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Outcome von Patienten mit primär metastasierten Nierenzellkarzinomen
Outcome von Patienten mit primär metastasierten Nierenzellkarzinomen
Das Outcome von Patienten mit metastasierten Nierenzellkarzinomen wird seit jeher als schlecht beschrieben, wobei die Therapiemöglichkeiten innerhalb des letzten Jahrzehnts enormen Entwicklungen unterlagen und das Überleben dadurch verbessert werden konnte. In dieser Arbeit wurde das Outcome von Patienten mit synchron metastasierten Nierenzellkarzinomen in der Ära der Target-Therapie untersucht und verschiedene Faktoren auf ihren Einfluss hin getestet. Zusätzlich wurde auf Unterschiede zwischen verschiedenen Therapieoptionen getestet. Es wurden retrospektiv die Daten von 168 Patienten mit synchron metastasierten Nierenzellkarzinomen, die von September 2005 bis Juli 2015 in der urologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Großhadern behandelt wurden, erhoben. Die Parameter umfassten dabei prätherapeutische patienten-, tumor- und metastasenbezogene Parameter sowie therapiebezogene Parameter. Die Variablen wurden zunächst univariat untersucht und anschließend die unabhängigen Faktoren durch Anwendung des Cox Proportional Hazards Modell identifiziert. Endpunkte waren dabei das progressionsfreie sowie das Gesamtüberleben und die Ansprechrate. Das mediane Gesamtüberleben des Kollektivs lag bei 26,9 Monaten, das mediane progressionsfreie Überleben bei 7 Monaten. Vier Variablen wurden als unabhängige Risikofaktoren für ein kurzes Gesamtüberleben identifiziert: Klassifizierung als Hochrisiko-Patient nach Heng, fünf oder mehr Metastasen zum Zeitpunkt der Diagnose und eine Nephrektomie sowie eine Metastasektomie nicht durchzuführen. Zwei dieser Variablen (Heng-Hochrisiko und ≥5$ Metastasen) sowie zusätzlich das Vorliegen von Pleurametastasen waren unabhängige Prognosefaktoren für ein kurzes progressionsfreies Überleben. Die Ansprechrate der Primärtumoren lag bei 21,4% (nur PR), die Ansprechrate der Metastasen bei 22,2% (5 CR, 28 PR). Innerhalb der verschiedenen Nephrektomie- und Metastasektomie-Ansätze konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Innerhalb der Systemtherapeutika waren die TKI den mTOR und innerhalb der TKI war Sunitinib Pazopanib überlegen. In der Zusammenschau der Ergebnisse mit der Literatur wird deutlich, dass prospektive, randomisierte Studien notwendig sind, um das Outcome, relevante Risikofaktoren und die optimale Therapie für diese Patienten weiter zu evaluieren.
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Mühlbauer, Julia Karen
2017
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Mühlbauer, Julia Karen (2017): Outcome von Patienten mit primär metastasierten Nierenzellkarzinomen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Das Outcome von Patienten mit metastasierten Nierenzellkarzinomen wird seit jeher als schlecht beschrieben, wobei die Therapiemöglichkeiten innerhalb des letzten Jahrzehnts enormen Entwicklungen unterlagen und das Überleben dadurch verbessert werden konnte. In dieser Arbeit wurde das Outcome von Patienten mit synchron metastasierten Nierenzellkarzinomen in der Ära der Target-Therapie untersucht und verschiedene Faktoren auf ihren Einfluss hin getestet. Zusätzlich wurde auf Unterschiede zwischen verschiedenen Therapieoptionen getestet. Es wurden retrospektiv die Daten von 168 Patienten mit synchron metastasierten Nierenzellkarzinomen, die von September 2005 bis Juli 2015 in der urologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Großhadern behandelt wurden, erhoben. Die Parameter umfassten dabei prätherapeutische patienten-, tumor- und metastasenbezogene Parameter sowie therapiebezogene Parameter. Die Variablen wurden zunächst univariat untersucht und anschließend die unabhängigen Faktoren durch Anwendung des Cox Proportional Hazards Modell identifiziert. Endpunkte waren dabei das progressionsfreie sowie das Gesamtüberleben und die Ansprechrate. Das mediane Gesamtüberleben des Kollektivs lag bei 26,9 Monaten, das mediane progressionsfreie Überleben bei 7 Monaten. Vier Variablen wurden als unabhängige Risikofaktoren für ein kurzes Gesamtüberleben identifiziert: Klassifizierung als Hochrisiko-Patient nach Heng, fünf oder mehr Metastasen zum Zeitpunkt der Diagnose und eine Nephrektomie sowie eine Metastasektomie nicht durchzuführen. Zwei dieser Variablen (Heng-Hochrisiko und ≥5$ Metastasen) sowie zusätzlich das Vorliegen von Pleurametastasen waren unabhängige Prognosefaktoren für ein kurzes progressionsfreies Überleben. Die Ansprechrate der Primärtumoren lag bei 21,4% (nur PR), die Ansprechrate der Metastasen bei 22,2% (5 CR, 28 PR). Innerhalb der verschiedenen Nephrektomie- und Metastasektomie-Ansätze konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden. Innerhalb der Systemtherapeutika waren die TKI den mTOR und innerhalb der TKI war Sunitinib Pazopanib überlegen. In der Zusammenschau der Ergebnisse mit der Literatur wird deutlich, dass prospektive, randomisierte Studien notwendig sind, um das Outcome, relevante Risikofaktoren und die optimale Therapie für diese Patienten weiter zu evaluieren.