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Untersuchungen zum Iodgehalt in Süßwasserfischen. Feldfütterungsversuch mit der maximal zulässigen Menge an Iod im Fischfutter
Untersuchungen zum Iodgehalt in Süßwasserfischen. Feldfütterungsversuch mit der maximal zulässigen Menge an Iod im Fischfutter
In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwieweit durch die Fütterung eines Fischfutters, das mit der maximal zulässigen Menge an anorganischem Iod supplementiert war, unter Praxisbedingungen eine Iodanreicherung in verschiedenen Süßwasserfischen erzielt werden kann. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit zwei privaten Fischzüchtern sowie dem Institut für Fischerei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ein sechsmonatiger Feldfütterungsversuch durchgeführt. Vier verschiedene Süßwasserfischarten aus der Familie der Salmonidae erhielten ein Futter, das mit 20 mg Iod/kg in Form von Calciumiodat angereichert war. Es wurde des Weiteren untersucht, wie sich der Iodgehalt von in Bayern freilebenden Fischen zu den Fischen aus den Zuchtbetrieben unterscheidet. Nach sechsmonatiger Fütterung waren in den Filets der iodgefütterten Zuchtfische höchst signifikant größere Iodkonzentrationen als in denen der wilden Bachforellen enthalten. Die Iodgehalte der verschiedenen Salmonidenarten unterschieden sich sowohl artspezifisch als auch individuell. Die höchsten Iodkonzentrationen wurden bei den Seesaiblingen gefunden, gefolgt von den See-, Bach- und Regenbogenforellen. Eine weitere Fragestellung der vorliegenden Arbeit war, wie sich das Iod innerhalb der Fischkörper verteilt. Bei allen untersuchten Fischgruppen wurden sehr hohe Iodkonzentrationen in den Kiemen gefunden. Diese lagen deutlich über den Konzentrationen der anderen Fischbestandteile. Eine ebenfalls recht hohe Iodkonzentration war in den Gonaden und Eiern der geschlechtsreifen, weiblichen Bachforellen enthalten. Auch die Innereien, die Restkörper sowie die Haut der Fische hatten höhere Iodkonzentrationen als die Filets. Da das Räuchern von Fischen eine sehr beliebte Art der Veredelung ist, wurde in der vorliegenden Arbeit bei Regenbogenforellen zusätzlich untersucht, welchen Einfluss das Einlegen in iodhaltige Salzlake vor dem Räucherungsprozess auf den Iodgehalt hat. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass es zu einem höchst signifikanten Anstieg der Iodkonzentration durch die Verwendung von iodhaltiger Salzlake kommt. Bei den Kontrollfischen betrug diese Steigerung 360%, bei den Iodfischen waren es rund 230%. Damit ist die Verwendung von iodhaltiger Salzlake eine sehr effektive Maßnahme, um den Iodgehalt in den Fischen zu erhöhen. Auch die Fütterung mit dem iodsupplementierten Futter hatte einen positiven Effekt auf den Iodgehalt der Filets. Die iodgefütterten Regenbogenforellen aus iodhaltiger Salzlake hatten eine 37% höhere Iodkonzentration in den geräucherten Filets als die Kontrollfische aus iodhaltiger Salzlake. Somit ist die Iodsupplementierung des Fischfutters eine sinnvolle Möglichkeit, um die Iodkonzentrationen in den Filets zu erhöhen, auch wenn durch das Einlegen in iodhaltige Salzlake weitaus größere Erhöhungen erzielt werden konnten. Ob durch den Verzehr der geräucherten Filets eine bessere Iodversorgung im Menschen erzielt werden kann, wurde im Rahmen eines Humanernährungsversuchs untersucht. Es sollte beurteilt werden, welchen Einfluss die Fütterung der Fische mit und ohne Iodzusatz, sowie das Einlegen derselben in iodhaltige und normale Salzlake auf die Iodausscheidung der Probanden hat. Die Iodausscheidungen der Probanden waren sehr unterschiedlich und die Streuungen sehr hoch. An den Tagen nach dem Fischverzehr kam es bei einigen Probanden zu einer Erhöhung der Iodausscheidung im Urin, jedoch konnten keine statistisch signifikanten Erhöhungen der unterschiedlichen Probandengruppen beobachtet werden. Grundsätzlich konnte gezeigt werden, dass unter Feldbedingungen durch die Verwendung eines Fischfutters, das mit dem maximal zulässigen Iodgehalt angereichert war, eine Iodanreicherung von Süßwasserfischen aus der Familie der Salmonidae möglich ist. Durch die Verwendung von iodhaltiger Salzlake konnte bei Räucherfischen eine deutliche Erhöhung der Iodkonzentration in den Fischfilets erreicht werden, womit dies eine sehr effektive Maßnahme ist, um den Iodgehalt in diesen Fischen zu erhöhen.
