen August 2012 und April 2013 wurden auf der Palliativstation des Klinikums der Universität München 96 (internistisch-onkologische Patienten n=79 [82,3 %]; Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen n=17 [17,7%]) der stationär behandelten Patienten zur Studienteilnahme rekrutiert. Die erhobenen klinischen und laborchemischen Variablen wurden mittels Cox Regression auf ihre Assoziation mit der verbleibenden Lebenszeit untersucht. CTSS wurde 2011 von Jobs et al. als prognostischer Parameter bei alten Menschen identifiziert. Es zeigte sich unabhängig vom Gesundheitszustand der Probanden signifikant mit der Dauer der verbleibenden Lebenszeit assoziiert [72]. In unserer Studienpopulation zeigt sich der CTSS Serumwert nicht signifikant mit der Mortalität assoziiert. Die Infektparameter Leukozyten, CRP und IL-6 sind für das gesamte Patientenkollektiv signifikant mit der Dauer der verbleibenden Lebenszeit assoziiert, für die internistisch onkologische Subgruppe ebenso, für die Subgruppe der neurodegenerativen Patienten nur die beiden Parameter Leukozytenzahl und IL-6. Der Nierenfunktionsparameter Cys C ist für das gesamte Patientekollektiv, sowie für die internistisch-onkologische Subgruppe signifikant mit der Mortalität assoziiert. Für die neurodegenerative Subgruppe konnte kein Zusammenhang gezeigt werden. Der klinische Parameter Karnofsky Index wurde ebenfalls hinsichtlich der Assoziation mit der verbleibenden Lebenszeit untersucht und zeigte sich lediglich für die internistisch-onkologische Subgruppe als signifikant. Obwohl ihre Wirksamkeit in Studien mehrfach belegt ist, werden prognostische Tools im klinischen Alltag noch wenig verwendet. Die bestehenden Studien zu prognostischen Tools wurden überwiegend mit internistischen Patienten durchgeführt. Unsere Studie legt nahe, dass dieselben Parameter aber nicht für Patienten mit neurologischen und neurodegenerativen Erkrankungen mit der Mortalität assoziiert sind. Diese Vermutung sollte in größer angelegten Studien überprüft werden.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
Fakultäten: | Medizinische Fakultät |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 24. Januar 2019 |
1. Berichterstatter:in: | Lorenzl, Stefan |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | 490dece462ed4e403e6ab90e4ee62d75 |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0700/UMD 18319 |
ID Code: | 23541 |
Eingestellt am: | 18. Feb. 2019 15:33 |
Letzte Änderungen: | 26. Oct. 2020 08:52 |