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Untersuchung zum Einfluss der direkten intraoralen Digitalisierung mittels LAVA C.O.S. auf die Qualität von Zahnpräparationen
Untersuchung zum Einfluss der direkten intraoralen Digitalisierung mittels LAVA C.O.S. auf die Qualität von Zahnpräparationen
Die vorliegende Studie untersuchte den Einfluss der direkten intraoralen Digitalisierung auf die Qualität von Zahnpräparationen für CAD/CAM-generierte vollkeramische Einzelkronen in der freien zahnärztlichen Praxis. Die Untersuchung umfasste randomisiert ausgewählte und anonymisierte In-vivo-Präparationen, der beiden Gruppen „Direkte Digitalisierung“ (DD) (n=323) und „Indirekte Digitalisierung“ (ID) (n=367). In der Gruppe DD erfolgte die Abformung durch einen Intraoralscanner. Es sollten die qualitativen Unterschiede in der Präparationsqualität von intraoral gescannten (DD) zu konventionell abgeformten Präparationen mittels Präzisionsabformung (ID) anhand der Präparationsparameter Konvergenzwinkel, Konvergenzwinkel-Klassen, Stufenbreite, Stufenbreite-Klassen, Standardabweichung der Stufenbreite, Präparationspunkt vorhanden, Tangentialpräparation vorhanden, Aufsteigende Außenkante (Dachrinnenpräparation), Unterschnitte, Maximaler Präparationslinienunterschied und Homogenität der Präparationslinie auswirkt. Die Nullhypothese besagte, dass die Abformmethode keinen Einfluss auf die Qualität von Einzelzahnpräparationen für vollkeramische Kronen hat. Die Untersuchung wurde mit einem an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickeltem digitalen Analyseverfahren zur Vermessung dreidimensionaler Oberflächen durchgeführt. Neben der automatisierten Auswertung erfolgte abschließend zudem eine rein visuelle Auswertung der Zahnpräparationen durch den Untersuchenden. Dabei wurde die Präparationsgeometrie auf eine CAD/CAM-gerechte Präparation hin überprüft. Im statistischen Vergleich der computergestützten Auswertung zeigte die Gruppe DD gegenüber der ID bei den Parametern Präparationspunkt vorhanden, Tangentialpräparation vorhanden, Unterschnitt, Maximaler Präparationslinienunterschied und der Homogenität der Präparationslinie ein höchst signifikant vollkeramikgerechteres Präparationsdesign (p≤0,001). Jedoch wiesen die DD Präparationen einen höchst signifikant größeren Konvergenzwinkel (median ID: 30,5°; median DD: 33,3°) sowie eine größere Stufenbreite (median ID: 0,61 mm; median DD: 0,71 mm) als die ID Präparationen auf (p≤0,001). Für die Parameter Standardabweichung der Stufenbreite (p=0,386) und Aufsteigende Außenkante (p=0,211) wurde ein nicht signifikanter Unterschied ermittelt. Daher lässt sich die Nullhypothese nur für diese Parameter bestätigen. Dieser Trend wurde durch die abschließende rein visuelle Auswertung bekräftigt. Hier wurden 78% der konventionell abgeformten Präparationen als für die CAD/CAM-Fertigung von vollkeramischen Restaurationen geeignet bewertet. Hingegen waren in der direkt digitalisierten Gruppe 87% der Präparationen für die maschinelle Fertigung indiziert (p≤0,001). Die vorliegende Studie konnte nachweisen, dass die direkte Digitalisierung mittels Intraoralscanner die Präparationsqualität für den vollkeramikgerechten CAD/CAM-Workflow signifikant verbessern kann. Die Entwicklung eines Softwaretools, das die Präparation unmittelbar nach dem intraoralen Scan automatisch analysiert wäre ein weiterer wichtiger Schritt zur Steigerung der Präparationsqualität. Dadurch könnte in Zukunft sowohl dem Zahnarzt im klinischen Alltag, als auch den Studierenden in der klinischen Lehre eine Hilfestellung zur Optimierung des Präparationsdesign gegeben werden.
