Gschoßmann, Kilian (2002): Laseroptische Untersuchungen zum In-vivo-Kauflächenverschleiß von metallfreien Artglass®–Kronen im Front- und Seitenzahngebiet. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät |
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Abstract
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, den In-vivo-Kauflächenverschleiß von metallfreien Artglass®-Kronen im Front und Seitenzahngebiet nach einem Monat und einem Jahr Tragedauer zu messen. Hierfür wurden bei 60 Patienten insgesamt 93 Artglass®-Kronen nachuntersucht. Es handelte sich dabei um 36 Frontzahnkronen, 28 Prämolaren- und 29 Molarenkronen, die an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität München im Rahmen einer prospektiven Studie angefertigt worden waren. Die Kronen wurden jeweils nach einem Monat und einem Jahr Tragedauer nachuntersucht. Dazu wurden Silikonabformungen und Gipsreplikas angefertigt. Die okklusalen Kontaktpunkte wurden angefärbt und fotografiert. Anschließend erfolgte die dreidimensionale Erfassung der Kauflächen unter Verwendung des an der Poliklinik für Zahnerhaltung entwickelten Scanners Laserscan 3D. Das Gerät arbeitet mit einer Auflösung von 5 µm in vertikaler Richtung und einer Reproduziergenauigkeit von 1 µm. Die gewonnenen Datensätze wurden dann mit dem Programm „Match 3D“ ausgewertet. Dabei erfolgt die Verschleißberechnung durch referenzpunktfreie Überlagerung der 3D-Daten des Ausgangsbefundes mit den 3D-Daten der jeweiligen Nachuntersuchung mittels eines mathematischen Algorithmus. Der durchschnittliche Höhenverlust der Gesamtkaufläche, der okklusalen Kontaktpunkte sowie der Stütz und Scherhöcker wurden auf diese Weise berechnet und statistisch ausgewertet. Für die Gesamtkaufläche ergab sich ein mittlerer vertikaler Höhenverlust von 12 µm (±26 µm SD) bei den Frontzahnkkronen, von 21 µm (±34 µm SD) bei den Prämolarenkronen und von 19µm (±30 µm SD) bei den Molarenkronen nach einem Monat Tragedauer. Nach einem Jahr waren die Verschleißwerte im Mittel auf 37 µm (±54 µm SD) bei den Frontzahnkronen, 48 µm (±79 µm SD) bei den Prämolarenkronen und 72 µm (±119 µm SD) bei den Molarenkronen angestiegen. Ein signifikanter Einfluß der Kronenposition konnte mittels Mann-Whitney- Rangsummentest für beide Trageperioden nicht nachgewiesen werden. Die Auswertung der okklusalen Kontaktpunkte ergab eine leichte Tendenz zu höheren Abrasionswerten von im Mittel 18 µm (±37 µm SD) für Frontzahnkronen, 32 µm (±53 µm SD) für Prämolarenkronen und 44 µm (±49 µm SD) für Molarenkronen nach einem Monat Tragedauer. Nach einem Jahr Tragedauer stieg der mittlere Verschleiß der okklusalen Kontaktpunkte auf 35 µm (±58 µm SD) bei den Frontzahnkronen, 54 µm (±62 µm SD) bei den Prämolarenkronen und 105 µm (±140 µm SD) bei den Molarenkronen an. Der Mann-Whitney-URangsummentest ergab einen signifikant höheren Verschleiß der okklusalen Kontaktflächen der Molarenkronen im Vergleich zu den Frontzahnkronen und zwar sowohl nach einem Monat Tragedauer (p = 0,002) als auch nach einem Jahr (p = 0,002). Für die Prämolarenkronen ergab sich weiterhin ein mittlerer Verschleiß der Stützhöcker von 22 µm (±35 µm SD) und der Scherhöcker von 20 µm (±34 µm SD) nach einem Monat Tragedauer. Nach einem Jahr waren die Werte auf 41 µm (±66 µm SD) für die Stützhöcker und 56 µm (±95 µm SD) für die Scherhöc??ker angestiegen. Die Stützhöcker der Molarenkronen zeigten einen mittleren Verschleiß von 23 µm (±32 µm SD) nach einem Monat und von 77 µm (±120 µm SD) nach einem Jahr, für die Scherhöcker ergaben sich Werte von 14 µm (±33 µm SD) nach einem Monat und von 69 µm (±126 µm SD) nach einem Jahr Tragedauer. Die Unterschiede zwischen Prämolaren- und Molarenkronen waren jedoch für beide Trageperioden bei Testung mit dem Rangsummentest nach Mann-Whitney nicht signifikant. Unter Berücksichtigung des kurzen Beobachtungszeitraums kann geschlussfolgert werden, das der okklusale Verschleiß von metallfreien Artglass®-Kronen für die meisten Front und Seitenzahnkronen akkzeptabel ist. Allerdings muss dabei die hohe Streuung der gemessenen Werte berücksichtigt werden. Für die Zukunft erstrebenswert wäre ein verbessertes Verfahren zur Herstellung der Gipsreplikas, um die Streuung der Messwerte zu verringern und Mittelwertunterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen mit größerer Trennschärfe zu erfassen. Weiterhin sollte die Erfassung der okklusalen Kontaktflächen genauer erfolgen. Ein verbessertes Verfahren wird vorgeschlagen.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
Fakultäten: | Medizinische Fakultät |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 25. April 2002 |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | 161617c3a05e7aca869eb57daf64eebd |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0700/UMD 9647 |
ID Code: | 152 |
Eingestellt am: | 15. Oct. 2002 |
Letzte Änderungen: | 24. Oct. 2020 13:21 |