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Einfluss des Sicherheitscoilings auf Komplikationen bei der Selektiven internen Radiotherapie (SIRT)
Einfluss des Sicherheitscoilings auf Komplikationen bei der Selektiven internen Radiotherapie (SIRT)
Mit der steigenden Inzidenz an Lebermalignomen weltweit, haben die minimal-invasiven Verfahren zur Therapie in den letzten Jahrzehnten bedeutsam zugenommen. Die selektive interne Radiotherapie (abgekürzt SIRT) oder auch Radioembolisation (RE) genannt, stellt eines dieser Verfahren in der interventionellen Radiologie bei nicht-resezierbaren, therapierefraktären Lebermalignomen dar. Die Yttrium-90 Radioembolisation ist eine transarterielle, interne Strahlentherapie (Brachytherapie): Über einen Femoralkatheter werden aus Hartharz oder Glas bestehende Mikrosphären, die den Betastrahler Yttrium-90 enthalten, direkt über die rechte oder linke Leberarterie injiziert. Die Radioembolisaton ist im Allgemeinen ein gut verträgliches Therapieverfahren mit einer insgesamt niedrigen Inzidenz an Komplikationen, wenn die Patientenauswahl, die Indikationsstellung, die Voruntersuchungen und die präzise Verabreichung der Mikrosphären erfolgreich durchgeführt werden. Befürchtete Komplikationen sind Strahlenpneumonitis, Entzündungen bis zu Ulzerationen des Magen-Darm-Trakts und des Pankreas, Strahlendermatitis und das Postradioembolisationssyndrom. Diese Komplikationen treten auf, wenn die über die Leberarterie injizierten radioaktiven SIR-Spheres Mikrosphären fehlgeleitet werden: Anstatt sich im Tumorkapillarbett des Tumors zu begeben, kommen die Mikrosphären wegen anatomischer Gefäßvarianten, Kollateralblutflüssen oder Wechsel der Flußdynamik während der Verabreichung am falschen Ort an (zum Beispiel Magen, Duodenum, Pankreas etc.). Die zahlreichen vom Truncus coeliacus und der Arteria hepatica communis abgehenden Arterien, die für die Blutversorgung anderer Organe zuständig sind, stellen ein Komplikationsrisiko dar. In dieser Doktorarbeit wurde untersucht, ob ein Gefäßverschluss der aberranten Arterien zum Schutz von fehlgeleiteten SIR-Spheres-Mikrosphären bei der selektiven internen Radioembolisation erforderlich ist. Auftretende Komplikationen wurden bei zwei verschiedenen Patientenkollektiven mit Lebermalignomen untersucht, die jeweils mit und ohne Gefäßverschluss bei der Radioembolisation behandelt wurden. Insgesamt wurde in diese Studie gezeigt, dass mit sorgfältiger Applikation der Sphären und gut durchgeführten angiographischen Voruntersuchungen, viele Therapien durchgeführt werden können, die keinen Gefäßverschluss von Abgängen aus der Leberarterie mit extrahepatischer Versorgung erhalten haben. Bei diesen Patienten zeigt sich in dieser Untersuchung eine signifikante Abnahme der Symptome des Postradioembolisationssyndroms (Fieber, Erbrechen, Übelkeit und Schmerzen). Für die anderen Komplikationen war der nicht vorhandene Gefäßverschluss kein Grund für eine erhöhte Inzidenz, beide Kollektive wiesen eine ähnliche Anzahl auf. Die durch das Coilen möglicherweise verursachte Komplikationen (hepato-intestinale Kollateralgefäßbildung, Wiederöffnung der gecoilten Arterien, Entzündungen), können unter Umständen mit der Katheterpositionierung distal aller extrahepatisch führenden Abgänge und ohne Gefäßverschluss vermindert werden. Im Allgemeinen wird veranschaulicht, dass bei der SIRT Komplikationen selten auftreten und dass die Radioembolisationstechnik ohne Gefäßverschluss, wie sie in dieser Analyse beschrieben wird, ein sicheres Prozedere ist.
