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Vergleich von zwei Verlängerungsmarknägeln im Rahmen einer Matched-Pair-Studie
Vergleich von zwei Verlängerungsmarknägeln im Rahmen einer Matched-Pair-Studie
Der Ausgleich von Beinlängendifferenzen durch Kallusdistraktion kann durch verschiedene Techniken erfolgen. Derzeit finden externe Fixateure, das LoN Verfahren und intramedulläre Verlängerungsmarknägel klinische Verwendung. Der Komfort für den Patienten ist bei den rein intramedullären Systemen höher als bei externen Fixateuren oder LoN, gleichzeitig stellt deren Implantation und postoperative Handhabung hohe Ansprüche an den behandelnden Arzt und auch an den Patienten. Bei der Auswahl des Implantats sind die individuellen Eigenschaften der verschiedenen Systeme zu berücksichtigen. Neue Verlängerungsmarknägel, wie der magneto-mechanische PHENIX®, befinden sich noch am Anfang ihrer klinischen Anwendung und sind dadurch bisher Gegenstand nur weniger Publikationen. Das Ziel der Studie war es, zwei häufig verwendete und publizierte Verlängerungsmarknägel in einem direkten Paarvergleich einander gegenüberzustellen. Grundlage bildete ein Kollektiv von 37 konsekutiv implantierten ISKD®-Nägeln, für die aus einer Gruppe von 613 konsekutiv implantierten Fitbone®-Nägeln die Fälle mit der höchstmöglichen Vergleichbarkeit ausgesucht wurden. Als Grundlage für die Gegenüberstellung wurden folgende Matchingkriterien festgelegt: Operation und Nachsorge durch denselben Arzt, gleiche Lokalisation der Osteotomie, durchgeführte Achskorrektur bei bestimmten Osteotomien sowie eine maximale Abweichung des Patientenalters um 25% und der Distraktionsstrecke um 10%. Unter Berücksichtigung dieser Parameter wurden 17 vergleichbare Paare gefunden. Sie wurden im Hinblick auf den Distraktionsindex (mm/d) und den Konsolidierungsindex (d/cm) analysiert. Des Weiteren wurden während der Behandlung auftretende unerwartete Zwischenfälle untersucht und nach Paley klassifiziert. Der Distraktionsindex lag in der ISKD®-Gruppe bei 0,99 (0,55 – 1,67) mm/d, in der Fitbone®-Gruppe dagegen bei 0,55 (0,14 – 0,92) mm/d. Der Belastungsindex der ISKD®-Gruppe betrug 32,0 (16,4 – 64,0) d/cm, der der Fitbone®-Gruppe 51,6 (25,8 – 95,0) d/cm. Bei den ISKD®-Implantaten kam es im Rahmen der Behandlung zu 17 Zwischenfällen, bei den Fitbone®-Implantaten traten 19 Zwischenfälle auf. Zusammenfassend zeigt der ISKD® gegenüber dem Fitbone® in Bezug auf die Komplikationsrate und den Distraktions- sowie Belastungsindex bessere Ergebnisse. Es konnte gezeigt werden, dass bei sorgfältiger Planung und Anwendung mit dem ISKD® eine komplikationsarme und suffiziente Beinverlängerung möglich ist.
Verlängerungsmarknagel, ISKD, Fitbone, Kallusdistraktion, Beinlängendifferenz
Frankenberg, Felix
2015
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Frankenberg, Felix (2015): Vergleich von zwei Verlängerungsmarknägeln im Rahmen einer Matched-Pair-Studie. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

Der Ausgleich von Beinlängendifferenzen durch Kallusdistraktion kann durch verschiedene Techniken erfolgen. Derzeit finden externe Fixateure, das LoN Verfahren und intramedulläre Verlängerungsmarknägel klinische Verwendung. Der Komfort für den Patienten ist bei den rein intramedullären Systemen höher als bei externen Fixateuren oder LoN, gleichzeitig stellt deren Implantation und postoperative Handhabung hohe Ansprüche an den behandelnden Arzt und auch an den Patienten. Bei der Auswahl des Implantats sind die individuellen Eigenschaften der verschiedenen Systeme zu berücksichtigen. Neue Verlängerungsmarknägel, wie der magneto-mechanische PHENIX®, befinden sich noch am Anfang ihrer klinischen Anwendung und sind dadurch bisher Gegenstand nur weniger Publikationen. Das Ziel der Studie war es, zwei häufig verwendete und publizierte Verlängerungsmarknägel in einem direkten Paarvergleich einander gegenüberzustellen. Grundlage bildete ein Kollektiv von 37 konsekutiv implantierten ISKD®-Nägeln, für die aus einer Gruppe von 613 konsekutiv implantierten Fitbone®-Nägeln die Fälle mit der höchstmöglichen Vergleichbarkeit ausgesucht wurden. Als Grundlage für die Gegenüberstellung wurden folgende Matchingkriterien festgelegt: Operation und Nachsorge durch denselben Arzt, gleiche Lokalisation der Osteotomie, durchgeführte Achskorrektur bei bestimmten Osteotomien sowie eine maximale Abweichung des Patientenalters um 25% und der Distraktionsstrecke um 10%. Unter Berücksichtigung dieser Parameter wurden 17 vergleichbare Paare gefunden. Sie wurden im Hinblick auf den Distraktionsindex (mm/d) und den Konsolidierungsindex (d/cm) analysiert. Des Weiteren wurden während der Behandlung auftretende unerwartete Zwischenfälle untersucht und nach Paley klassifiziert. Der Distraktionsindex lag in der ISKD®-Gruppe bei 0,99 (0,55 – 1,67) mm/d, in der Fitbone®-Gruppe dagegen bei 0,55 (0,14 – 0,92) mm/d. Der Belastungsindex der ISKD®-Gruppe betrug 32,0 (16,4 – 64,0) d/cm, der der Fitbone®-Gruppe 51,6 (25,8 – 95,0) d/cm. Bei den ISKD®-Implantaten kam es im Rahmen der Behandlung zu 17 Zwischenfällen, bei den Fitbone®-Implantaten traten 19 Zwischenfälle auf. Zusammenfassend zeigt der ISKD® gegenüber dem Fitbone® in Bezug auf die Komplikationsrate und den Distraktions- sowie Belastungsindex bessere Ergebnisse. Es konnte gezeigt werden, dass bei sorgfältiger Planung und Anwendung mit dem ISKD® eine komplikationsarme und suffiziente Beinverlängerung möglich ist.