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Bildgebende Diagnostik der Epilepsien
Bildgebende Diagnostik der Epilepsien
In der bildgebenden Diagnostik der fokalen Epilepsien steht die Anwendung beim einzelnen Patienten im Rahmen der prächirurgischen Evaluation im Vordergrund. Hier ist eine qualitativ gute, gezielt durchgeführte MRT-Untersuchung der wichtigste Baustein, der jedoch in vielen Fällen von einem weiten Spektrum komplementärer bildgebender Methoden ergänzt werden muss, um eine sichere Identifikation der epileptogenen Zone zu ermöglichen. Die multimodale Bildverarbeitung ermöglicht hierbei eine konklusive Beurteilung aller verfügbaren Informationen und erhöht dadurch die diagnostische Sicherheit. Außerdem erlaubt sie eine detaillierte individuelle Planung operativer Eingriffe und hilft intraoperativ, die Ergebnisse der prächirurgischen Evaluation im OP Saal anatomisch exakt umzusetzen. So sind auch in schwierigen Fällen gute Ergebnisse von epilepsiechirurgischen Engriffen möglich. Bei den generalisierten Epilepsien ist die klinische Rolle der Bildgebung deutlich einfacher und dient im Wesentlichen der Diagnosesicherung durch Ausschluss einer strukturellen Läsion. Die Stärke der Bildgebung liegt hier in der wissenschaftlichen Anwendung zur Aufklärung pathophysiologischer Mechanismen. Im Falle der juvenilen myoklonischen Epilepsie konnte die Bildgebung viele Hinweise beisteuern, die das komplexe Zusammenspiel aus genetischer Anlage, gestörten Entwicklung, Hyperkonnektivität und Übererregbarkeit besser verständlich machen.
Epilepsie, JME, MRT, PET, SPECT, Epilepsiechirurgie
Vollmar, Christian
2018
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Vollmar, Christian (2018): Bildgebende Diagnostik der Epilepsien. Habilitationsschrift, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

In der bildgebenden Diagnostik der fokalen Epilepsien steht die Anwendung beim einzelnen Patienten im Rahmen der prächirurgischen Evaluation im Vordergrund. Hier ist eine qualitativ gute, gezielt durchgeführte MRT-Untersuchung der wichtigste Baustein, der jedoch in vielen Fällen von einem weiten Spektrum komplementärer bildgebender Methoden ergänzt werden muss, um eine sichere Identifikation der epileptogenen Zone zu ermöglichen. Die multimodale Bildverarbeitung ermöglicht hierbei eine konklusive Beurteilung aller verfügbaren Informationen und erhöht dadurch die diagnostische Sicherheit. Außerdem erlaubt sie eine detaillierte individuelle Planung operativer Eingriffe und hilft intraoperativ, die Ergebnisse der prächirurgischen Evaluation im OP Saal anatomisch exakt umzusetzen. So sind auch in schwierigen Fällen gute Ergebnisse von epilepsiechirurgischen Engriffen möglich. Bei den generalisierten Epilepsien ist die klinische Rolle der Bildgebung deutlich einfacher und dient im Wesentlichen der Diagnosesicherung durch Ausschluss einer strukturellen Läsion. Die Stärke der Bildgebung liegt hier in der wissenschaftlichen Anwendung zur Aufklärung pathophysiologischer Mechanismen. Im Falle der juvenilen myoklonischen Epilepsie konnte die Bildgebung viele Hinweise beisteuern, die das komplexe Zusammenspiel aus genetischer Anlage, gestörten Entwicklung, Hyperkonnektivität und Übererregbarkeit besser verständlich machen.