Sobotzki, Christina (2015): Mütterliches Rauchen in der Schwangerschaft als Risikofaktor für kindliches Übergewicht. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät |
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Abstract
Übergewicht und Adipositas ist ein weltweites Problem, das bereits im Kindesalter eintritt. Neben einer unausgewogenen Energiebilanz gibt es weitere Faktoren, die die Entwicklung des Kindes bereits im Mutterleib beeinflussen und das Risiko für späteres Übergewicht erhöhen. Eine kürzlich erschienene Arbeit hat gezeigt, dass 7% der Wahrscheinlichkeit im Alter zwischen 7 und 10 Jahren adipös zu sein, durch mütterliches Rauchen während der Schwangerschaft erklärt wird. Dieser Zusammenhang zwischen mütterlichem Rauchen in der Schwangerschaft und Übergewicht und Adipositas des Kindes wurde jedoch aufgrund von potentiellem Residual Confounding immer wieder in Frage gestellt. In der vorliegen Dissertation wurde untersucht, wann in der Kindheit der Zusammenhang des mütterlichen Rauchens in der Schwangerschaft und späterem Übergewicht erkennbar wird (longitudinale Quantilregression unter Zuhilfenahme der Boostingschätzmethode) und ob dieser Zusammenhang durch residuales Confounding erklärt werden könnte (negative control design). In den Ergebnissen zeigte sich, das höhere, weiterhin ansteigende BMI z-score Differenzen bei Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben, im Vergleich zu Kindern, deren Mütter nicht in der Schwangerschaft geraucht haben, im Mittel und Median ab einem Alter zwischen 4 und 6 Jahren eintreten. Diese Unterschiede wurden für die unteren und oberen BMI z-score Quantile in Abhängigkeit von Geschlecht und Alter gefunden. Des Weiteren wurde in einer Meta-Analyse die gepoolten, gegenseitig adjustierten Effekte des mütterlichen Rauchens denen des väterlichen Rauchens oder des Rauchens im Haushalt auf das kindliche Übergewicht und Adipositas gegenübergestellt und dabei ein höherer Effekt für das mütterliche Rauchen im Vergleich zum väterlichen Rauchen festgestellt. Dieses Ergebnis lässt einen direkten intrauterinen Dosis-Effekt des Nikotins vermuten, da Kinder beim aktiven Rauchen der Mutter stärker betroffen sind als beim Passivrauchen. Um dieses Ergebnis weiter zu bestärken oder einen eventuellen Schwellenwert zu erkennen, wäre der nächste Schritt, den Dosis-Effekt des Rauchens der Mutter mittels einer Individual Patient Data Meta-Analyse auf Linearität näher zu untersuchen.
Abstract
Overweight and obesity are a worldwide problem already in infancy. Beside a not wellbalanced energy balance (in the later life) there are also other factors that influence the fetus already in utero and increase its risk for later overweight. A recent state of the art paper suggested that 7% of the probability of obesity at 7 to 10 years of age could be explained by maternal smoking in pregnancy. This empirical evidence for a causal association between intrauterine exposure to nicotine and overweight in the offspring has been questioned, however, because of potential residual confounding. This thesis examined when a higher BMI in children of mothers who smoked during pregnancy emerge during their life (longitudinal quantile regression with boosting estimation) and if these associations are explainable by residual confounding (negative control approach)? Increasing mean and median BMI z-score differences emerged between the ages 4 and 6 years in offspring of mothers who smoked during pregnancy compared to offspring of mothers who did not smoke during pregnancy. The shape and size of age-specific effect estimates for maternal smoking during pregnancy varied by age and gender across the BMI z-score distribution. In addition in the meta-regression comparing mutually adjusted effect estimates of maternal smoking during pregnancy with those of paternal and household smoking on childhood overweight and obesity, higher effect estimates were detected for maternal smoking during pregnancy compared to paternal or household smoking. These findings point to a direct intrauterine dose effect of the nicotine, because the nicotine exposure in the fetus after maternal smoking is stronger compared to the exposure with passive smoke. The next step to prove the trajectory of the dose-effect of maternal smoking during pregnancy would be to perform an individual patient data meta-analysis. Constant rising values would prove the linear dose-effect.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
Fakultäten: | Medizinische Fakultät |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 13. Oktober 2015 |
1. Berichterstatter:in: | Kries, Rüdiger von |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | ce593fe4df85112e9ac4f675d4ab7e12 |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0700/UMD 16572 |
ID Code: | 18779 |
Eingestellt am: | 04. Nov. 2015 10:46 |
Letzte Änderungen: | 23. Oct. 2020 21:32 |