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Palliativmedizin in der gynäkoonkologischen Routineversorgung. Evaluation einer interdisziplinären Inhouse-Schulung für Palliativmedizin
Palliativmedizin in der gynäkoonkologischen Routineversorgung. Evaluation einer interdisziplinären Inhouse-Schulung für Palliativmedizin
Einleitung: Die frühzeitige Integration der Palliativmedizin in die Versorgung von onkologischen schwererkrankten Patienten wird von der WHO empfohlen. Insbesondere beim Mammakarzinom ist der Übergang von der Metastasierung in die Palliation oft fließend. Projektbeschreibung: Im Rahmen eines Modellprojekts des CCCLMU wurde ein multiprofessionelles Inhouse-Schulungsprogramm konzipiert. 31 medizinische Fachkräfte der Frauenklinik am KUM wurden von einer Kommunikations-Team-Trainerin sowie Ärzten und Pflegekräften der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin im März 2013 geschult. Begleitet wurde das Projekt von einer Evaluation vor, direkt nach und 6 Monate nach der Schulung sowie einer Befragung der Bundes- und Landesärztekammern, die die Anzahl der Gynäkologen erfasst, die die Prüfung zur Zusatzweiterbildung Palliativmedizin ablegten. Ergebnisse: Es wurden 7 Pflegekräfte, 11 Assistenzärzte, 8 Oberärzte und 5 Teilnehmer ohne Berufsangaben, geschult, die sowohl ambulant als auch stationär Patienten mit einer metastasierten bzw. fortgeschrittenen Erkrankung versorgen. Zwei Drittel der Teilnehmer haben mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Onkologie. Vor der Schulung schätzte die Mehrheit (54%) ihre palliativmedizinische Kompetenz als mittelmäßig vorbereitet ein. Die Mehrheit schätzte ihre Kompetenz direkt (79%) und sechs Monate danach (93%) als gut vorbereitet ein. Die hohe Akzeptanz zur Teilnahme hat besonders bei den Assistenzärzten zu einer fachlichen Kompetenzerweiterung geführt. Speziell die Kompetenz in der pulmonalen Symptomkontrolle und den palliativen Versorgungsmöglichkeiten wurde direkt nach der Schulung als deutlich verbessert bewertet. Des Weiteren verbesserten sich durch die ISPG das Verständnis über die Kooperationspartner in der Palliativversorgung sowie die Kommunikation innerhalb der Frauenklinik. Weiterhin sieht die Mehrheit der Teilnehmer Verbesserungspotenzial in der Kooperation mit Fachärzten (17% der Teilnehmer) und Hausärzten (13%) sowie bei der Implementierung fallbezogener Supervisionen (96%). Die Befragung der Bundes- und Landesärztekammer ergab, dass bundesweit bis zum Jahr 2012 124 Gynäkologen die Prüfung zur Zusatzweiterbildung Palliativmedizin ablegten. Die meisten Gynäkologen (n=18) wurden in Niedersachsen und Sachsen, gefolgt von Bayern (n=11) und Nordrhein-Westfalen (n=10) in der Palliativmedizin geprüft. Diskussion: Die Förderung und Verbesserung der Patientenversorgungskompetenz in der palliativmedizinischen Betreuung wurde bereits durch eine kurze, intensive Schulungssequenz durch die Palliativmedizin-Experten am KUM gefördert. Das Modellprojekt am CCCLMU stellt die Grundlage für eine Erweiterung auf weitere onkologische Schwerpunktfächer des Klinikums dar und schafft den Anreiz eine gleichartige Schulung auch in anderen Kliniken und Zentren zu empfehlen. Die Befragung der Ärztekammern zeigt bundesweit eine variierende Anzahl der abgelegten Prüfungen zur Zusatzweiterbildungen für Palliativmedizin unter den Gynäkologen. In den Zentren und Praxen werden daher neben der palliativmedizinischen Fachausbildung auch multiprofessionelle Schulungen benötigt, die palliativmedizinischen Kompetenzen sowie Kommunikation fördern, wie bereits diese Schulung zeigte.