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Langlois, Flora
2017
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Langlois, Flora (2017): Einfluss des Sicherheitscoilings auf Komplikationen bei der Selektiven internen Radiotherapie (SIRT). Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Mit der steigenden Inzidenz an Lebermalignomen weltweit, haben die minimal-invasiven Verfahren zur Therapie in den letzten Jahrzehnten bedeutsam zugenommen. Die selektive interne Radiotherapie (abgekürzt SIRT) oder auch Radioembolisation (RE) genannt, stellt eines dieser Verfahren in der interventionellen Radiologie bei nicht-resezierbaren, therapierefraktären Lebermalignomen dar. Die Yttrium-90 Radioembolisation ist eine transarterielle, interne Strahlentherapie (Brachytherapie): Über einen Femoralkatheter werden aus Hartharz oder Glas bestehende Mikrosphären, die den Betastrahler Yttrium-90 enthalten, direkt über die rechte oder linke Leberarterie injiziert. Die Radioembolisaton ist im Allgemeinen ein gut verträgliches Therapieverfahren mit einer insgesamt niedrigen Inzidenz an Komplikationen, wenn die Patientenauswahl, die Indikationsstellung, die Voruntersuchungen und die präzise Verabreichung der Mikrosphären erfolgreich durchgeführt werden. Befürchtete Komplikationen sind Strahlenpneumonitis, Entzündungen bis zu Ulzerationen des Magen-Darm-Trakts und des Pankreas, Strahlendermatitis und das Postradioembolisationssyndrom. Diese Komplikationen treten auf, wenn die über die Leberarterie injizierten radioaktiven SIR-Spheres Mikrosphären fehlgeleitet werden: Anstatt sich im Tumorkapillarbett des Tumors zu begeben, kommen die Mikrosphären wegen anatomischer Gefäßvarianten, Kollateralblutflüssen oder Wechsel der Flußdynamik während der Verabreichung am falschen Ort an (zum Beispiel Magen, Duodenum, Pankreas etc.). Die zahlreichen vom Truncus coeliacus und der Arteria hepatica communis abgehenden Arterien, die für die Blutversorgung anderer Organe zuständig sind, stellen ein Komplikationsrisiko dar. In dieser Doktorarbeit wurde untersucht, ob ein Gefäßverschluss der aberranten Arterien zum Schutz von fehlgeleiteten SIR-Spheres-Mikrosphären bei der selektiven internen Radioembolisation erforderlich ist. Auftretende Komplikationen wurden bei zwei verschiedenen Patientenkollektiven mit Lebermalignomen untersucht, die jeweils mit und ohne Gefäßverschluss bei der Radioembolisation behandelt wurden. Insgesamt wurde in diese Studie gezeigt, dass mit sorgfältiger Applikation der Sphären und gut durchgeführten angiographischen Voruntersuchungen, viele Therapien durchgeführt werden können, die keinen Gefäßverschluss von Abgängen aus der Leberarterie mit extrahepatischer Versorgung erhalten haben. Bei diesen Patienten zeigt sich in dieser Untersuchung eine signifikante Abnahme der Symptome des Postradioembolisationssyndroms (Fieber, Erbrechen, Übelkeit und Schmerzen). Für die anderen Komplikationen war der nicht vorhandene Gefäßverschluss kein Grund für eine erhöhte Inzidenz, beide Kollektive wiesen eine ähnliche Anzahl auf. Die durch das Coilen möglicherweise verursachte Komplikationen (hepato-intestinale Kollateralgefäßbildung, Wiederöffnung der gecoilten Arterien, Entzündungen), können unter Umständen mit der Katheterpositionierung distal aller extrahepatisch führenden Abgänge und ohne Gefäßverschluss vermindert werden. Im Allgemeinen wird veranschaulicht, dass bei der SIRT Komplikationen selten auftreten und dass die Radioembolisationstechnik ohne Gefäßverschluss, wie sie in dieser Analyse beschrieben wird, ein sicheres Prozedere ist.