Jakob, Constance (2016): Theory of Mind bei chronisch depressiven Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine |
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Abstract
Chronisch depressive Patienten weisen erhebliche Schwierigkeiten im interpersonellen Bereich auf, die durch eine mangelhafte Theory of Mind-Fähigkeit (ToM) erklärt werden könnten. Das Ziel dieser Arbeit ist es, anhand verschiedener Verfahren die Fähigkeiten chronisch depressiver Patienten in unterschiedlichen Aspekten der ToM zu erfassen und mit denen gesunder Probanden zu vergleichen. 32 Patienten (Alter: M = 46.7 Jahre, SD = 14.4, 17 Frauen, 15 Männer) mit chronischer Depression (DSM-IV) wurden mit 32 gematchten gesunden Probanden verglichen. Beide Gruppen haben den "Reading the Mind in the Eyes" Test (RMET) zur Erfassung der sozial-perzeptuellen ToM, den "Cartoon-Test" (CT) zur Erfassung der sozial- kognitiven ToM sowie den "Director ́s Perspective Task" (DPT) zur Erfassung der Fähigkeit zur visuellen Perspektivübernahme durchgeführt. Darüber hinaus wurden Informationen zur Schwere der Depression, zu traumatisierenden Kindheitserfahrungen sowie zu den Exekutiven Funktionen (Arbeits- und logisches Gedächtnis) bei beiden Gruppen erhoben. Im CT stellt sich heraus, dass Patienten signifikant seltener mentalisieren als gesunde Probanden (U = 340,5, p < .05). Außerdem zeigt sich, dass die Ergebnisse im CT signifikant mit denen des RMET korrelieren (chronisch Depressive: rho = 0,46, p < .05; Gesunde: rho = .57, p < .01). Jedoch ergibt sich im RMET kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen (p > .05). Im PT weisen die Patienten signifikant niedrigere Punktzahlen als gesunde Probanden auf, dies jedoch sowohl in der Experimental- (t(35,68) = 2.10, p < .05) als auch in der Kontroll-Bedingung (t(38) = 2.11, p < .05). Es zeigen sich keine signifikanten Korrelationen zwischen den drei ToM-Tests und der Depressionsschwere, der Krankheitsdauer, den traumatischen Kindheitserfahrungen, dem Bildungsstand oder dem Geschlecht (p>0,05). Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass chronisch depressive Patienten bezüglich ihrer sozial-kognitiven ToM-Fähigkeit im Vergleich zu Gesunden eine Schwäche aufweisen, in Bezug auf sozial-perzeptuelle Aspekte jedoch nicht. Hinsichtlich der Fähigkeit zur visuellen Perspektivübernahme zeigt sich in unseren Ergebnissen bei den chronisch depressiven Patienten ein Defizit.
Item Type: | Theses (Dissertation, LMU Munich) |
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Keywords: | Depression, Theory of Mind, ToM |
Subjects: | 600 Technology, Medicine 600 Technology, Medicine > 610 Medical sciences and medicine |
Faculties: | Faculty of Medicine |
Language: | German |
Date of oral examination: | 23. June 2016 |
1. Referee: | Padberg, Frank |
MD5 Checksum of the PDF-file: | 7b98343cd32f705a23ad9d739aa9197a |
Signature of the printed copy: | 0700/UMD 17012 |
ID Code: | 19765 |
Deposited On: | 22. Aug 2016 12:38 |
Last Modified: | 23. Oct 2020 20:20 |