Logo Logo
Hilfe
Kontakt
Switch language to English
Epidemiologische Querschnittsuntersuchung zur Qualität von Wurzelkanalbehandlungen der Jahre 2003 und 2011
Epidemiologische Querschnittsuntersuchung zur Qualität von Wurzelkanalbehandlungen der Jahre 2003 und 2011
Gegenstand der vorliegenden epidemiologischen Querschnittstudie war die Unter-suchung der Qualität von Wurzelkanalbehandlungen und der Prävalenz der apikalen Parodontitis in den Jahren 2003 und 2011 anhand von Panoramaschichtaufnahmen. Es sollte darüber hinaus der Einfluss der Untersuchungsparameter auf den apikalen Status eruiert werden. Es wurden 2003 insgesamt 1357 OPGs und damit 32857 Zähne in die Studie aufgenommen. Im Jahr 2011 wurden 1454 Röntgenbilder mit insgesamt 33403 Zähnen gezählt. Das Patientenalter lag gemittelt im Jahr 2003 bei 47,21 Jahren und 2011 bei 53,65 Jahren. 2003 wurden 2057 und im zweiten Untersuchungsjahr 2656 Wurzelfüllungen gezählt. Im Durchschnitt hatte im ersten Studienjahr ein Patient 1,52 Wurzelfüllungen und 0,97 apikale Parodontitiden, 2011 waren es pro Patient 1,83 Wurzelfüllungen und 1,16 apikale Parodontitiden. Unabhängig vom Untersuchungsjahr wurden im Oberkiefer die meisten Wurzelkanal-behandlungen bei Frontzähnen, im Unterkiefer bei Molaren festgestellt. Oberkiefer-kieferfrontzähne hatten die geringste Prävalenz einer apikalen Parodontitis, Unter-kiefermolaren die höchste Prävalenz. Zähne des Oberkiefers waren insgesamt seltener von apikaler Parodontitis betroffen als Unterkieferzähne. Der Anteil dichter und homogener Wurzelfüllungen ist von 2003 (36,36 %) auf 2011 (61,11 %) signifikant gestiegen, ebenso die adäquate Länge (2003: 32,57%; 2011: 38,22 %). Weiterhin wurde in beiden Populationen ein hoher Anteil inhomogener (2003: 63,20%; 2011: 38,78 %) und zu kurzer (2003: 60,06%; 2011: 55,57%) Wurzelfüllungen diagnostiziert. Der Anteil apikaler Parodontitis bei wurzelkanalbehandelten Zähnen lag im Jahr 2003 bei 26,84% und 2011 bei 24,96%. Jahresübergreifend kann festgestellt werden, dass weibliche Patienten statistisch signifikant mit einer apikalen Parodontitis assoziiert waren (p=0,006), ebenso wie Zähne die wurzelgefüllt waren (p=0,000), zu kurz (p=0,009) oder zu lang (p=0,000) abgefüllt wurden und Undichtigkeiten (p=0,000) aufwiesen. Eine schlechte Qualität der koronalen Versorgung hatte jahresübergreifend einen statistisch relevanten Einfluss auf den periapikalen Status (p=0,000). In den Jahren 2003, 2011 und jahresübergreifend konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Altersklasse oder der Art der koronalen Versorgung und einer apikalen Parodontitis festgestellt werden. Die Prävalenz von Wurzelstiftversorgungen war rückläufig (2003: 34,56%, 2011: 27,07%). Es konnte zwischen der Stiftverankerung und der Prävalenz der apikalen Parodontitis kein signifikanter Einfluss festgestellt werden (2003: p= 0,064, 2011: p=0,431). Die Ergebnisse der Studie weisen insgesamt eine Verbesserung in der Qualität der Wurzelkanalfüllung und der koronalen Restauration zwischen dem Jahr 2003 und 2011 auf. Es ist jedoch weiterhin ein hoher Anteil inhomogener Wurzelfüllungen und in inadäquater Länge abgefüllter Wurzelkanäle zu beobachten. Die Prävalenz der apikalen Parodontitis ist insgesamt, bei Miteinbeziehung der nicht wurzelkanal-behandelten Zähne, gestiegen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie bestätigen die Aussagen früherer Untersuchungen bezüglich des Einflusses der Qualität der Wurzelfüllung und der koronalen Restauration auf die Prävalenz der apikalen Parodontitis und verdeutlichen die Notwendigkeit nach weiteren Verbesserungen in der endodontischen Versorgung.
Epidemiologie, Panoramaschichtaufnahme, Wurzelkanalbehandlung
Kirchhoff, Jan-Henri Guido
2017
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Kirchhoff, Jan-Henri Guido (2017): Epidemiologische Querschnittsuntersuchung zur Qualität von Wurzelkanalbehandlungen der Jahre 2003 und 2011. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
[thumbnail of Kirchhoff_Jan-Henri_Guido.pdf]
Vorschau
PDF
Kirchhoff_Jan-Henri_Guido.pdf

