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Assoziation der vasoaktiven Prohormone Copeptin, MR-proADM und MR-proANP mit dem Metabolischen Syndrom, dem Typ 2 Diabetes und vorzeitiger Atherosklerose
Assoziation der vasoaktiven Prohormone Copeptin, MR-proADM und MR-proANP mit dem Metabolischen Syndrom, dem Typ 2 Diabetes und vorzeitiger Atherosklerose
Der Diabetes mellitus Typ 2 ist eine multifaktorielle Erkrankung mit hoher und weiter zunehmender Prävalenz. Um effektive Präventionsstrategien entwickeln zu können, ist ein besseres Verständnis der dem Diabetes vorausgehenden pathophysiologischen Veränderungen notwendig. Bei Personen mit einem erhöhten Diabetesrisiko (Träger des TCF7L2rs7903146 Diabetes-Risikoallels) ließ sich in der vorliegenden Arbeit ein veränderter Stoffwechsel von Sphingomyelinen, Lysophosphatidylcholinen und Phosphatidylcholinen zu einem Zeitpunkt nachweisen, zu dem alle konventionell gemessenen Stoffwechselparameter noch normal waren. Diese Erkenntnisse könnten helfen, metabolische Veränderungen, die der Entstehung eines Diabetes vorausgehen, besser zu verstehen und hierdurch eine frühzeitige Intervention zur Diabetesprävention planen zu können. Desweiteren sind von einem Diabetes Typ 2 betroffene Personen einem ungefähr verdoppelten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse ausgesetzt. Trotz dieser seit langem bekannten Risikoerhöhung sind die genauen pathophysiologischen Interaktionen zwischen metabolischen und vaskulären Veränderungen beim Diabetes Typ 2 bislang nicht geklärt. Eine mögliche Verbindung von Diabetes Typ 2 und endothelialer Dysfunktion ist die Fehlregulation vasoaktiver Substanzen, die sowohl beim Glukosemetabolismus als auch bei der Endothelzellfunktion eine Rolle spielen. Hierzu gehören das vasokonstriktiv wirkende Vasopressin und die vasodilatatorischen Hormone Adrenomedullin (ADM) und Atriales Natriuretisches Peptid (ANP). Direkte Messungen dieser vasoaktiven Hormone sind aufgrund ihrer Instabilität im Plasma schwierig. Unter Nutzung der stabileren Prohormone Copeptin, MR-proADM und MR-proANP als Surrogatparameter wurden komplexe Zusammenhänge von veränderten Plasmaspiegeln dieser Hormone und dem Vorhandensein eines Diabetes Typ 2, eines Metabolischen Syndroms und einer erhöhten Intima-Media-Dicke bei Teilnehmern der KORA F4-Studie festgestellt. Es ist daher davon auszugehen, dass Vasopressin, ADM und ANP im veränderten Milieu bei metabolischen Erkrankungen eine Rolle spielen und die Entstehung makrovaskulärer Folgeerkrankungen beeinflussen können., Type 2 diabetes mellitus is a highly prevalent multifactorial disease. In order to establish effective prevention strategies, a better understanding of the pathophysiological changes preceding type 2 diabetes is necessary. The present data identified alterations in sphingolipid, phosphatidylcholine and lysophosphatidylcholine metabolism in subjects at increased risk for type 2 diabetes defined by the presence of the TCF7L2rs7903146 risk genotype. The differences were present in a state when all conventional markers of glucose metabolism were still in the normal range. These data might contribute to a better comprehension of early metabolic changes, which is important for the planning of intervention studies. Furthermore, patients affected by type 2 diabetes are exposed to a doubled risk of cardiovascular events. Although the increased cardiovascular risk is well known, the pathophysiological processes linking diabetes to vascular alterations are poorly understood. A possible link between metabolic and vascular disease are the vasoactive hormones vasopressin, adrenomedullin and atrial natriuretic peptide. These active hormones are instable in the circulation and therefore direct measurements are difficult. Using their more stable respective prohormones copeptin, MR-proADM und MR-proANP as surrogates, the current work demonstrates alterations of prohormone plasma levels in type 2 diabetes and metabolic syndrome as well as correlations of plasma prohormone levels with an increased intima media thickness as a marker for early vascular alterations. Thus, vasopressin, adrenomedullin and atrial natriuretic peptide may play a role in the altered milieu in metabolic disorders and might also influence the development of vascular dysfunction.
