Daum, Jens (2010): Sauerstoff-Therapie bei COPD im fortgeschrittenen Stadium: Untersuchungen zum therapeutischen Effekt bei Alltagsbelastungen. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät |
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Abstract
In der vorliegenden Studie wird der Effekt der Sauerstoff-Therapie gegenüber Raumluftbedingungen während Tätigkeiten des täglichen Lebens verglichen. Unter Berücksichtigung der Literatur bestand die Arbeitshypothese, dass Patienten unter Sauerstoffzufuhr mehr Aktionen pro Zeiteinheit leisten können und bzw. oder ihr Atemnot-Empfinden unter Sauerstoffzufuhr weniger ausgeprägt ist als unter Raumluftbedingungen. 60 Patienten mit chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung in den Stadien III und IV nach der GOLD-Klassifikation sollten jeweils über eine Minute leichte Gegenstände vom Boden aufheben (bückende Tätigkeit) und leichte Aktenordner in einem Regal umsortieren (Arbeiten über Kopf). Die Probanden führten die Tätigkeiten nacheinander aus, am Folgetag wurde die Versuchsreihe jeweils wiederholt. Einfach verblindet wurde während der Tätigkeiten an einem Tag Sauerstoff (Flussrate 2 L pro Minute) verabreicht, am anderen Tag fand der Versuch unter Raumluftbedingungen statt. Die Reihenfolge der Tätigkeiten und der Tag der Sauerstoffgabe wurden mittels Los zu gleichen Teilen unter den Probanden verteilt. Es zeigt sich eine signifikante Erhöhung der mittleren Sauerstoffsättigung sowohl bei bückender Tätigkeit als auch bei Arbeiten über Kopf. Die Patienten in beiden Krankheitsstadien profitierten aber weder hinsichtlich der Leistungsfähigkeit noch des Atemnotempfindens: Weder bei der bückenden Tätigkeit noch bei Arbeiten über Kopf konnten die Probanden unter Sauerstoffgabe signifikant mehr Leistungen pro Zeit erbringen. Auch bezüglich des Atemnotempfindens (gemessen an der BORG-Skala) zeigte sich unter der Sauerstoffzufuhr kein Benefit für die Patienten, es ergab sich keine signifikante Änderung in der empfundenen Belastungsatemnot. Es zeigte sich zwischen den Patienten im Stadium III und IV kein signifikanter Unterschied bezüglich Leistung pro Zeit und Atemnotempfinden bei beiden Tätigkeiten. Sauerstoff in einer Flussrate von 2 Litern pro Minute ist nach der vorliegenden Studie somit bei diesen Alltagstätigkeiten nicht effizient. Angesichts des wachsenden Kostendruckes im Gesundheitswesen sind neue Studien mit größeren Fallzahlen notwendig, um den Stellenwert der Sauerstofftherapie bei der chronisch obstruktiven Atemwegserkrankung neu festzulegen.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Keywords: | COPD, Sauerstofftherapie, Alltagsbelastungen |
Themengebiete: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften
600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften > 610 Medizin und Gesundheit |
Fakultäten: | Medizinische Fakultät |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 21. Oktober 2010 |
1. Berichterstatter:in: | Häußinger, Karl |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | 321e7408608cfbe10076d26ea5daa853 |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0700/UMD 14089 |
ID Code: | 12239 |
Eingestellt am: | 22. Nov. 2010 13:11 |
Letzte Änderungen: | 24. Oct. 2020 04:27 |