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Selbstgesteuertes Lernen - Entwicklung und Evaluation eines Lehr-Lern-Systems an der Hochschule
Selbstgesteuertes Lernen - Entwicklung und Evaluation eines Lehr-Lern-Systems an der Hochschule
Für die Heranbildung der Qualitäten, die von den angehenden Lehrkräften für Physik in ihrem Beruf verlangt werden, ist eine beträchtliche Lern- und Übungszeit notwendig. Die Effizienz der Lehrveranstaltungen an der Universität ist aufgrund der Vielfalt dieser geforderten Kompetenzen von höchster Wichtigkeit. Der in der Hochschullehre traditionell verbreitete Vorlesungsbetrieb für die Vermittlung des Basiswissens der Physik erreicht die benötigte Effizienz meist nicht, da die Lernphase meist erst während einer Nachbearbeitungszeit außerhalb der Vorlesung stattfinden muss. Oft können die Studierenden die notwendige Nachbearbeitungszeit jedoch nicht regelmäßig investieren, so dass das Lernen nicht kumulativ sondern erst vor einer Prüfung erfolgt. Um die Lehrveranstaltung an der Universität effektiver zu gestalten, wurde ein tutoriell und multimedial gestütztes Lehr-Lern-System entwickelt. Es wird seit dem Sommersemester 2003 in der zweisemestrigen Veranstaltung „Physik der Materie“ eingesetzt. Die Konzeption der Materialien des Lehr-Lern-Systems ist auf die Zielgruppe abgestimmt: Die Teilnehmer sind Studierende der Physik für das Lehramt „Unterrichtsfach Physik“ (Realschule) und Studierende mit Physik als Nebenfach. Durch Eigenaktivität der Studierenden und durch Förderung autonomen Verhaltens soll der Lernerfolg gesteigert werden und die notwendige Nachbearbeitungszeit weitgehend entfallen. Ein Mehrwert der in diesem Lehr-Lern-System angewandten Methodik liegt im Üben der Kooperation, im Schaffen eines Gruppengefühls und einer angenehmen Lernatmosphäre. Mit Hilfe einer Vergleichsuntersuchung konnte innerhalb des dreijährigen Forschungsprojektes die Überlegenheit des Lehr-Lern-Systems im Vergleich zu Lehrveranstaltungen im Vorlesungsstil nachgewiesen werden: Die benötigte Studierzeit außerhalb der Lehrveranstaltung, in der das Lehr-Lern-System eingesetzt wurde, hat sich im Vergleich zu einer Vorlesung erheblich reduziert. Die Arbeitszeit der meisten Teilnehmer beschränkt sich auf den Veranstaltungszeitrahmen. Es ist gelungen, eine lernförderliche Atmosphäre zu schaffen und kooperative Lernformen zu üben. Die Überprüfung des Lernerfolgs fand mit Hilfe einer Vergleichsuntersuchung statt. Die positiven Ergebnisse der Untersuchung sollten Konsequenzen für die Gestaltung der Veranstaltungen der Hochschullehre haben. Die für ein modernes Lehramtstudium aufgestellten Thesen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft spiegeln sich teilweise in der Gestaltung des Lehr-Lern-Systems der „Physik der Materie“ wider.
Physikdidaktik, Hochschule, Lehr-Lern-System, aktives tutoriell gestütztes Lernen, Multimedia
Traupel, Jana
2006
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Traupel, Jana (2006): Selbstgesteuertes Lernen - Entwicklung und Evaluation eines Lehr-Lern-Systems an der Hochschule. Dissertation, LMU München: Fakultät für Physik
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Abstract

Für die Heranbildung der Qualitäten, die von den angehenden Lehrkräften für Physik in ihrem Beruf verlangt werden, ist eine beträchtliche Lern- und Übungszeit notwendig. Die Effizienz der Lehrveranstaltungen an der Universität ist aufgrund der Vielfalt dieser geforderten Kompetenzen von höchster Wichtigkeit. Der in der Hochschullehre traditionell verbreitete Vorlesungsbetrieb für die Vermittlung des Basiswissens der Physik erreicht die benötigte Effizienz meist nicht, da die Lernphase meist erst während einer Nachbearbeitungszeit außerhalb der Vorlesung stattfinden muss. Oft können die Studierenden die notwendige Nachbearbeitungszeit jedoch nicht regelmäßig investieren, so dass das Lernen nicht kumulativ sondern erst vor einer Prüfung erfolgt. Um die Lehrveranstaltung an der Universität effektiver zu gestalten, wurde ein tutoriell und multimedial gestütztes Lehr-Lern-System entwickelt. Es wird seit dem Sommersemester 2003 in der zweisemestrigen Veranstaltung „Physik der Materie“ eingesetzt. Die Konzeption der Materialien des Lehr-Lern-Systems ist auf die Zielgruppe abgestimmt: Die Teilnehmer sind Studierende der Physik für das Lehramt „Unterrichtsfach Physik“ (Realschule) und Studierende mit Physik als Nebenfach. Durch Eigenaktivität der Studierenden und durch Förderung autonomen Verhaltens soll der Lernerfolg gesteigert werden und die notwendige Nachbearbeitungszeit weitgehend entfallen. Ein Mehrwert der in diesem Lehr-Lern-System angewandten Methodik liegt im Üben der Kooperation, im Schaffen eines Gruppengefühls und einer angenehmen Lernatmosphäre. Mit Hilfe einer Vergleichsuntersuchung konnte innerhalb des dreijährigen Forschungsprojektes die Überlegenheit des Lehr-Lern-Systems im Vergleich zu Lehrveranstaltungen im Vorlesungsstil nachgewiesen werden: Die benötigte Studierzeit außerhalb der Lehrveranstaltung, in der das Lehr-Lern-System eingesetzt wurde, hat sich im Vergleich zu einer Vorlesung erheblich reduziert. Die Arbeitszeit der meisten Teilnehmer beschränkt sich auf den Veranstaltungszeitrahmen. Es ist gelungen, eine lernförderliche Atmosphäre zu schaffen und kooperative Lernformen zu üben. Die Überprüfung des Lernerfolgs fand mit Hilfe einer Vergleichsuntersuchung statt. Die positiven Ergebnisse der Untersuchung sollten Konsequenzen für die Gestaltung der Veranstaltungen der Hochschullehre haben. Die für ein modernes Lehramtstudium aufgestellten Thesen der Deutschen Physikalischen Gesellschaft spiegeln sich teilweise in der Gestaltung des Lehr-Lern-Systems der „Physik der Materie“ wider.