1MB

Abstract

Gegenstand der vorliegenden epidemiologischen Querschnittstudie war die Unter-suchung der Qualität von Wurzelkanalbehandlungen und der Prävalenz der apikalen Parodontitis in den Jahren 2003 und 2011 anhand von Panoramaschichtaufnahmen. Es sollte darüber hinaus der Einfluss der Untersuchungsparameter auf den apikalen Status eruiert werden. Es wurden 2003 insgesamt 1357 OPGs und damit 32857 Zähne in die Studie aufgenommen. Im Jahr 2011 wurden 1454 Röntgenbilder mit insgesamt 33403 Zähnen gezählt. Das Patientenalter lag gemittelt im Jahr 2003 bei 47,21 Jahren und 2011 bei 53,65 Jahren. 2003 wurden 2057 und im zweiten Untersuchungsjahr 2656 Wurzelfüllungen gezählt. Im Durchschnitt hatte im ersten Studienjahr ein Patient 1,52 Wurzelfüllungen und 0,97 apikale Parodontitiden, 2011 waren es pro Patient 1,83 Wurzelfüllungen und 1,16 apikale Parodontitiden. Unabhängig vom Untersuchungsjahr wurden im Oberkiefer die meisten Wurzelkanal-behandlungen bei Frontzähnen, im Unterkiefer bei Molaren festgestellt. Oberkiefer-kieferfrontzähne hatten die geringste Prävalenz einer apikalen Parodontitis, Unter-kiefermolaren die höchste Prävalenz. Zähne des Oberkiefers waren insgesamt seltener von apikaler Parodontitis betroffen als Unterkieferzähne. Der Anteil dichter und homogener Wurzelfüllungen ist von 2003 (36,36 %) auf 2011 (61,11 %) signifikant gestiegen, ebenso die adäquate Länge (2003: 32,57%; 2011: 38,22 %). Weiterhin wurde in beiden Populationen ein hoher Anteil inhomogener (2003: 63,20%; 2011: 38,78 %) und zu kurzer (2003: 60,06%; 2011: 55,57%) Wurzelfüllungen diagnostiziert. Der Anteil apikaler Parodontitis bei wurzelkanalbehandelten Zähnen lag im Jahr 2003 bei 26,84% und 2011 bei 24,96%. Jahresübergreifend kann festgestellt werden, dass weibliche Patienten statistisch signifikant mit einer apikalen Parodontitis assoziiert waren (p=0,006), ebenso wie Zähne die wurzelgefüllt waren (p=0,000), zu kurz (p=0,009) oder zu lang (p=0,000) abgefüllt wurden und Undichtigkeiten (p=0,000) aufwiesen. Eine schlechte Qualität der koronalen Versorgung hatte jahresübergreifend einen statistisch relevanten Einfluss auf den periapikalen Status (p=0,000). In den Jahren 2003, 2011 und jahresübergreifend konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Altersklasse oder der Art der koronalen Versorgung und einer apikalen Parodontitis festgestellt werden. Die Prävalenz von Wurzelstiftversorgungen war rückläufig (2003: 34,56%, 2011: 27,07%). Es konnte zwischen der Stiftverankerung und der Prävalenz der apikalen Parodontitis kein signifikanter Einfluss festgestellt werden (2003: p= 0,064, 2011: p=0,431). Die Ergebnisse der Studie weisen insgesamt eine Verbesserung in der Qualität der Wurzelkanalfüllung und der koronalen Restauration zwischen dem Jahr 2003 und 2011 auf. Es ist jedoch weiterhin ein hoher Anteil inhomogener Wurzelfüllungen und in inadäquater Länge abgefüllter Wurzelkanäle zu beobachten. Die Prävalenz der apikalen Parodontitis ist insgesamt, bei Miteinbeziehung der nicht wurzelkanal-behandelten Zähne, gestiegen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie bestätigen die Aussagen früherer Untersuchungen bezüglich des Einflusses der Qualität der Wurzelfüllung und der koronalen Restauration auf die Prävalenz der apikalen Parodontitis und verdeutlichen die Notwendigkeit nach weiteren Verbesserungen in der endodontischen Versorgung.