Meier, Alexander (2011): Quantitative Bewegungsanalyse epileptischer Anfälle zur Differenzierung hypermotorischer und automotorischer Anfälle. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine |
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Abstract
In der vorliegenden Studie wurde der Frage nachgegangen, inwieweit sich mittels digitaler Methoden quantitative Parameter ermitteln lassen, die epileptische Anfälle mit verschiedenen Automatismen zu unterscheiden helfen. Hierzu untersuchten wir prospektiv die Anfallvideos von jeweils 10 hypermotorischen und 10 automotorischen Anfällen von 17 verschiedenen Patienten bezüglich Bewegungsausmaß sowie Durchschnitts- und Maximalgeschwindigkeit des Handgelenks und des Rumpfes, Anfallsdauer und dominierende Bewegungsfrequenz. Dazu wurden jeweils die Bewegungsparameter an den anatomischen Bezugspunkten (rechtes und linkes Handgelenk, Sternumansatz) über die gesamte Anfallsdauer quantitativ ermittelt. Die Limitation der zweidimensionalen Bewegungsanalyse schränkten die Anzahl der verwendbaren Anfallvideos erheblich ein. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied in allen o.g. Bewegungsparametern zwischen hypermotorischen und automotorischen Anfällen. Das Ausmaß der Handgelenksbewegung sowie die Geschwindigkeit der Bewegung bei hypermotorischen Anfällen waren stets größer als bei den automotorischen Anfällen. Der visuelle Vergleich der berechneten Bewegungsbahnen hinsichtlich einer dominierenden Frequenz der Bewegungen der oberen Extremitäten zeigte nur bei den automotorischen Anfällen einen Frequenzgipfel bei 1-2 Hz, nicht jedoch bei hypermotorischen Anfällen. Die Dauer der automotorischen Anfälle war zwar länger als bei den hypermotorischen Anfällen, dieser Unterschied erreichte jedoch keine statistische Signifikanz. Mit Hilfe einer quantitativen Analyse epileptischer Anfälle ist eine sehr gute Charakterisierung und Differenzierung zwischen hypermotorischen und automotorischen Anfällen möglich. Diese gestaltet sich vom Beobachter unabhängig und umgeht das Problem der geringen Reliabilität und Übereinstimmung zwischen den einzelnen Beobachtern bei qualitativen Untersuchungen. Die in dieser Studie ermittelten Parameter sollten in Zukunft an unselektierten motorischen Anfällen angewandt werden, um zu prüfen, wie gut sich damit hypermotorische und automotorische Anfälle identifizieren lassen. In einem weiteren Schritt sollten durch 3D Analysen die Beschränkungen der 2D Analyse überwunden werden.
Item Type: | Theses (Dissertation, LMU Munich) |
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Subjects: | 600 Technology, Medicine 600 Technology, Medicine > 610 Medical sciences and medicine |
Faculties: | Faculty of Medicine |
Language: | German |
Date of oral examination: | 13. January 2011 |
1. Referee: | Noachtar, Soheyl |
MD5 Checksum of the PDF-file: | 1f4bbed19e35e9003d34fade316fa9ca |
Signature of the printed copy: | 0700/UMD 14224 |
ID Code: | 12615 |
Deposited On: | 04. Feb 2011 11:05 |
Last Modified: | 23. Oct 2020 13:04 |