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Zelltodmarker in Ozon-exponierten A549 und L929 Zellen
Zelltodmarker in Ozon-exponierten A549 und L929 Zellen
Die in der Literatur beschriebenen In-vitro- und In-vivo-Versuche verwendeten haupt-sächlich die in der Umwelt vorkommenden Ozonkonzentrationen. Deutlich davon ab-zugrenzen sind die in dieser Arbeit verwendeten Konzentrationen. Wie eingangs er-wähnt werden solche Konzentrationen bei der Ab- und Badewasser¬reinigung und Trink¬wasserdesinfektion um den Faktor 10000 überschritten. Außerdem wird Ozon zur Desinfektion von Räumen eingesetzt. Die in der Einleitung genannten Ozonunfäl-le zeigen deutlich auf, dass in diesem Bereich exponierte Arbeiter geschützt werden müssen, da Ozon bei diesen Konzentrationen in kürzester Zeit massive Schäden be-wirkt und unter Umständen rasch zum Tode führt. Bei diesen extremen Konzentratio-nen sind In-vivo Versuche definitiv nicht durchführbar, was den Einsatz von Expositi-onsapparaturen erfordert. Um eine Einschätzung der zellulären Reaktionen nach massiver Ozonintoxikation vorzunehmen, zeigten die vorliegenden Versuche wichtige zelluläre Antworten auf, die nach Hochdosis-Ozonexposition ablaufen. Die untersuchten Endpunkte wiesen in unterschiedlichen Zelllinien vergleichbare Ergebnisse auf, was zu der Annahme berechtigt, dass Hochdosis-Expositionen keine grundsätzlich anderen Reaktionsmuster provozieren als eine Ozon-Exposition bei niedriger Konzentration. Das galt auch für die Zelltodmarker. Obwohl unterschiedli-chen Ursprungs, zeigten A549 und L929 Zellen ähnliche Reaktionen in allen Versu-chen. Ozon induzierte vor allem apoptotische Signale in den Zellen. Nekrose und Nekroptose schienen unter diesen Bedingungen eine untergeordnete Rolle zu spie-len. Die starke Oxidationskraft von Ozon könnte erklären, dass einzelne Ergebnisse wie z.B. das fehlende Annexin V Signal vom typischen Reaktionsmuster abwichen. Für das Auftreten von Ozon als Oxidans sprechen die Befunde einer Vorbehandlung der Zellen mit DMSO. Hier zeigte sich in-vitro auch nach Hochdosis Ozon eine schüt-zende Wirkung. Dieser Aspekt sollte in weitergehenden Experimenten mit der vorlie-genden Expositionsapparatur verfolgt werden.
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Meyer, Johannes
2016
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Meyer, Johannes (2016): Zelltodmarker in Ozon-exponierten A549 und L929 Zellen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die in der Literatur beschriebenen In-vitro- und In-vivo-Versuche verwendeten haupt-sächlich die in der Umwelt vorkommenden Ozonkonzentrationen. Deutlich davon ab-zugrenzen sind die in dieser Arbeit verwendeten Konzentrationen. Wie eingangs er-wähnt werden solche Konzentrationen bei der Ab- und Badewasser¬reinigung und Trink¬wasserdesinfektion um den Faktor 10000 überschritten. Außerdem wird Ozon zur Desinfektion von Räumen eingesetzt. Die in der Einleitung genannten Ozonunfäl-le zeigen deutlich auf, dass in diesem Bereich exponierte Arbeiter geschützt werden müssen, da Ozon bei diesen Konzentrationen in kürzester Zeit massive Schäden be-wirkt und unter Umständen rasch zum Tode führt. Bei diesen extremen Konzentratio-nen sind In-vivo Versuche definitiv nicht durchführbar, was den Einsatz von Expositi-onsapparaturen erfordert. Um eine Einschätzung der zellulären Reaktionen nach massiver Ozonintoxikation vorzunehmen, zeigten die vorliegenden Versuche wichtige zelluläre Antworten auf, die nach Hochdosis-Ozonexposition ablaufen. Die untersuchten Endpunkte wiesen in unterschiedlichen Zelllinien vergleichbare Ergebnisse auf, was zu der Annahme berechtigt, dass Hochdosis-Expositionen keine grundsätzlich anderen Reaktionsmuster provozieren als eine Ozon-Exposition bei niedriger Konzentration. Das galt auch für die Zelltodmarker. Obwohl unterschiedli-chen Ursprungs, zeigten A549 und L929 Zellen ähnliche Reaktionen in allen Versu-chen. Ozon induzierte vor allem apoptotische Signale in den Zellen. Nekrose und Nekroptose schienen unter diesen Bedingungen eine untergeordnete Rolle zu spie-len. Die starke Oxidationskraft von Ozon könnte erklären, dass einzelne Ergebnisse wie z.B. das fehlende Annexin V Signal vom typischen Reaktionsmuster abwichen. Für das Auftreten von Ozon als Oxidans sprechen die Befunde einer Vorbehandlung der Zellen mit DMSO. Hier zeigte sich in-vitro auch nach Hochdosis Ozon eine schüt-zende Wirkung. Dieser Aspekt sollte in weitergehenden Experimenten mit der vorlie-genden Expositionsapparatur verfolgt werden.