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Pro Deo et Populo: Die Porträts Josephs II. (1765 – 1790). Untersuchungen zu Bestand, Ikonographie und Verbreitung des Kaiserbildnisses im Zeitalter der Aufklärung
Pro Deo et Populo: Die Porträts Josephs II. (1765 – 1790). Untersuchungen zu Bestand, Ikonographie und Verbreitung des Kaiserbildnisses im Zeitalter der Aufklärung
The portraits of the Habsburg Emperor Joseph II (1765-1790) provide a good opportunity for a study of imperial portraiture in the Age of the Enlightenment. As a sitter of the highest rank in Eighteenth-Century Europe, Joseph was known to hold enlightened ideas on sovereignty, and his portraits - emerging on the eve of the French Revolution - mark a point at which leaders were forced to re-evaluate their understanding of authority. The widely popular medium of portraiture in the second half of the Eighteenth Century proved to be particularly responsive to these developments. This dissertation traces how the visual representation of Joseph II adapted to the paradigm shifts of the age, and begins by presenting and categorizing the different types of his portrait versions. Then it draws upon written sources from court archives to examine the contexts in which portraits were produced, displayed and distributed. Finally, I set out the distinct iconographic changes discernible in the portraits of Joseph II and their importance for Nineteenth-Century portraiture. It will be suggested that these portraits depart from the norms of Baroque iconography in favour of a more reduced form, in which the Emperor is characterized by bourgeois values such as a strong work ethic, a sense of duty and the popular touch in order to legitimate his sovereignty., Die Porträts Kaiser Josephs II. (1765-1790) bieten eine günstige Schnittstelle für die Untersuchung des Herrscherbildnisses in der Aufklärung: Sie entstanden zum einen am Vorabend der französischen Revolution, in der das Herrschaftsverständnis neu überdacht werden mußte und stellen gleichzeitig einen der Vordenker einer aufgeklärten Staatsidee dar. Da zudem im ausgehenden 18. Jahrhundert ein großes Interesse am Porträt festzustellen ist, ist zu erwarten, daß sich in diesem Medium Veränderungen schnell niederschlugen. Die vorliegende Dissertation zeigt, wie sich das Herrscherbildnis Josephs II. den neuen Paradigmen der Zeit anpaßte. Hierzu werden zunächst die bekannten Porträts Josephs II. vorgestellt und Kategorien von Porträtversionen erstellt. Mittels schriftlichen Quellenmaterials wird zudem untersucht, unter welchen Voraussetzungen das kaiserliche Bildnis entstand, verwendet und verbreitet wurde. Anschließend werden die ikonographischen Veränderungen aufgezeigt, die sich in den Porträts Josephs II. vollzogen und die eine wegweisende Rolle für das Herrscherbildnis des 19. Jahrhunderts einnehmen. Es wird gezeigt werden, daß sie sich der althergebrachten Schemata der barocken Herrschaftsikonographie entledigen und eine neue und verknappte Formensprache finden, die bereits bürgerliche Werte wie Arbeitsethos, Pflichtbewußtsein und Volksnähe zur Legitimation der Herrscherwürde rekrutieren.
Kaiserporträt, Herrscherbild, Porträtpolitik, Physiognomik, Pompeo Batoni
Schmitt-Vorster, Angelika
2005
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Schmitt-Vorster, Angelika (2005): Pro Deo et Populo: Die Porträts Josephs II. (1765 – 1790): Untersuchungen zu Bestand, Ikonographie und Verbreitung des Kaiserbildnisses im Zeitalter der Aufklärung. Dissertation, LMU München: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften
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Abstract

The portraits of the Habsburg Emperor Joseph II (1765-1790) provide a good opportunity for a study of imperial portraiture in the Age of the Enlightenment. As a sitter of the highest rank in Eighteenth-Century Europe, Joseph was known to hold enlightened ideas on sovereignty, and his portraits - emerging on the eve of the French Revolution - mark a point at which leaders were forced to re-evaluate their understanding of authority. The widely popular medium of portraiture in the second half of the Eighteenth Century proved to be particularly responsive to these developments. This dissertation traces how the visual representation of Joseph II adapted to the paradigm shifts of the age, and begins by presenting and categorizing the different types of his portrait versions. Then it draws upon written sources from court archives to examine the contexts in which portraits were produced, displayed and distributed. Finally, I set out the distinct iconographic changes discernible in the portraits of Joseph II and their importance for Nineteenth-Century portraiture. It will be suggested that these portraits depart from the norms of Baroque iconography in favour of a more reduced form, in which the Emperor is characterized by bourgeois values such as a strong work ethic, a sense of duty and the popular touch in order to legitimate his sovereignty.

Abstract

Die Porträts Kaiser Josephs II. (1765-1790) bieten eine günstige Schnittstelle für die Untersuchung des Herrscherbildnisses in der Aufklärung: Sie entstanden zum einen am Vorabend der französischen Revolution, in der das Herrschaftsverständnis neu überdacht werden mußte und stellen gleichzeitig einen der Vordenker einer aufgeklärten Staatsidee dar. Da zudem im ausgehenden 18. Jahrhundert ein großes Interesse am Porträt festzustellen ist, ist zu erwarten, daß sich in diesem Medium Veränderungen schnell niederschlugen. Die vorliegende Dissertation zeigt, wie sich das Herrscherbildnis Josephs II. den neuen Paradigmen der Zeit anpaßte. Hierzu werden zunächst die bekannten Porträts Josephs II. vorgestellt und Kategorien von Porträtversionen erstellt. Mittels schriftlichen Quellenmaterials wird zudem untersucht, unter welchen Voraussetzungen das kaiserliche Bildnis entstand, verwendet und verbreitet wurde. Anschließend werden die ikonographischen Veränderungen aufgezeigt, die sich in den Porträts Josephs II. vollzogen und die eine wegweisende Rolle für das Herrscherbildnis des 19. Jahrhunderts einnehmen. Es wird gezeigt werden, daß sie sich der althergebrachten Schemata der barocken Herrschaftsikonographie entledigen und eine neue und verknappte Formensprache finden, die bereits bürgerliche Werte wie Arbeitsethos, Pflichtbewußtsein und Volksnähe zur Legitimation der Herrscherwürde rekrutieren.