Diabetes, Metabolisches Syndrom, Copeptin, MR-proADM, MR-proANP, Renin, Intima-Media-Dicke, IMT, TCF7L2
Then, Cornelia
2017
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Then, Cornelia (2017): Assoziation der vasoaktiven Prohormone Copeptin, MR-proADM und MR-proANP mit dem Metabolischen Syndrom, dem Typ 2 Diabetes und vorzeitiger Atherosklerose. Habilitationsschrift, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Der Diabetes mellitus Typ 2 ist eine multifaktorielle Erkrankung mit hoher und weiter zunehmender Prävalenz. Um effektive Präventionsstrategien entwickeln zu können, ist ein besseres Verständnis der dem Diabetes vorausgehenden pathophysiologischen Veränderungen notwendig. Bei Personen mit einem erhöhten Diabetesrisiko (Träger des TCF7L2rs7903146 Diabetes-Risikoallels) ließ sich in der vorliegenden Arbeit ein veränderter Stoffwechsel von Sphingomyelinen, Lysophosphatidylcholinen und Phosphatidylcholinen zu einem Zeitpunkt nachweisen, zu dem alle konventionell gemessenen Stoffwechselparameter noch normal waren. Diese Erkenntnisse könnten helfen, metabolische Veränderungen, die der Entstehung eines Diabetes vorausgehen, besser zu verstehen und hierdurch eine frühzeitige Intervention zur Diabetesprävention planen zu können. Desweiteren sind von einem Diabetes Typ 2 betroffene Personen einem ungefähr verdoppelten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse ausgesetzt. Trotz dieser seit langem bekannten Risikoerhöhung sind die genauen pathophysiologischen Interaktionen zwischen metabolischen und vaskulären Veränderungen beim Diabetes Typ 2 bislang nicht geklärt. Eine mögliche Verbindung von Diabetes Typ 2 und endothelialer Dysfunktion ist die Fehlregulation vasoaktiver Substanzen, die sowohl beim Glukosemetabolismus als auch bei der Endothelzellfunktion eine Rolle spielen. Hierzu gehören das vasokonstriktiv wirkende Vasopressin und die vasodilatatorischen Hormone Adrenomedullin (ADM) und Atriales Natriuretisches Peptid (ANP). Direkte Messungen dieser vasoaktiven Hormone sind aufgrund ihrer Instabilität im Plasma schwierig. Unter Nutzung der stabileren Prohormone Copeptin, MR-proADM und MR-proANP als Surrogatparameter wurden komplexe Zusammenhänge von veränderten Plasmaspiegeln dieser Hormone und dem Vorhandensein eines Diabetes Typ 2, eines Metabolischen Syndroms und einer erhöhten Intima-Media-Dicke bei Teilnehmern der KORA F4-Studie festgestellt. Es ist daher davon auszugehen, dass Vasopressin, ADM und ANP im veränderten Milieu bei metabolischen Erkrankungen eine Rolle spielen und die Entstehung makrovaskulärer Folgeerkrankungen beeinflussen können.

Abstract

Type 2 diabetes mellitus is a highly prevalent multifactorial disease. In order to establish effective prevention strategies, a better understanding of the pathophysiological changes preceding type 2 diabetes is necessary. The present data identified alterations in sphingolipid, phosphatidylcholine and lysophosphatidylcholine metabolism in subjects at increased risk for type 2 diabetes defined by the presence of the TCF7L2rs7903146 risk genotype. The differences were present in a state when all conventional markers of glucose metabolism were still in the normal range. These data might contribute to a better comprehension of early metabolic changes, which is important for the planning of intervention studies. Furthermore, patients affected by type 2 diabetes are exposed to a doubled risk of cardiovascular events. Although the increased cardiovascular risk is well known, the pathophysiological processes linking diabetes to vascular alterations are poorly understood. A possible link between metabolic and vascular disease are the vasoactive hormones vasopressin, adrenomedullin and atrial natriuretic peptide. These active hormones are instable in the circulation and therefore direct measurements are difficult. Using their more stable respective prohormones copeptin, MR-proADM und MR-proANP as surrogates, the current work demonstrates alterations of prohormone plasma levels in type 2 diabetes and metabolic syndrome as well as correlations of plasma prohormone levels with an increased intima media thickness as a marker for early vascular alterations. Thus, vasopressin, adrenomedullin and atrial natriuretic peptide may play a role in the altered milieu in metabolic disorders and might also influence the development of vascular dysfunction.