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Bedeutung der 68Ga-DOTATATE PET/CT in der Primär- und Rezidivdiagnostik neuroendokriner Tumoren
Bedeutung der 68Ga-DOTATATE PET/CT in der Primär- und Rezidivdiagnostik neuroendokriner Tumoren
Neuroendokrine Tumoren sind eine Entität heterogener Neoplasien, welche sich von neuroendokrinen Zellen herleiten. Ihre Inzidenz in der Allgemeinbevölkerung ist mit etwa 1:100.000 gering, und das obwohl sie innerhalb der letzten Jahrzehnte durch verbesserte Diagnostik und ein verstärktes Bewusstsein zugenommen hat. Die verbesserte Diagnostik bedeutet eine Vielfalt von Möglichkeiten in der Bildgebung. Es gilt, diese Möglichkeiten auf ihre diagnostischen Fähigkeiten hin zu untersuchen. Ziel dieser Arbeit war es, aus dem Patientengut der nuklearmedizinischen Kliniken der LMU Großhadern und Innenstadt die diagnostischen Fähigkeiten des Tracers 68Ga – DOTATATE für die Primär – und Rezidivdiagnostik neuroendokriner Tumoren retrospektiv zu evaluieren. 173 Patienten, welche zwischen den Jahren 2006 und 2011 in mindestens einer der beiden Kliniken eine 68Ga – DOTATATE PET/CT – Untersuchung erhalten haben, wurden ausgewählt. 104 Patienten stellten sich wegen Verdacht auf einen neuroendokrinen Tumor vor, bei 69 wurde ein Rezidiv eines neuroendokrinen Tumors vermutet. Alle Vor – und Nachuntersuchungen der Patienten wurden genau analysiert, histologische Befunde wurden berücksichtigt und im Zweifelsfall oder zum Follow – up wurde der jeweilige Hausarzt oder der Patient selbst kontaktiert. Falls vorhanden, wurden die Werte für Chromogranin A und NSE erfasst und ausgewertet. In Zusammenschau aller Ergebnisse zeigt der Tracer 68Ga – DOTATATE in der Primärdiagnostik eine Sensitivität von 80% und eine Spezifität von 88,4%. Der Positiv Prädiktive Wert ist 77,8% und der Negativ Prädiktive Wert 89,7%. Für die Rezidivdiagnostik gelten folgende Zahlen: Sensitivität = 89,7%, Spezifität = 80,0%, PPW = 76,5%, NPW = 91,4%. Die Werte für Chromogranin A waren in der Primärdiagnostik und im Gesamtkollektiv in der Gruppe der NET – Patienten signifikant erhöht (PD: 2087,14 ng/ml vs. 315,95 ng/ml, p<0,05; G: 1410,29 ng/ml vs. 289,10 ng/ml, p<0,05). In der Primärdiagnostik und im Gesamtkollektiv waren in der Gruppe der PET – positiven Patienten die Mittelwerte für Chromogranin A zwar deutlich, aber nicht signifikant verschieden (PD: 1898,85 ng/ml vs. 517,44 ng/ml, p<0,2; G: 1404,87 ng/ml vs. 240,54 ng/ml, p<0,1). In der Rezidivdiagnostik unterschieden sich weder die NET – noch die PET – Gruppen wesentlich bezüglich der Chromogranin A - Werte. Die Mittelwerte für NSE waren in allen Gruppen (bis auf RD PET) signifikant verschieden. Mithilfe präexistenter Literatur bezüglich bildgebender Verfahren für neuroendokrine Tumoren allgemein sowie anderer Positronen – emittierender Tracer wurde die Bedeutung des 68Ga – DOTATATE für NET in der Nuklearmedizin eingeschätzt. Zusammenfassend kann man sagen, dass 68Ga – DOTATATE eine hohe Treffsicherheit in der Entdeckung von neuroendokrinen Tumoren und ihren Rezidiven besitzt und somit einen wichtigen Stellenwert im klinischen Alltag einnimmt.