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Daub, Stefanie
2009
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Daub, Stefanie (2009): Untersuchungen zum Iodgehalt in Süßwasserfischen: Feldfütterungsversuch mit der maximal zulässigen Menge an Iod im Fischfutter. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwieweit durch die Fütterung eines Fischfutters, das mit der maximal zulässigen Menge an anorganischem Iod supplementiert war, unter Praxisbedingungen eine Iodanreicherung in verschiedenen Süßwasserfischen erzielt werden kann. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit zwei privaten Fischzüchtern sowie dem Institut für Fischerei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft ein sechsmonatiger Feldfütterungsversuch durchgeführt. Vier verschiedene Süßwasserfischarten aus der Familie der Salmonidae erhielten ein Futter, das mit 20 mg Iod/kg in Form von Calciumiodat angereichert war. Es wurde des Weiteren untersucht, wie sich der Iodgehalt von in Bayern freilebenden Fischen zu den Fischen aus den Zuchtbetrieben unterscheidet. Nach sechsmonatiger Fütterung waren in den Filets der iodgefütterten Zuchtfische höchst signifikant größere Iodkonzentrationen als in denen der wilden Bachforellen enthalten. Die Iodgehalte der verschiedenen Salmonidenarten unterschieden sich sowohl artspezifisch als auch individuell. Die höchsten Iodkonzentrationen wurden bei den Seesaiblingen gefunden, gefolgt von den See-, Bach- und Regenbogenforellen. Eine weitere Fragestellung der vorliegenden Arbeit war, wie sich das Iod innerhalb der Fischkörper verteilt. Bei allen untersuchten Fischgruppen wurden sehr hohe Iodkonzentrationen in den Kiemen gefunden. Diese lagen deutlich über den Konzentrationen der anderen Fischbestandteile. Eine ebenfalls recht hohe Iodkonzentration war in den Gonaden und Eiern der geschlechtsreifen, weiblichen Bachforellen enthalten. Auch die Innereien, die Restkörper sowie die Haut der Fische hatten höhere Iodkonzentrationen als die Filets. Da das Räuchern von Fischen eine sehr beliebte Art der Veredelung ist, wurde in der vorliegenden Arbeit bei Regenbogenforellen zusätzlich untersucht, welchen Einfluss das Einlegen in iodhaltige Salzlake vor dem Räucherungsprozess auf den Iodgehalt hat. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass es zu einem höchst signifikanten Anstieg der Iodkonzentration durch die Verwendung von iodhaltiger Salzlake kommt. Bei den Kontrollfischen betrug diese Steigerung 360%, bei den Iodfischen waren es rund 230%. Damit ist die Verwendung von iodhaltiger Salzlake eine sehr effektive Maßnahme, um den Iodgehalt in den Fischen zu erhöhen. Auch die Fütterung mit dem iodsupplementierten Futter hatte einen positiven Effekt auf den Iodgehalt der Filets. Die iodgefütterten Regenbogenforellen aus iodhaltiger Salzlake hatten eine 37% höhere Iodkonzentration in den geräucherten Filets als die Kontrollfische aus iodhaltiger Salzlake. Somit ist die Iodsupplementierung des Fischfutters eine sinnvolle Möglichkeit, um die Iodkonzentrationen in den Filets zu erhöhen, auch wenn durch das Einlegen in iodhaltige Salzlake weitaus größere Erhöhungen erzielt werden konnten. Ob durch den Verzehr der geräucherten Filets eine bessere Iodversorgung im Menschen erzielt werden kann, wurde im Rahmen eines Humanernährungsversuchs untersucht. Es sollte beurteilt werden, welchen Einfluss die Fütterung der Fische mit und ohne Iodzusatz, sowie das Einlegen derselben in iodhaltige und normale Salzlake auf die Iodausscheidung der Probanden hat. Die Iodausscheidungen der Probanden waren sehr unterschiedlich und die Streuungen sehr hoch. An den Tagen nach dem Fischverzehr kam es bei einigen Probanden zu einer Erhöhung der Iodausscheidung im Urin, jedoch konnten keine statistisch signifikanten Erhöhungen der unterschiedlichen Probandengruppen beobachtet werden. Grundsätzlich konnte gezeigt werden, dass unter Feldbedingungen durch die Verwendung eines Fischfutters, das mit dem maximal zulässigen Iodgehalt angereichert war, eine Iodanreicherung von Süßwasserfischen aus der Familie der Salmonidae möglich ist. Durch die Verwendung von iodhaltiger Salzlake konnte bei Räucherfischen eine deutliche Erhöhung der Iodkonzentration in den Fischfilets erreicht werden, womit dies eine sehr effektive Maßnahme ist, um den Iodgehalt in diesen Fischen zu erhöhen.