Kwon, Min-Jae (2005): Modalpartikeln und Satzmodus: Untersuchungen zur Syntax, Semantik und Pragmatik der deutschen Modalpartikeln. Dissertation, LMU München: Faculty for Languages and Literatures |
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Abstract
In dieser Arbeit handelt es sich um die Funktion der deutschen Modalpartikeln (ja, eben/halt, auch, doch, schon, denn, etwa, bloß/nur, aber, vielleicht und wohl) im Satzmodussystem. Um an die Affinität zwischen Modalpartikeln und Satzmodus möglichst nahe heranzukommen, wurden anhand von umfangreichen Korpora (die taz, Freiburgerkorpus, Pfefferkorpus u.a.) fast alle Gebrauchsweisen jeder Modalpartikel analysiert und systematisch beschrieben. Aufgrund von Einzelanalysen wird hier vorgeschlagen, Modalpartikeln als 'Satzmodusindikator' zu deklarieren. Hier wird davon ausgegangen, dass die Bedeutungen bzw. Funktionen von Modalpartikeln nur im Zusammenhang mit dem Satzmodus genau identifiziert werden können. Dieser Ansatz wird zunächst dadurch begründet, dass Modalpartikeln nicht mit beliebigen Satztypen oder Illokutionstypen verträglich sind. Und dass Modalpartikeln für bestimmte Satzmodi als konstitutives Merkmal angesehen werden müssen. Versucht wird hauptsächlich, die Funktionen von Modalpartikeln im Satzmodussystem zu ermitteln. Aus den Ergebnissen dieser Ermittlung geht deutlich hervor, dass jede Modalpartikel eine gewisse Affinität zu bestimmten Satztypen (Formtypen) hat. Das heißt, es gibt ‚satztypspezifische’ Modalpartikeln. Sie charakterisieren als kategorialer Füller im Satzmodussystem jeden Formtyp und indizieren damit den Satzmodus. In diesem Sinne ist es auch sinnvoll, von der ‚satzmodus-indizierenden’ Funktion von Modalpartikeln (als ‚Satzmodusindikator') zu sprechen. In Bezug auf die Funktion der Modalpartikeln in einzelnen Satzmodi werden drei unterschiedliche Funktionen auseinander gehalten: die ‚satzmodus-konstituierende’, die ‚satzmodus-konvertierende’ und die ‚satzmodus-modifizierende’ Funktion. Die satzmodus-konstituierende Funktion lässt sich in den Fällen erkennen, in denen das Auftreten der Modalpartikel nahezu obligatorisch ist. In diesem Fall dient die Modalpartikel genauso wie die anderen formalen Merkmale dazu, wenigstens zwei Formtypen zu unterscheiden. Bei der satzmodus-konvertierenden Funktion handelt es sich meist um die Umwandlung der aufrichtigen Fragesätze in die rhetorischen Fragesätzen. Die satzmodus-modifizierende Funktion wird von den meisten Modalpartikeln übernommen. Hier geht es um die Verstärkung/ Abschwächung oder die Spezifizierung der propositionalen Grundeinstellung. Hier dürfte man aber nicht übersehen, dass eine Modalpartikel nicht immer nur eine bestimmte Funktion, sondern vom verträglichen Formtyp abhängig gleichzeitig auch unterschiedliche Funktionen ausführen kann.
Item Type: | Theses (Dissertation, LMU Munich) |
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Keywords: | Modalpartikel, Satzmodus, Wortsemantik, Partikel |
Subjects: | 400 Language 400 Language > 410 Linguistics |
Faculties: | Faculty for Languages and Literatures |
Language: | German |
Date of oral examination: | 14. February 2005 |
1. Referee: | Altmann, Hans |
MD5 Checksum of the PDF-file: | 8288d18583a870b9c2bae065d598d420 |
Signature of the printed copy: | 0001/UMC 15187 |
ID Code: | 4877 |
Deposited On: | 23. Feb 2006 |
Last Modified: | 24. Oct 2020 09:45 |