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Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Krebspatienten mit malignem Melanom und Mammakarzinom im Vergleich. Eine Evaluation in der Routineversorgung
Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Krebspatienten mit malignem Melanom und Mammakarzinom im Vergleich. Eine Evaluation in der Routineversorgung
Hintergrund: Zur Lebensqualität (LQ) nach Abschluss der Behandlung von Tumoren mit sehr guter Prognose liegen im Rahmen der Routineversorgung kaum Daten vor. Diese Arbeit stellt die Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen und Patienten mit malignem Melanom im krankheitsfreien Intervall zwei Jahre nach Erstbehandlung dar. Methodik: Unter Nutzung der Strukturen des bevölkerungsbezogenen klinischen Tumorregisters München wurden die Patienten schriftlich mittels bekannten Lebensqualitätsmessinstrumenten (EORTC-QLQ C30 und BR23) befragt. Ergebnisse: Bei einer Responserate von über 70% konnten 1304 Brustkrebspatientinnen und 664 Melanompatienten ausgewertet werden. Melanompatienten hatten der Normalbevölkerung vergleichbare LQ-Werte. Signifikante Geschlechtsunterschiede fanden sich bei der emotionalen Funktion. Brustkrebspatientinnen hatten in allen Dimensionen signifikant schlechtere LQ-Werte als Melanompatientinnen. Bei beiden Tumorentitäten hatten Begleiterkrankungen und das Alter signifikanten Einfluss auf die LQ. Bei Brustkrebspatientinnen beeinflussten Brust- und Armbeschwerden, aber auch die Bewertung der Kommunikation im Rahmen der Behandlung die LQ. Schlussfolgerungen: Die bei gleich guter Prognose signifikant schlechteren LQ-Werte der Brustkrebspatientinnen dürften im Wesentlichen auf ausgeprägtere Behandlungsresiduen und nicht immer gelungene Kommunikation im Rahmen der Behandlung und Nachsorge zurückzuführen sein. Eine Rolle mag die mediale Präsenz der Brustkrebserkrankung spielen, die Patientinnen mit eine Informationsflut überfordert. Diesem Punkt sollte im Umgang mit Brustkrebspatientinnen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden
Lebensqualität, Mammakarzinom, malignes Melanom, Tumorregister
Schlesinger-Raab, Anne
2010
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Schlesinger-Raab, Anne (2010): Gesundheitsbezogene Lebensqualität bei Krebspatienten mit malignem Melanom und Mammakarzinom im Vergleich: Eine Evaluation in der Routineversorgung. Dissertation, LMU München: Faculty of Medicine
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Abstract

Hintergrund: Zur Lebensqualität (LQ) nach Abschluss der Behandlung von Tumoren mit sehr guter Prognose liegen im Rahmen der Routineversorgung kaum Daten vor. Diese Arbeit stellt die Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen und Patienten mit malignem Melanom im krankheitsfreien Intervall zwei Jahre nach Erstbehandlung dar. Methodik: Unter Nutzung der Strukturen des bevölkerungsbezogenen klinischen Tumorregisters München wurden die Patienten schriftlich mittels bekannten Lebensqualitätsmessinstrumenten (EORTC-QLQ C30 und BR23) befragt. Ergebnisse: Bei einer Responserate von über 70% konnten 1304 Brustkrebspatientinnen und 664 Melanompatienten ausgewertet werden. Melanompatienten hatten der Normalbevölkerung vergleichbare LQ-Werte. Signifikante Geschlechtsunterschiede fanden sich bei der emotionalen Funktion. Brustkrebspatientinnen hatten in allen Dimensionen signifikant schlechtere LQ-Werte als Melanompatientinnen. Bei beiden Tumorentitäten hatten Begleiterkrankungen und das Alter signifikanten Einfluss auf die LQ. Bei Brustkrebspatientinnen beeinflussten Brust- und Armbeschwerden, aber auch die Bewertung der Kommunikation im Rahmen der Behandlung die LQ. Schlussfolgerungen: Die bei gleich guter Prognose signifikant schlechteren LQ-Werte der Brustkrebspatientinnen dürften im Wesentlichen auf ausgeprägtere Behandlungsresiduen und nicht immer gelungene Kommunikation im Rahmen der Behandlung und Nachsorge zurückzuführen sein. Eine Rolle mag die mediale Präsenz der Brustkrebserkrankung spielen, die Patientinnen mit eine Informationsflut überfordert. Diesem Punkt sollte im Umgang mit Brustkrebspatientinnen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden