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Beruflich relevantes Lernen von Frauen in der Familienphase. Empirische Analysen zu den Lernaktivitätenvon Müttern während der familienbedingten Berufsunterbrechung
Beruflich relevantes Lernen von Frauen in der Familienphase. Empirische Analysen zu den Lernaktivitätenvon Müttern während der familienbedingten Berufsunterbrechung
In Deutschland unterbrechen die meisten Frauen ihre Erwerbstätigkeit nach der Geburt des ersten Kindes, bei vielen dauert die Familienphase mehrere Jahre. Dass es wichtig ist, dass Frauen dabei beruflich auf dem laufenden bleiben, wird im Allgemeinen als bedeutsam für den erfolgreichen späteren Wiedereinstieg in das Berufsleben betrachtet. In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, in welcher Weise und in welchem Umfang Frauen beruflich Relevantes in der Familienphase lernen. Neben einem ausführlichen Überblick über den Forschungsstand und theoretische Zugänge wurden dazu Daten aus drei großen Untersuchungen einer Sekundäranalyse unterzogen. Grundlage dazu sind das Scientific-Use-File der repräsentativen Zeitverwendungsstudie 2001/2002 des Statistischen Bundesamtes, die repräsentativen Daten der Studie „Soziale und regionale Differenzierung von Weiterbildungsinteressen und Weiterbildungsverhalten“ von Heiner Barz und Rudolf Tippelt (2004a) sowie die Daten der Untersuchung der Stillen Reserve im Gebiet Niederrhein von Beate Ludwig (2003, unter der Leitung von Rolf Dobischat). Erstmals seit einer Untersuchung von Eva Bujok aus dem Jahr 1988 kann damit das beruflich relevante Lernen von Frauen in der Familienphase mit Daten der Gesamtbevölkerung, sowie berufstätigen Vätern, berufstätigen Müttern und Frauen und Männern ohne Kinder im Haushalt verglichen werden. Die Auswertung der Daten von insgesamt etwa 1.500 Frauen ergibt, dass Frauen in der Familienphase im Vergleich mit der (erwachsenen) Gesamtbevölkerung ein großes Interesse an beruflicher Weiterbildung haben. Ihre Teilnahmequote an beruflicher Weiterbildung ist zwar weit unterdurchschnittlich, ihre Zeitverwendung, insbesondere für beruflich relevantes, auch informelles Lernen außerhalb der Arbeitszeit, ist im Vergleich mit den anderen Gruppen überraschend hoch. Unter anderem mit Kontrastgruppenanalysen werden Wirk- und Einflussgrößen auf die Weiterbildungsbereitschaft und -teilnahme bestimmt. Ein besonderes Augenmerk wird auf Besonderheiten des beruflich relevanten Lernens von Frauen mit Studium geworfen. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zu geringer Qualifizierten: Frauen mit Studium verwenden ein Vielfaches an Zeit für das Lernen und verfügen über ein bedeutendes Repertoire an nicht näher zu bestimmenden informellen Lernstrategien („sonstiges Selbstlernen“). In der Zusammenfassung der Details zeigt sich, dass vielfältige und umfangreiche Daten zum beruflich relevanten Lernen von Frauen in der Familienphase vorgelegt werden können. Die Auswertung der Daten weist dabei auch auf Methodeneffekte bei der Untersuchungsgruppe hin. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf mögliche Konsequenzen für die Bildungspraxis und auf offene Forschungsfragestellungen.
Weiterbildungsforschung, Weiterbildung, Lernaktivitäten, Erwachsene, Frauenforschung
Schaffert, Sandra
2007
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Schaffert, Sandra (2007): Beruflich relevantes Lernen von Frauen in der Familienphase: Empirische Analysen zu den Lernaktivitätenvon Müttern während der familienbedingten Berufsunterbrechung. Dissertation, LMU München: Fakultät für Psychologie und Pädagogik
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Abstract

In Deutschland unterbrechen die meisten Frauen ihre Erwerbstätigkeit nach der Geburt des ersten Kindes, bei vielen dauert die Familienphase mehrere Jahre. Dass es wichtig ist, dass Frauen dabei beruflich auf dem laufenden bleiben, wird im Allgemeinen als bedeutsam für den erfolgreichen späteren Wiedereinstieg in das Berufsleben betrachtet. In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, in welcher Weise und in welchem Umfang Frauen beruflich Relevantes in der Familienphase lernen. Neben einem ausführlichen Überblick über den Forschungsstand und theoretische Zugänge wurden dazu Daten aus drei großen Untersuchungen einer Sekundäranalyse unterzogen. Grundlage dazu sind das Scientific-Use-File der repräsentativen Zeitverwendungsstudie 2001/2002 des Statistischen Bundesamtes, die repräsentativen Daten der Studie „Soziale und regionale Differenzierung von Weiterbildungsinteressen und Weiterbildungsverhalten“ von Heiner Barz und Rudolf Tippelt (2004a) sowie die Daten der Untersuchung der Stillen Reserve im Gebiet Niederrhein von Beate Ludwig (2003, unter der Leitung von Rolf Dobischat). Erstmals seit einer Untersuchung von Eva Bujok aus dem Jahr 1988 kann damit das beruflich relevante Lernen von Frauen in der Familienphase mit Daten der Gesamtbevölkerung, sowie berufstätigen Vätern, berufstätigen Müttern und Frauen und Männern ohne Kinder im Haushalt verglichen werden. Die Auswertung der Daten von insgesamt etwa 1.500 Frauen ergibt, dass Frauen in der Familienphase im Vergleich mit der (erwachsenen) Gesamtbevölkerung ein großes Interesse an beruflicher Weiterbildung haben. Ihre Teilnahmequote an beruflicher Weiterbildung ist zwar weit unterdurchschnittlich, ihre Zeitverwendung, insbesondere für beruflich relevantes, auch informelles Lernen außerhalb der Arbeitszeit, ist im Vergleich mit den anderen Gruppen überraschend hoch. Unter anderem mit Kontrastgruppenanalysen werden Wirk- und Einflussgrößen auf die Weiterbildungsbereitschaft und -teilnahme bestimmt. Ein besonderes Augenmerk wird auf Besonderheiten des beruflich relevanten Lernens von Frauen mit Studium geworfen. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede zu geringer Qualifizierten: Frauen mit Studium verwenden ein Vielfaches an Zeit für das Lernen und verfügen über ein bedeutendes Repertoire an nicht näher zu bestimmenden informellen Lernstrategien („sonstiges Selbstlernen“). In der Zusammenfassung der Details zeigt sich, dass vielfältige und umfangreiche Daten zum beruflich relevanten Lernen von Frauen in der Familienphase vorgelegt werden können. Die Auswertung der Daten weist dabei auch auf Methodeneffekte bei der Untersuchungsgruppe hin. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf mögliche Konsequenzen für die Bildungspraxis und auf offene Forschungsfragestellungen.