Pfeiffer, Mona (2017): Motivation, Forschungsproduktivität und Karriereverläufe von medizinischen Promovenden: ein Vergleich von strukturierten Promotionsprogrammen und individuellen Promotionen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät |
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Abstract
Ziel der vorliegenden Dissertation ist es, den wissenschaftlichen Kenntnisstand über verschiedene Bedingungen und Besonderheiten der medizinischen Promotion sowie der Merkmale, Tätigkeiten und Intentionen von Promovierenden in der Medizin zu erweitern und zu vertiefen. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Rolle von strukturierten Promotionsprogrammen in der Medizin gelegt, da die Entwicklung und der Weiterausbau solcher Programme zum einen auf hochschulpolitischer Ebene vielfach gefordert wird, zum anderen aber eine deutliche Forschungslücke zur Wirksamkeit solcher Programme vorhanden ist. Diese kumulative Dissertation umfasst zwei unabhängige Studien, die jeweils als Originalarbeiten in referierten Fachzeitschriften veröffentlicht wurden. Die übergeordnete Fragestellung dabei lautet: Welche Faktoren – insbesondere die Teilnahme an einem strukturierten Promotionsprogramm – beeinflussen Motivation, Promotionsverlauf, Publikationsproduktivität und Karriereverläufe von medizinischen Promovenden? Die Ergebnisse der Studien zeigen, dass sich individuell und strukturiert Promovierende sowohl am Beginn und während ihrer Promotionsphase als auch im Anschluss an die Promotion deutlich voneinander unterscheiden. So weisen strukturiert Promovierende im Gegensatz zu individuell Promovierenden eine höhere intrinsische Forschungsmotivation auf, wählen häufiger anspruchsvolle Promotionsthemen und er-warten von ihrer Promotionsphase, auch wissenschaftliche Kompetenzen zu erwerben, die über das Verfassen der Doktorarbeit hinausgehen (z.B. Konferenzteilnahmen und wissenschaftliche Publikationen). Es zeigt sich, dass strukturiert Promovierende sowohl vor als auch im Anschluss an den Promotionsabschluss signifikant häufiger und mit höheren Impactfaktoren publizieren als individuell Promovierende. Weitere Ergebnisse im Rahmen der zweiten Studie sind signifikant niedrigere Publikationsaktivitäten von Frauen sowie die Bedeutung einer frühen Promotion im Lebenslauf und die sehr gute Benotung der Promotion für die Publikationsproduktivität. Die gewonnenen Ergebnisse untermauern die Bedeutung von strukturierten Promotionsprogrammen in der Medizin zur Vorbereitung und Rekrutierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Medizin. Gemeinsam mit einer verstärkten Forschungsförderung von Frauen kann daher der Ausbau solcher Programme in der Medizin unbedingt empfohlen werden.
Abstract
The aim of this doctoral thesis is to expand the current state of scientific knowledge about the German medical doctorate as well as attributes, activities and intentions of medical doctoral students. Special attention is given to the investigation of the influences of structured doctoral study programs, since development and expansion of such programs are considered crucial in improving scientific education of medical students. However, there are only few scientific findings about effects and benefits of such programs. The overarching research question of the present cumulative dissertation is: Which factors – especially participation in a structured doctoral study program – influence motivation, process of the doctorate, publication productivity and career development of medical doctoral students? The results of the two studies show differences between students completing a structured doctoral study program and students doing their doctorate individually at the beginning of their doctorate as well as during and after doctoral graduation: Students in a structured doctoral study program have higher intrinsic research motivation, more often choose ambitious subjects for their doctorates and expect to learn scientific competencies during their doctorate (for example scientific writing and publishing or conference participation). Furthermore, program participants publish significantly more scientific publications during and after their doctoral graduation and with higher impact factors than students doing their doctorate individually. Further significant results found in the second study concern higher publication productivity of men as well as positive effects of an early doctoral graduation and excellent or very good grades on publication productivity. The studies’ results highlight the importance of structured doctoral study programs in medicine in preparing and recruiting medical students for scientific careers. Furthermore, promoting women in academic medicine is highly recommended.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Keywords: | Medical doctoral training, Publication productivity |
Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
Fakultäten: | Medizinische Fakultät |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 8. August 2017 |
1. Berichterstatter:in: | Fischer, Martin |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | f99ddbad0433908ae20040162c9546ce |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0700/UMD 17573 |
ID Code: | 21167 |
Eingestellt am: | 09. Oct. 2017 14:31 |
Letzte Änderungen: | 23. Oct. 2020 18:46 |