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Untersuchung zur Sensitivität des Tumormarkers Chromogranin A im Serum bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren des GastroEnteroPankreatischen Systems
Untersuchung zur Sensitivität des Tumormarkers Chromogranin A im Serum bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren des GastroEnteroPankreatischen Systems
Ziel dieser Arbeit war es, die Sensitivität des Tumormarkers Chromogranin A (CgA) für neuroendokrine Tumoren (NETs) des gastroenteropankreatischen Systems (GEP) bei dem von uns verwendeten Assay zur Bestimmung von CgA zu berechnen und mit Daten anderer Zentren zu vergleichen. Hierfür analysierten wir die CgA-Serumwerte von 110 Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (Midgut-NET n=62, Pankreas-NET n=48) in einer retrospektiven Studie mit den Daten unserer Klinik. Die CgA-Werte wurden durch einen kommerziell verfügbaren immunoradiometrischen Assay (IRMA, CIS-bio) bei Patienten der Medizinischen Klinik II, Campus Großhadern der Ludwig-Maximilian- Universität München, in den Jahren von 2000 – 2009 (Cutoff-Level: CgA < 98 ng/ml) bestimmt. In der gesamten Studienpopulation lag die CgA-Sensitivität für Patienten mit einem Midgut-NET höher als bei Patienten mit einem Pankreas-NET (68 % bzw. 54 %). Für beide Gruppen (Midgut- und Pankreas-NETs) konnte bei Patienten mit Lebermetastasen eine höhere CgA-Sensitivität als bei Patienten ohne Lebermetastasen nachgewiesen werden (Midgut: 77 % versus 40 %; Pankreas 63 % versus 31 %). Es zeigten sich außerdem signifikant höhere mediane CgA-Werte bei Patienten mit Lebermetastasen (n = 82; Median ± Standardabweichung: 389 ± 38103 ng/ml) als bei den Patienten ohne hepatische Metastasierung (n = 28; Median ± Standardabweichung: 65 ± 181 ng/ml) (p < 0,0001). Bei Patienten, die neben den Lebermetastasen noch weitere Metastasenherde (Knochen, Peritoneum oder Lunge) aufwiesen, zeigten sich sogar noch deutlich höhere CgA-Werte (n = 29; Median ± Standardabweichung: 1011 ± 63224 ng/ml) als bei Patienten die neben den Leberherden nur noch Lymphknotenbefall aufwiesen (n = 53; Median ± Standardabweichung: 196 ± 4427 ng/ml) (p = 0,005). Wir evaluierten außerdem die Sensitivität für 5-Hydroxy-Indolessigsäure, gemessen im 24-Stundensammelurin bei 51 Midgut-NET-Patienten und konnten hier eine Gesamtsensitivität von 69 % nachweisen. In der Untergruppe der Patienten mit hepatisch metastasiertem Midgut-NETs zeigte sich eine deutlich höhere Sensitivität 48 von 87,5 %. Außerdem konnten wir eine signifikante Korrelation zwischen den medianen CgA- und 5-HIES-Werten nachweisen (r = 0,752; p < 0,0001). Die alkalische Phosphatase (AP) zeigte nur eine niedrige Sensitivität für Pankreas- und Midgut-NETs von 42 % bzw. 26 %. Eine etwas höhere Sensitivität von 49 % bzw. 32 % konnte für die Untergruppe der hepatisch metastasierten Pankreas- und Midgut-NETs nachgewiesen werden. Zwischen den CgA- und AP-Werten konnte weder für die Pankreas-NET-Gruppe (r = 0,362) noch für die Midgut-NET-Gruppe (r = 0,208) eine signifikante Korrelation gefunden werden. Nach unseren Ergebnissen sowie den Ergebnissen bestehender Literatur hängt die CgA-Sensitivität von dem zur Messung verwendeten Assay, dem verwendeten Cutoff-Level, der Lokalisation des Tumorprimarius sowie von der Tumorlast ab. Chromogranin A scheint aufgrund der geringen Sensitivität im nicht metastasierten Stadium nicht zur primären Tumorsuche bzw. zum Screening geeignet, sondern sollte primär bei Patienten mit bereits bekanntem neuroendokrinen Tumor zur Tumornachsorge bzw. Verlaufskontrolle eingesetzt werden.
