Kappler, Gregor (2007): Algorithmisierung der intuitiven Auswertung eines projektiven Testverfahrens zur Untersuchung motivationaler Veränderungen zwischen dem 4. und dem 6. Lebensjahr durch ein computergestütztes semantisches Expertensystem. Dissertation, LMU München: Fakultät für Psychologie und Pädagogik |
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Abstract
Im Rahmen einer Untersuchung der kognitiven und emotionalen Entwicklung zwischen dem 4. und 6. Lebensjahr hat sich ein Test bewährt, bei dem Kinder mit einer projektionsfördernden Miniaturlandschaft frei spielen ("Zwei Berge Experiment"). Projektive Verfahren werden wegen mangelhafter Auswertungsobjektivität in der wissenschaftlichen Psychologie kaum verwendet. Stattdessen werden Tests vorgezogen, die weniger komplexe aber auch weniger inhaltsreiche Daten produzieren (quantitative Methoden). Die intuitive, hermeneutische Auswertung "weicher" projektiver Daten (qualitative Methoden) ist wegen ihrer Subjektivität nicht verlässlich. Erst eine formalisierte, und damit objektive Auswertung, die der Komplexität von projektiven Verfahren gerecht wird, wird wissenschaftlich anerkannt werden. Zur Objektivierung der Auswertung dieses Tests wird jeder einzelne Spielschritt in einem hierfür entwickelten Computerprogramm formal codiert. Ein psychologisches Expertensystem erzeugt Assoziationen zu einzelnen Spielhandlungen, um deren Bedeutung im Computer verarbeitbar zu machen. Der Algorithmus fasst das Spielgeschehen in relevanten Aussagen zum gesamten Spiel zusammen. Anhand dieser erfolgt die Zuordnung zu einem Spieltypus durch neuronale Netze. Die Spieltypen, die sich während der intuitiven Auswertung bewährt hatten, waren: Harmonie, Instabilität, Spaltung und Konsolidierung. Die objektive Auswertung des Zwei-Berge-Experiments korrelliert hochsignifikant mit Theory of Mind (false-belief-Test) (rspearman=.73, p<.001; nach Auspartialisieren des Alters rspearman=.52, p<.001). Die Ergebnisse sowie angewendete Strategien und mathematische Verfahren werden in der vorliegenden Dissertation berichtet. Die der algorithmischen Analyse semantisch komplexer Daten zugrundeliegenden Verfahren weisen über die Untersuchung hinaus. Sie sind von Interesse für die Bedeutung projektiver Verfahren in der Grundlagenforschung.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Keywords: | algorithmic analysis,projective methods,preschool children,oedipal conflict,theory of mind |
Themengebiete: | 100 Philosophie und Psychologie
100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie |
Fakultäten: | Fakultät für Psychologie und Pädagogik |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 6. Juli 2007 |
1. Berichterstatter:in: | Bischof, Norbert |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | 4946a0bcec0a18c313ebc5e67baff7a1 |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0001/UMC 16774 |
ID Code: | 7989 |
Eingestellt am: | 19. Feb. 2008 12:25 |
Letzte Änderungen: | 24. Oct. 2020 07:47 |