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Die Rolle der Aldehyd-Dehydrogenase 1A1 (ALDH1A1) als Markerenzym der astrozytären Differenzierung sowie als prognostischer Biomarker im Glioblastoma multiforme
Die Rolle der Aldehyd-Dehydrogenase 1A1 (ALDH1A1) als Markerenzym der astrozytären Differenzierung sowie als prognostischer Biomarker im Glioblastoma multiforme
Das Glioblastom stellt den häufigsten bösartigen Hirntumor dar und ist mit einem raschen Krankheitsfortschreiten und infauster Prognose innerhalb kurzer Zeit vergesellschaftet. Die Aldehyddehydrogenase A1 (ALDH1A1) ist in zahlreichen soliden Neoplasien als Marker für Tumorstammzellen beschrieben. Dabei korreliert die Expression des Enzyms häufig mit einer ungünstigen Prognose. Über die Expression der ALDH1A1 im sich entwickelnden Gehirn ist wenig bekannt. Wir untersuchten daher in der hier vorliegenden Arbeit die Expression der ALDH1A1 in Gewebeproben aus gesunden menschlichen Gehirnen verschiedener Entwicklungsstufen sowie in verschiedenen Hirntumoren, darunter 93 Glioblastome. Wir zeigen, dass ALDH1A1 in reifen Astrozyten exprimiert wird, in den Stammzellnischen des sich entwickelnden Gehirns jedoch keine ALDH1A1- Expression nachweisbar ist. Fast alle untersuchten Glioblastome zeigten eine kräftige Expression des Enzyms, wobei die ALDH1A1-positiven Zellen keine Expression von Nestin, Olig2 oder SOX2 und kaum proliferative Aktivität zeigten. Eine starke Expression von ALDH1A1 korrelierte mit einem längeren Überleben von Glioblastompatienten unabhängig von der Gabe einer Chemotherapie oder dem MGMT-Methylierungsstatus, was auf eine mögliche Bedeutung der ALDH1A1- Immunhistochemie als prognostischen Biomarker für das Glioblastom hindeutet. Wir zeigen daher, dass die ALDH1A1 ein Marker für die astrogliale Differenzierung bei der Hirnentwicklung ist und dass eine starke Expression des Enzyms ein günstiger prognostischer Biomarker für ein längeres Überleben von Glioblastompatienten ist.
ALDH1A1, Glioblastoma Multiforme
Adam, Susanne
2018
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Adam, Susanne (2018): Die Rolle der Aldehyd-Dehydrogenase 1A1 (ALDH1A1) als Markerenzym der astrozytären Differenzierung sowie als prognostischer Biomarker im Glioblastoma multiforme. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

Das Glioblastom stellt den häufigsten bösartigen Hirntumor dar und ist mit einem raschen Krankheitsfortschreiten und infauster Prognose innerhalb kurzer Zeit vergesellschaftet. Die Aldehyddehydrogenase A1 (ALDH1A1) ist in zahlreichen soliden Neoplasien als Marker für Tumorstammzellen beschrieben. Dabei korreliert die Expression des Enzyms häufig mit einer ungünstigen Prognose. Über die Expression der ALDH1A1 im sich entwickelnden Gehirn ist wenig bekannt. Wir untersuchten daher in der hier vorliegenden Arbeit die Expression der ALDH1A1 in Gewebeproben aus gesunden menschlichen Gehirnen verschiedener Entwicklungsstufen sowie in verschiedenen Hirntumoren, darunter 93 Glioblastome. Wir zeigen, dass ALDH1A1 in reifen Astrozyten exprimiert wird, in den Stammzellnischen des sich entwickelnden Gehirns jedoch keine ALDH1A1- Expression nachweisbar ist. Fast alle untersuchten Glioblastome zeigten eine kräftige Expression des Enzyms, wobei die ALDH1A1-positiven Zellen keine Expression von Nestin, Olig2 oder SOX2 und kaum proliferative Aktivität zeigten. Eine starke Expression von ALDH1A1 korrelierte mit einem längeren Überleben von Glioblastompatienten unabhängig von der Gabe einer Chemotherapie oder dem MGMT-Methylierungsstatus, was auf eine mögliche Bedeutung der ALDH1A1- Immunhistochemie als prognostischen Biomarker für das Glioblastom hindeutet. Wir zeigen daher, dass die ALDH1A1 ein Marker für die astrogliale Differenzierung bei der Hirnentwicklung ist und dass eine starke Expression des Enzyms ein günstiger prognostischer Biomarker für ein längeres Überleben von Glioblastompatienten ist.