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Das politische Profil der "neuen" NPD. organisatorischer Wandel, ideologische Radikalisierung und strategisches Konzept einer "systemfeindlichen" Partei
Das politische Profil der "neuen" NPD. organisatorischer Wandel, ideologische Radikalisierung und strategisches Konzept einer "systemfeindlichen" Partei
Die NPD ist augenblicklich nicht nur die stärkste und erfolgreichste rechtsextremistische Partei in Deutschland, sondern nimmt – und das ist das eigentlich "neue" und außergewöhnliche daran – nebenbei auch noch eindeutig die radikalsten Positionen ein. Was deren erstaunlichen Wiederaufstieg, der sich momentan in erster Linie auf die ostdeutsche Provinz konzentriert und sich dort mittlerweile auf staatlich alimentierte Parlamentsfraktionen im sächsischen und mecklenburg-vorpommerischen Landtag stützen kann, ausgesprochen erklärungsbedürftig macht und obendrein schon deshalb zu einer ausführlicheren Beschäftigung mit den mutmaßlichen Wurzeln und Beweggründen einlädt, da derartige Bestrebungen in der Bundesrepublik ansonsten kaum ein massenkompatibles Phänomen abgeben, sich stattdessen mehr oder minder komplett ausgegrenzt sehen. Wobei sich das ausgeprägte Nischendasein in der Nahaufnahme schnell als keineswegs alternativlos entpuppt, demoskopische Nachforschungen erfahrungsgemäß ein abweichendes Bild erbringen und der hiesigen Bevölkerung ein stattliches Potential an korrespondierenden Gesinnungen und Ressentiments attestieren, das auf dem Papier klar über die meist marginalen Wahlergebnisse einschlägiger Gruppierungen hinausreicht., Nachdem die gegensätzlichen Voraussetzungen einer anhaltenden sozialen Randständigkeit einerseits sowie eines gewissen Vorrats an schlummernden Reserven andererseits für die NPD die gleichen sind wie für den Rest des Rechtsextremismus, dürfte gerade das "wie" ausschlaggebend und deren erneuter Vormarsch samt der daraus erwachsenden szeneinternen Vormachtstellung darum schlicht das Resultat dessen sein, was auf agitatorischem Level aus dem angedeuteten geistigen Nährboden gemacht wird – etwa anhand einer gelungenen Themenauswahl, attraktiven Lösungsvorschlägen und einem adäquaten Tonfall. Kurzum, die Anpassungsleistung muss stimmen und sich das Auftreten der Kandidaten, die Kampagnengestaltung sowie die präsentierten Aussagen und Konzepte mindestens partiell mit den persönlichen Anliegen und Ansprüchen sympathisierender Kreise decken., Anknüpfend daran soll die Aufgabe der vorliegenden Arbeit speziell darin bestehen, diese Aspekte zu vertiefen; sprich die diffuse Nachfrage zu vermessen, die dazugehörigen Angebote der Nationaldemokraten zu beleuchten und beides schließlich zu verbinden. Das beinhaltet, erst die allgemeinen Prämissen und Determinanten auszuloten, bevor ein detailliertes Porträt der Partei angefertigt und auf dessen Grundlage schrittweise erörtert wird, wie das eine das andere womöglich bedingt und welche Gesamteindrücke daraus abzuleiten sind.
NPD, Nationaldemokraten, Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus, Deutschland
Missy, Stefan
2013
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Missy, Stefan (2013): Das politische Profil der "neuen" NPD: organisatorischer Wandel, ideologische Radikalisierung und strategisches Konzept einer "systemfeindlichen" Partei. Dissertation, LMU München: Sozialwissenschaftliche Fakultät
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Abstract

Die NPD ist augenblicklich nicht nur die stärkste und erfolgreichste rechtsextremistische Partei in Deutschland, sondern nimmt – und das ist das eigentlich "neue" und außergewöhnliche daran – nebenbei auch noch eindeutig die radikalsten Positionen ein. Was deren erstaunlichen Wiederaufstieg, der sich momentan in erster Linie auf die ostdeutsche Provinz konzentriert und sich dort mittlerweile auf staatlich alimentierte Parlamentsfraktionen im sächsischen und mecklenburg-vorpommerischen Landtag stützen kann, ausgesprochen erklärungsbedürftig macht und obendrein schon deshalb zu einer ausführlicheren Beschäftigung mit den mutmaßlichen Wurzeln und Beweggründen einlädt, da derartige Bestrebungen in der Bundesrepublik ansonsten kaum ein massenkompatibles Phänomen abgeben, sich stattdessen mehr oder minder komplett ausgegrenzt sehen. Wobei sich das ausgeprägte Nischendasein in der Nahaufnahme schnell als keineswegs alternativlos entpuppt, demoskopische Nachforschungen erfahrungsgemäß ein abweichendes Bild erbringen und der hiesigen Bevölkerung ein stattliches Potential an korrespondierenden Gesinnungen und Ressentiments attestieren, das auf dem Papier klar über die meist marginalen Wahlergebnisse einschlägiger Gruppierungen hinausreicht.

Abstract

Nachdem die gegensätzlichen Voraussetzungen einer anhaltenden sozialen Randständigkeit einerseits sowie eines gewissen Vorrats an schlummernden Reserven andererseits für die NPD die gleichen sind wie für den Rest des Rechtsextremismus, dürfte gerade das "wie" ausschlaggebend und deren erneuter Vormarsch samt der daraus erwachsenden szeneinternen Vormachtstellung darum schlicht das Resultat dessen sein, was auf agitatorischem Level aus dem angedeuteten geistigen Nährboden gemacht wird – etwa anhand einer gelungenen Themenauswahl, attraktiven Lösungsvorschlägen und einem adäquaten Tonfall. Kurzum, die Anpassungsleistung muss stimmen und sich das Auftreten der Kandidaten, die Kampagnengestaltung sowie die präsentierten Aussagen und Konzepte mindestens partiell mit den persönlichen Anliegen und Ansprüchen sympathisierender Kreise decken.

Abstract

Anknüpfend daran soll die Aufgabe der vorliegenden Arbeit speziell darin bestehen, diese Aspekte zu vertiefen; sprich die diffuse Nachfrage zu vermessen, die dazugehörigen Angebote der Nationaldemokraten zu beleuchten und beides schließlich zu verbinden. Das beinhaltet, erst die allgemeinen Prämissen und Determinanten auszuloten, bevor ein detailliertes Porträt der Partei angefertigt und auf dessen Grundlage schrittweise erörtert wird, wie das eine das andere womöglich bedingt und welche Gesamteindrücke daraus abzuleiten sind.