PET/CT, 68Ga-DOTATATE, neuroendokrine Tumoren
Cindea-Drimus, Ramona
2016
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Cindea-Drimus, Ramona (2016): Bedeutung der 68Ga-DOTATATE PET/CT in der Primär- und Rezidivdiagnostik neuroendokriner Tumoren. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Neuroendokrine Tumoren sind eine Entität heterogener Neoplasien, welche sich von neuroendokrinen Zellen herleiten. Ihre Inzidenz in der Allgemeinbevölkerung ist mit etwa 1:100.000 gering, und das obwohl sie innerhalb der letzten Jahrzehnte durch verbesserte Diagnostik und ein verstärktes Bewusstsein zugenommen hat. Die verbesserte Diagnostik bedeutet eine Vielfalt von Möglichkeiten in der Bildgebung. Es gilt, diese Möglichkeiten auf ihre diagnostischen Fähigkeiten hin zu untersuchen. Ziel dieser Arbeit war es, aus dem Patientengut der nuklearmedizinischen Kliniken der LMU Großhadern und Innenstadt die diagnostischen Fähigkeiten des Tracers 68Ga – DOTATATE für die Primär – und Rezidivdiagnostik neuroendokriner Tumoren retrospektiv zu evaluieren. 173 Patienten, welche zwischen den Jahren 2006 und 2011 in mindestens einer der beiden Kliniken eine 68Ga – DOTATATE PET/CT – Untersuchung erhalten haben, wurden ausgewählt. 104 Patienten stellten sich wegen Verdacht auf einen neuroendokrinen Tumor vor, bei 69 wurde ein Rezidiv eines neuroendokrinen Tumors vermutet. Alle Vor – und Nachuntersuchungen der Patienten wurden genau analysiert, histologische Befunde wurden berücksichtigt und im Zweifelsfall oder zum Follow – up wurde der jeweilige Hausarzt oder der Patient selbst kontaktiert. Falls vorhanden, wurden die Werte für Chromogranin A und NSE erfasst und ausgewertet. In Zusammenschau aller Ergebnisse zeigt der Tracer 68Ga – DOTATATE in der Primärdiagnostik eine Sensitivität von 80% und eine Spezifität von 88,4%. Der Positiv Prädiktive Wert ist 77,8% und der Negativ Prädiktive Wert 89,7%. Für die Rezidivdiagnostik gelten folgende Zahlen: Sensitivität = 89,7%, Spezifität = 80,0%, PPW = 76,5%, NPW = 91,4%. Die Werte für Chromogranin A waren in der Primärdiagnostik und im Gesamtkollektiv in der Gruppe der NET – Patienten signifikant erhöht (PD: 2087,14 ng/ml vs. 315,95 ng/ml, p<0,05; G: 1410,29 ng/ml vs. 289,10 ng/ml, p<0,05). In der Primärdiagnostik und im Gesamtkollektiv waren in der Gruppe der PET – positiven Patienten die Mittelwerte für Chromogranin A zwar deutlich, aber nicht signifikant verschieden (PD: 1898,85 ng/ml vs. 517,44 ng/ml, p<0,2; G: 1404,87 ng/ml vs. 240,54 ng/ml, p<0,1). In der Rezidivdiagnostik unterschieden sich weder die NET – noch die PET – Gruppen wesentlich bezüglich der Chromogranin A - Werte. Die Mittelwerte für NSE waren in allen Gruppen (bis auf RD PET) signifikant verschieden. Mithilfe präexistenter Literatur bezüglich bildgebender Verfahren für neuroendokrine Tumoren allgemein sowie anderer Positronen – emittierender Tracer wurde die Bedeutung des 68Ga – DOTATATE für NET in der Nuklearmedizin eingeschätzt. Zusammenfassend kann man sagen, dass 68Ga – DOTATATE eine hohe Treffsicherheit in der Entdeckung von neuroendokrinen Tumoren und ihren Rezidiven besitzt und somit einen wichtigen Stellenwert im klinischen Alltag einnimmt.