Palliativmedizin, Gynäkologie, Routineversorgung
Ulbach, Kristina
2016
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Ulbach, Kristina (2016): Palliativmedizin in der gynäkoonkologischen Routineversorgung: Evaluation einer interdisziplinären Inhouse-Schulung für Palliativmedizin. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

Einleitung: Die frühzeitige Integration der Palliativmedizin in die Versorgung von onkologischen schwererkrankten Patienten wird von der WHO empfohlen. Insbesondere beim Mammakarzinom ist der Übergang von der Metastasierung in die Palliation oft fließend. Projektbeschreibung: Im Rahmen eines Modellprojekts des CCCLMU wurde ein multiprofessionelles Inhouse-Schulungsprogramm konzipiert. 31 medizinische Fachkräfte der Frauenklinik am KUM wurden von einer Kommunikations-Team-Trainerin sowie Ärzten und Pflegekräften der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin im März 2013 geschult. Begleitet wurde das Projekt von einer Evaluation vor, direkt nach und 6 Monate nach der Schulung sowie einer Befragung der Bundes- und Landesärztekammern, die die Anzahl der Gynäkologen erfasst, die die Prüfung zur Zusatzweiterbildung Palliativmedizin ablegten. Ergebnisse: Es wurden 7 Pflegekräfte, 11 Assistenzärzte, 8 Oberärzte und 5 Teilnehmer ohne Berufsangaben, geschult, die sowohl ambulant als auch stationär Patienten mit einer metastasierten bzw. fortgeschrittenen Erkrankung versorgen. Zwei Drittel der Teilnehmer haben mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Onkologie. Vor der Schulung schätzte die Mehrheit (54%) ihre palliativmedizinische Kompetenz als mittelmäßig vorbereitet ein. Die Mehrheit schätzte ihre Kompetenz direkt (79%) und sechs Monate danach (93%) als gut vorbereitet ein. Die hohe Akzeptanz zur Teilnahme hat besonders bei den Assistenzärzten zu einer fachlichen Kompetenzerweiterung geführt. Speziell die Kompetenz in der pulmonalen Symptomkontrolle und den palliativen Versorgungsmöglichkeiten wurde direkt nach der Schulung als deutlich verbessert bewertet. Des Weiteren verbesserten sich durch die ISPG das Verständnis über die Kooperationspartner in der Palliativversorgung sowie die Kommunikation innerhalb der Frauenklinik. Weiterhin sieht die Mehrheit der Teilnehmer Verbesserungspotenzial in der Kooperation mit Fachärzten (17% der Teilnehmer) und Hausärzten (13%) sowie bei der Implementierung fallbezogener Supervisionen (96%). Die Befragung der Bundes- und Landesärztekammer ergab, dass bundesweit bis zum Jahr 2012 124 Gynäkologen die Prüfung zur Zusatzweiterbildung Palliativmedizin ablegten. Die meisten Gynäkologen (n=18) wurden in Niedersachsen und Sachsen, gefolgt von Bayern (n=11) und Nordrhein-Westfalen (n=10) in der Palliativmedizin geprüft. Diskussion: Die Förderung und Verbesserung der Patientenversorgungskompetenz in der palliativmedizinischen Betreuung wurde bereits durch eine kurze, intensive Schulungssequenz durch die Palliativmedizin-Experten am KUM gefördert. Das Modellprojekt am CCCLMU stellt die Grundlage für eine Erweiterung auf weitere onkologische Schwerpunktfächer des Klinikums dar und schafft den Anreiz eine gleichartige Schulung auch in anderen Kliniken und Zentren zu empfehlen. Die Befragung der Ärztekammern zeigt bundesweit eine variierende Anzahl der abgelegten Prüfungen zur Zusatzweiterbildungen für Palliativmedizin unter den Gynäkologen. In den Zentren und Praxen werden daher neben der palliativmedizinischen Fachausbildung auch multiprofessionelle Schulungen benötigt, die palliativmedizinischen Kompetenzen sowie Kommunikation fördern, wie bereits diese Schulung zeigte.