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Wertigkeit der Metastasektomie beim Nierenzellkarzinom
Wertigkeit der Metastasektomie beim Nierenzellkarzinom
Das Nierenzellkarzinom (RCC) ist die dritthäufigste maligne Erkrankung in der Urologie und hat einen Antiel von 3-4% an allen malignen Erkrankungen in Deutschland. Bei einer steigenden Inzidenz mit der Diagnose RCC mit einer rohen Inzidenzrate von 17,1/100.000 Einwohner und Mortalitäsrate von 5,4/100.000 Einwohner im Bundesland Bayern 2006 rückt die Therapie des RCC wieder in den Fokus [2, 4]. Das metastasierte Nierenzellkarzinom (mRCC) hat eine schlechte Prognose unter konventionellen Therapien, wie Chemotherapie, Radiatio oder Hormon-therapien. Neuere Therapien, wie Anti-Angiogenese, weisen bessere Resultate bezüglich des Überlebens auf, jedoch ist die Heilungsrate immer noch sehr niedrig, mit einem medianen Überleben von nur einem Jahr oder einer Überle-bensrate von 20% nach fünf Jahren [32]. Ziel dieser Studie ist es den Einfluss der Metastasektomie beim RCC auf das Überleben zu überprüfen. Die Patienten des Gesamtkollektivs in unserer Studie weisen nach Metasta-sektomie eine bessere Prognose im Vergleich zur nicht operierten Vergleichs-gruppe auf. Die Fünfjahresüberlebensrate steigt von 26,9% der Nicht – Me-tastasektomierten (M) auf 43,3% der Metastasektomierten Patienten (Mx), so-wie das mediane Survival von 39 Monaten (M) auf 82 Monate (Mx) signifikant an. Unter den drei Metastasenorten Lunge, Leber und Lymphknoten, sowie dem Lokalrezidiv zeigten LeMx die höchste Fünfjahresüberlebensrate mit 48,6%, die Gruppe der Patienten mit Metastasektomierten Lymphknoten hin-gegen waren mit einer Fünfjahresüberlebensrate von nur 36,6% prognostisch besonders ungünstig. Bei jedem der Metastasenlokalisationen konnten wir ei-nen signifikanten Überlebensvorteil der Metastasektomierten gegenüber den Patienten ohne operative Entfernung der Metastasen beweisen. In unserer Studie scheinen Patienten mit metachronen Metastasen, lowgrade und klarzelligen Tumoren, sowie MSKCC-Status intermediate-risk und ECOG-Status 1 signifikant von der Metastasektomie zu profitieren. Dagegen ist der zum Teil geringe Überlebensvorteil bei Patienten mit synchronen Metastasen, im ECOG-Status 2 oder schlechter, sowie mit highgrade oder nicht-klarzellige Tumoren nach Metastasektomie nicht signifikant. Die Prognosefaktoren konn-ten nicht nur im Gesamtkollektiv, sondern ebenso in den Kollektiven der Le-ber-, Lungen- und Lymphknotenmetastasen, sowie des Lokalrezidivs nachge-wiesen werden. Der Überlebensvorteil war hingegen unabhängig vom Erhalt einer systemischen Therapie oder vom Vorliegen eines Tumorzapfens. Die Analyse dieser Faktoren erbrachte eine konstant höhere Fünfjahresüberlebens-rate für das Kollektiv der Metastasektomierten. Diese Studie dokumentiert die hervorragenden Ergebnisse der Metastasek-tomie beim RCC und zeigt etwa im Vergleich zur modernen medikamentösen Therapie den immer noch hohen Stellenwert im therapeutischen Konzept.
Nierenzellkarzinom, Metastasektomie, Prognosefaktoren
Kruse, Jessica
2010
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Kruse, Jessica (2010): Wertigkeit der Metastasektomie beim Nierenzellkarzinom. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Das Nierenzellkarzinom (RCC) ist die dritthäufigste maligne Erkrankung in der Urologie und hat einen Antiel von 3-4% an allen malignen Erkrankungen in Deutschland. Bei einer steigenden Inzidenz mit der Diagnose RCC mit einer rohen Inzidenzrate von 17,1/100.000 Einwohner und Mortalitäsrate von 5,4/100.000 Einwohner im Bundesland Bayern 2006 rückt die Therapie des RCC wieder in den Fokus [2, 4]. Das metastasierte Nierenzellkarzinom (mRCC) hat eine schlechte Prognose unter konventionellen Therapien, wie Chemotherapie, Radiatio oder Hormon-therapien. Neuere Therapien, wie Anti-Angiogenese, weisen bessere Resultate bezüglich des Überlebens auf, jedoch ist die Heilungsrate immer noch sehr niedrig, mit einem medianen Überleben von nur einem Jahr oder einer Überle-bensrate von 20% nach fünf Jahren [32]. Ziel dieser Studie ist es den Einfluss der Metastasektomie beim RCC auf das Überleben zu überprüfen. Die Patienten des Gesamtkollektivs in unserer Studie weisen nach Metasta-sektomie eine bessere Prognose im Vergleich zur nicht operierten Vergleichs-gruppe auf. Die Fünfjahresüberlebensrate steigt von 26,9% der Nicht – Me-tastasektomierten (M) auf 43,3% der Metastasektomierten Patienten (Mx), so-wie das mediane Survival von 39 Monaten (M) auf 82 Monate (Mx) signifikant an. Unter den drei Metastasenorten Lunge, Leber und Lymphknoten, sowie dem Lokalrezidiv zeigten LeMx die höchste Fünfjahresüberlebensrate mit 48,6%, die Gruppe der Patienten mit Metastasektomierten Lymphknoten hin-gegen waren mit einer Fünfjahresüberlebensrate von nur 36,6% prognostisch besonders ungünstig. Bei jedem der Metastasenlokalisationen konnten wir ei-nen signifikanten Überlebensvorteil der Metastasektomierten gegenüber den Patienten ohne operative Entfernung der Metastasen beweisen. In unserer Studie scheinen Patienten mit metachronen Metastasen, lowgrade und klarzelligen Tumoren, sowie MSKCC-Status intermediate-risk und ECOG-Status 1 signifikant von der Metastasektomie zu profitieren. Dagegen ist der zum Teil geringe Überlebensvorteil bei Patienten mit synchronen Metastasen, im ECOG-Status 2 oder schlechter, sowie mit highgrade oder nicht-klarzellige Tumoren nach Metastasektomie nicht signifikant. Die Prognosefaktoren konn-ten nicht nur im Gesamtkollektiv, sondern ebenso in den Kollektiven der Le-ber-, Lungen- und Lymphknotenmetastasen, sowie des Lokalrezidivs nachge-wiesen werden. Der Überlebensvorteil war hingegen unabhängig vom Erhalt einer systemischen Therapie oder vom Vorliegen eines Tumorzapfens. Die Analyse dieser Faktoren erbrachte eine konstant höhere Fünfjahresüberlebens-rate für das Kollektiv der Metastasektomierten. Diese Studie dokumentiert die hervorragenden Ergebnisse der Metastasek-tomie beim RCC und zeigt etwa im Vergleich zur modernen medikamentösen Therapie den immer noch hohen Stellenwert im therapeutischen Konzept.