CAD-CAM, Vollkeramik
Tittenhofer, Roland Nikolaus
2018
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Tittenhofer, Roland Nikolaus (2018): Untersuchung zum Einfluss der direkten intraoralen Digitalisierung mittels LAVA C.O.S. auf die Qualität von Zahnpräparationen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die vorliegende Studie untersuchte den Einfluss der direkten intraoralen Digitalisierung auf die Qualität von Zahnpräparationen für CAD/CAM-generierte vollkeramische Einzelkronen in der freien zahnärztlichen Praxis. Die Untersuchung umfasste randomisiert ausgewählte und anonymisierte In-vivo-Präparationen, der beiden Gruppen „Direkte Digitalisierung“ (DD) (n=323) und „Indirekte Digitalisierung“ (ID) (n=367). In der Gruppe DD erfolgte die Abformung durch einen Intraoralscanner. Es sollten die qualitativen Unterschiede in der Präparationsqualität von intraoral gescannten (DD) zu konventionell abgeformten Präparationen mittels Präzisionsabformung (ID) anhand der Präparationsparameter Konvergenzwinkel, Konvergenzwinkel-Klassen, Stufenbreite, Stufenbreite-Klassen, Standardabweichung der Stufenbreite, Präparationspunkt vorhanden, Tangentialpräparation vorhanden, Aufsteigende Außenkante (Dachrinnenpräparation), Unterschnitte, Maximaler Präparationslinienunterschied und Homogenität der Präparationslinie auswirkt. Die Nullhypothese besagte, dass die Abformmethode keinen Einfluss auf die Qualität von Einzelzahnpräparationen für vollkeramische Kronen hat. Die Untersuchung wurde mit einem an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Ludwig-Maximilians-Universität München entwickeltem digitalen Analyseverfahren zur Vermessung dreidimensionaler Oberflächen durchgeführt. Neben der automatisierten Auswertung erfolgte abschließend zudem eine rein visuelle Auswertung der Zahnpräparationen durch den Untersuchenden. Dabei wurde die Präparationsgeometrie auf eine CAD/CAM-gerechte Präparation hin überprüft. Im statistischen Vergleich der computergestützten Auswertung zeigte die Gruppe DD gegenüber der ID bei den Parametern Präparationspunkt vorhanden, Tangentialpräparation vorhanden, Unterschnitt, Maximaler Präparationslinienunterschied und der Homogenität der Präparationslinie ein höchst signifikant vollkeramikgerechteres Präparationsdesign (p≤0,001). Jedoch wiesen die DD Präparationen einen höchst signifikant größeren Konvergenzwinkel (median ID: 30,5°; median DD: 33,3°) sowie eine größere Stufenbreite (median ID: 0,61 mm; median DD: 0,71 mm) als die ID Präparationen auf (p≤0,001). Für die Parameter Standardabweichung der Stufenbreite (p=0,386) und Aufsteigende Außenkante (p=0,211) wurde ein nicht signifikanter Unterschied ermittelt. Daher lässt sich die Nullhypothese nur für diese Parameter bestätigen. Dieser Trend wurde durch die abschließende rein visuelle Auswertung bekräftigt. Hier wurden 78% der konventionell abgeformten Präparationen als für die CAD/CAM-Fertigung von vollkeramischen Restaurationen geeignet bewertet. Hingegen waren in der direkt digitalisierten Gruppe 87% der Präparationen für die maschinelle Fertigung indiziert (p≤0,001). Die vorliegende Studie konnte nachweisen, dass die direkte Digitalisierung mittels Intraoralscanner die Präparationsqualität für den vollkeramikgerechten CAD/CAM-Workflow signifikant verbessern kann. Die Entwicklung eines Softwaretools, das die Präparation unmittelbar nach dem intraoralen Scan automatisch analysiert wäre ein weiterer wichtiger Schritt zur Steigerung der Präparationsqualität. Dadurch könnte in Zukunft sowohl dem Zahnarzt im klinischen Alltag, als auch den Studierenden in der klinischen Lehre eine Hilfestellung zur Optimierung des Präparationsdesign gegeben werden.