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Vasoaktive Effekte von Brain Natriuretic Peptide auf den Lungenkreislauf im Modell der isoliert ventilierten und blutfrei perfundierten Kaninchenlunge
Vasoaktive Effekte von Brain Natriuretic Peptide auf den Lungenkreislauf im Modell der isoliert ventilierten und blutfrei perfundierten Kaninchenlunge
Die pulmonal-arterielle Hypertonie stellt eine schwere Erkrankung mit einer stark eingeschränkten Prognose dar. Bedeutende pathophysiologische Mechanismen sind die Vasokonstriktion sowie der fortschreitende Umbau des pulmonalen Gefäßbetts. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu ansteigenden Plasmaspiegeln des B-Type Natriuretic Peptides (BNP). Diese korrelieren mit der Schwere der Erkrankung und gelten als prognostische Indikatoren. BNP bewirkt über den Natriuretischen Peptid Rezeptor Typ-A (NPR-A) die Generierung von zyklischem GMP. Die vasodilatierende und antiproliferative Wirkung zyklischer Nukleotide hat zur therapeutischen Anwendung cGMP und cAMP-generierender Substanzen wie NO, Sildenafil und Iloprost im Rahmen der PAH geführt. Zudem kann über die inhalative Verabreichung eine pulmonale Selektivität mit Vermeidung systemischer Nebenwirkungen erzielt werden. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war es, die hämodynamischen Auswirkungen von BNP auf die Lungenzirkulation zu untersuchen. Es galt zu prüfen, ob die Beeinflussung des pulmonal-arteriellen Drucks durch sowohl intravasale als auch inhalative Applikation möglich ist. Der Klärung bedurfte es, ob die beobachteten Effekte über cGMP vermittelt werden. Die Studien wurden an einer experimentell erzeugten akuten pulmonalen Hypertonie am etablierten Modell der isoliert ventilierten und blutfrei perfundierten Kaninchenlunge durchgeführt. Untersucht wurden der pulmonal-arterielle Druck, das relative Lungengewicht als Maß der Ödementwicklung sowie die zirkulierende cGMP-Konzentration, die mittels eines kommerziellen Radioimmunoessays bestimmt wurde. In der vorliegenden Arbeit wurde die pulmonal-arteriell drucksenkende Wirkung von BNP gezeigt. Der Effekt wurde sowohl unmittelbar nach intravasaler als auch – etwas geringer ausgeprägt - inhalativer Applikation beobachtet. Damit gelang erstmalig der Nachweis einer erhaltenen Vasoaktivität von BNP nach Aerosolierung und inhalativer Applikation. Die Drucksenkung wurde jeweils von einem signifikanten Anstieg der zirkulierenden cGMP-Konzentration begleitet. Die beobachteten Effekte und Konzentrationverläufe von cGMP legen nahe, dass die vasodilatierende Wirkung von BNP unabhängig vom Applikationsmodus, über den NPR-A-cGMP-Signalweg vermittelt wird.
Lungenkreislauf; isolierte Lunge; pulmonale Hypertonie; Brain Natriuretic Peptide
Callegari, Jens
2010
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Callegari, Jens (2010): Vasoaktive Effekte von Brain Natriuretic Peptide auf den Lungenkreislauf im Modell der isoliert ventilierten und blutfrei perfundierten Kaninchenlunge. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Die pulmonal-arterielle Hypertonie stellt eine schwere Erkrankung mit einer stark eingeschränkten Prognose dar. Bedeutende pathophysiologische Mechanismen sind die Vasokonstriktion sowie der fortschreitende Umbau des pulmonalen Gefäßbetts. Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu ansteigenden Plasmaspiegeln des B-Type Natriuretic Peptides (BNP). Diese korrelieren mit der Schwere der Erkrankung und gelten als prognostische Indikatoren. BNP bewirkt über den Natriuretischen Peptid Rezeptor Typ-A (NPR-A) die Generierung von zyklischem GMP. Die vasodilatierende und antiproliferative Wirkung zyklischer Nukleotide hat zur therapeutischen Anwendung cGMP und cAMP-generierender Substanzen wie NO, Sildenafil und Iloprost im Rahmen der PAH geführt. Zudem kann über die inhalative Verabreichung eine pulmonale Selektivität mit Vermeidung systemischer Nebenwirkungen erzielt werden. Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war es, die hämodynamischen Auswirkungen von BNP auf die Lungenzirkulation zu untersuchen. Es galt zu prüfen, ob die Beeinflussung des pulmonal-arteriellen Drucks durch sowohl intravasale als auch inhalative Applikation möglich ist. Der Klärung bedurfte es, ob die beobachteten Effekte über cGMP vermittelt werden. Die Studien wurden an einer experimentell erzeugten akuten pulmonalen Hypertonie am etablierten Modell der isoliert ventilierten und blutfrei perfundierten Kaninchenlunge durchgeführt. Untersucht wurden der pulmonal-arterielle Druck, das relative Lungengewicht als Maß der Ödementwicklung sowie die zirkulierende cGMP-Konzentration, die mittels eines kommerziellen Radioimmunoessays bestimmt wurde. In der vorliegenden Arbeit wurde die pulmonal-arteriell drucksenkende Wirkung von BNP gezeigt. Der Effekt wurde sowohl unmittelbar nach intravasaler als auch – etwas geringer ausgeprägt - inhalativer Applikation beobachtet. Damit gelang erstmalig der Nachweis einer erhaltenen Vasoaktivität von BNP nach Aerosolierung und inhalativer Applikation. Die Drucksenkung wurde jeweils von einem signifikanten Anstieg der zirkulierenden cGMP-Konzentration begleitet. Die beobachteten Effekte und Konzentrationverläufe von cGMP legen nahe, dass die vasodilatierende Wirkung von BNP unabhängig vom Applikationsmodus, über den NPR-A-cGMP-Signalweg vermittelt wird.