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Anwendbarkeit und Dosisfindung des Anästhetikums Thiopental für die Narkose des Schweins nach vorhergehender Neuroleptanalgesie mit Ketamin und Azaperon
Anwendbarkeit und Dosisfindung des Anästhetikums Thiopental für die Narkose des Schweins nach vorhergehender Neuroleptanalgesie mit Ketamin und Azaperon
Die Arbeit beschreibt die Anwendbarkeit und Dosisfindung des Anästhetikums Thiopental für die Narkose des Schweins nach vorhergehender Neuroleptanalgesie mit einer Ketamin-/Stresnil-/Atropin-Kombination für Schweine verschiedener Gewichtsklassen und Nutzungsrichtungen. Mit Einstellung der Produktion des Thiamylal (Surital) im Jahr 2002 stellt die Anästhesie des Schweins einen Therapienotstand dar. Eine Zulassung für die Anwendung beim Schwein haben nur noch Ursotamin und Stresnil, die weder allein noch kombiniert eine chirurgische Toleranz beim Schwein bewirken. Gleiches gilt für andere bei Lebensmittel liefernden Tieren zugelassene Anästhetika. Durch Umwidmung ist es möglich, das Thiobarbiturat Thiopental (Trapanal) aus der Humanmedizin anzuwenden, um die bestehende Therapielücke zu schließen. Die Untersuchung wurde unter klinischen Bedingungen an insgesamt 90 Schweinen, davon 18 Minipigs, mit Gewichten zwischen 7,5 und 350 kg durchgeführt. Allen Tieren wurde Ketamin (Ursotamin) und Azaperon (Stresnil) in einer Dosierung von 15 mg/kg KGW und 2 mg/kg KGW zusammen mit Atropin in einer Dosierung von 0,02 mg/kg KGW appliziert. Die Dosierung erwies sich als ausreichend, um allen Tieren ohne oder nur mit geringen Abwehrbewegungen eine Venenverweilkanüle in die Vena auricularis lateralis zu legen. Anschließend wurde Thiopental (Trapanal) schrittweise bis zum Erreichen der chirurgischen Toleranz i.v. verabreicht und die benötigte Dosis dokumentiert. Der Reflex der lateralen Lippenfalte, die Afterklauen- und Zwischenklauenreflexe sowohl der Vorder- als auch der Hintergliedmaße und der Schluckreflex dienten als Referenzreflexe zur Definition der chirurgischen Toleranz. Der Narkoseverlauf wurde anhand der Parameter Atem- und Herzfrequenz, Körpertemperatur, periphere Sauerstoffsättigung, Reflexaktivität und Bulbusrotation bis zur Wiederkehr der Muskelrigidität in fünfminütigem Abstand dokumentiert. Venöses und arterielles Blut wurde für die Untersuchung der hämatologischen Parameter und der Blutgase entnommen.
Narkose, Schwein, Thiopental, Dosis
Saers, Angela Susanne
2005
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Saers, Angela Susanne (2005): Anwendbarkeit und Dosisfindung des Anästhetikums Thiopental für die Narkose des Schweins nach vorhergehender Neuroleptanalgesie mit Ketamin und Azaperon. Dissertation, LMU München: Faculty of Veterinary Medicine
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Abstract

Die Arbeit beschreibt die Anwendbarkeit und Dosisfindung des Anästhetikums Thiopental für die Narkose des Schweins nach vorhergehender Neuroleptanalgesie mit einer Ketamin-/Stresnil-/Atropin-Kombination für Schweine verschiedener Gewichtsklassen und Nutzungsrichtungen. Mit Einstellung der Produktion des Thiamylal (Surital) im Jahr 2002 stellt die Anästhesie des Schweins einen Therapienotstand dar. Eine Zulassung für die Anwendung beim Schwein haben nur noch Ursotamin und Stresnil, die weder allein noch kombiniert eine chirurgische Toleranz beim Schwein bewirken. Gleiches gilt für andere bei Lebensmittel liefernden Tieren zugelassene Anästhetika. Durch Umwidmung ist es möglich, das Thiobarbiturat Thiopental (Trapanal) aus der Humanmedizin anzuwenden, um die bestehende Therapielücke zu schließen. Die Untersuchung wurde unter klinischen Bedingungen an insgesamt 90 Schweinen, davon 18 Minipigs, mit Gewichten zwischen 7,5 und 350 kg durchgeführt. Allen Tieren wurde Ketamin (Ursotamin) und Azaperon (Stresnil) in einer Dosierung von 15 mg/kg KGW und 2 mg/kg KGW zusammen mit Atropin in einer Dosierung von 0,02 mg/kg KGW appliziert. Die Dosierung erwies sich als ausreichend, um allen Tieren ohne oder nur mit geringen Abwehrbewegungen eine Venenverweilkanüle in die Vena auricularis lateralis zu legen. Anschließend wurde Thiopental (Trapanal) schrittweise bis zum Erreichen der chirurgischen Toleranz i.v. verabreicht und die benötigte Dosis dokumentiert. Der Reflex der lateralen Lippenfalte, die Afterklauen- und Zwischenklauenreflexe sowohl der Vorder- als auch der Hintergliedmaße und der Schluckreflex dienten als Referenzreflexe zur Definition der chirurgischen Toleranz. Der Narkoseverlauf wurde anhand der Parameter Atem- und Herzfrequenz, Körpertemperatur, periphere Sauerstoffsättigung, Reflexaktivität und Bulbusrotation bis zur Wiederkehr der Muskelrigidität in fünfminütigem Abstand dokumentiert. Venöses und arterielles Blut wurde für die Untersuchung der hämatologischen Parameter und der Blutgase entnommen.