Chromogranin A, Neuroendokrine Tumoren, GastroEnteroPankreatisches System, Onkologie, Karzinoid
Kuttner, Axel Josef
2011
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Kuttner, Axel Josef (2011): Untersuchung zur Sensitivität des Tumormarkers Chromogranin A im Serum bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren des GastroEnteroPankreatischen Systems. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

Ziel dieser Arbeit war es, die Sensitivität des Tumormarkers Chromogranin A (CgA) für neuroendokrine Tumoren (NETs) des gastroenteropankreatischen Systems (GEP) bei dem von uns verwendeten Assay zur Bestimmung von CgA zu berechnen und mit Daten anderer Zentren zu vergleichen. Hierfür analysierten wir die CgA-Serumwerte von 110 Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (Midgut-NET n=62, Pankreas-NET n=48) in einer retrospektiven Studie mit den Daten unserer Klinik. Die CgA-Werte wurden durch einen kommerziell verfügbaren immunoradiometrischen Assay (IRMA, CIS-bio) bei Patienten der Medizinischen Klinik II, Campus Großhadern der Ludwig-Maximilian- Universität München, in den Jahren von 2000 – 2009 (Cutoff-Level: CgA < 98 ng/ml) bestimmt. In der gesamten Studienpopulation lag die CgA-Sensitivität für Patienten mit einem Midgut-NET höher als bei Patienten mit einem Pankreas-NET (68 % bzw. 54 %). Für beide Gruppen (Midgut- und Pankreas-NETs) konnte bei Patienten mit Lebermetastasen eine höhere CgA-Sensitivität als bei Patienten ohne Lebermetastasen nachgewiesen werden (Midgut: 77 % versus 40 %; Pankreas 63 % versus 31 %). Es zeigten sich außerdem signifikant höhere mediane CgA-Werte bei Patienten mit Lebermetastasen (n = 82; Median ± Standardabweichung: 389 ± 38103 ng/ml) als bei den Patienten ohne hepatische Metastasierung (n = 28; Median ± Standardabweichung: 65 ± 181 ng/ml) (p < 0,0001). Bei Patienten, die neben den Lebermetastasen noch weitere Metastasenherde (Knochen, Peritoneum oder Lunge) aufwiesen, zeigten sich sogar noch deutlich höhere CgA-Werte (n = 29; Median ± Standardabweichung: 1011 ± 63224 ng/ml) als bei Patienten die neben den Leberherden nur noch Lymphknotenbefall aufwiesen (n = 53; Median ± Standardabweichung: 196 ± 4427 ng/ml) (p = 0,005). Wir evaluierten außerdem die Sensitivität für 5-Hydroxy-Indolessigsäure, gemessen im 24-Stundensammelurin bei 51 Midgut-NET-Patienten und konnten hier eine Gesamtsensitivität von 69 % nachweisen. In der Untergruppe der Patienten mit hepatisch metastasiertem Midgut-NETs zeigte sich eine deutlich höhere Sensitivität 48 von 87,5 %. Außerdem konnten wir eine signifikante Korrelation zwischen den medianen CgA- und 5-HIES-Werten nachweisen (r = 0,752; p < 0,0001). Die alkalische Phosphatase (AP) zeigte nur eine niedrige Sensitivität für Pankreas- und Midgut-NETs von 42 % bzw. 26 %. Eine etwas höhere Sensitivität von 49 % bzw. 32 % konnte für die Untergruppe der hepatisch metastasierten Pankreas- und Midgut-NETs nachgewiesen werden. Zwischen den CgA- und AP-Werten konnte weder für die Pankreas-NET-Gruppe (r = 0,362) noch für die Midgut-NET-Gruppe (r = 0,208) eine signifikante Korrelation gefunden werden. Nach unseren Ergebnissen sowie den Ergebnissen bestehender Literatur hängt die CgA-Sensitivität von dem zur Messung verwendeten Assay, dem verwendeten Cutoff-Level, der Lokalisation des Tumorprimarius sowie von der Tumorlast ab. Chromogranin A scheint aufgrund der geringen Sensitivität im nicht metastasierten Stadium nicht zur primären Tumorsuche bzw. zum Screening geeignet, sondern sollte primär bei Patienten mit bereits bekanntem neuroendokrinen Tumor zur Tumornachsorge bzw. Verlaufskontrolle eingesetzt werden.