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Prävalenz von Osteoarthrosen in Schulter, Ellbogen, Hüfte und Knie bei Hunden älter als acht Jahre
Prävalenz von Osteoarthrosen in Schulter, Ellbogen, Hüfte und Knie bei Hunden älter als acht Jahre
In dieser Studie wurde die Prävalenz von OA in der Schulter, dem Ellbogen, der Hüfte und dem Knie bei Hunden über acht Jahren in einer Klinikpopulation retrospektiv über einen Zeitraum von neun Jahren untersucht. Anhand von 6296 ausgewerteten Röntgenbildern, welche gute diagnostische Qualität aufwiesen, wurde nach Anzeichen von degenerativen Veränderungen dieser Gelenke gesucht. Dabei wurden Hunde mit und ohne Lahmheit einbezogen. Jedes Gelenk wurde entsprechend dem Grad der Veränderung von OA-Grad 0 bis 3 bewertet, wobei Grad 0 frei von OA und Grad 1 geringgradig, Grad 2 mittelgradig und Grad 3 hochgradige OA bedeutet. Gelenke, welche mit Grad 0 und Grad 1 bewertet wurden, wurden anschließend verblindet von einem zweiten Beobachter bewertet. Bei Fällen, die nicht einheitlich in einen Arthrosegrad eingestuft wurden, erfolgte die definitive Gruppeneinteilung durch einen ebenfalls verblindeten dritten Beobachter. Zusätzlich wurden für jeden Hund Alter, Geschlecht mit Kastrationsstatus, Rasse, Gewicht und Vorstellungsgrund evaluiert und auf Zusammenhänge mit dem Vorliegen von OA untersucht. Von allen untersuchten Gelenken erwiesen sich 59,7% als frei von OA, was im Umkehrschluss eine Prävalenz von 40,3% bedeutet. Hunde, welche aus orthopädischen Gründen vorgestellt wurden, hatten signifikant häufiger und höhere Arthrosegrade. Eine Prädisposition für OA konnte weder für das Geschlecht noch für den Kastrationsstatus festgestellt werden. Sowohl Alter als auch Gewicht zeigten eine schwach positive Korrelation mit Arthrosegraden. Zusammenfassend konnte durch diese Studie die anekdotische Theorie, nach welcher ein gewisser Grad von OA für alte Hunde normal sei, widerlegt werden., This study retrospectively analyzed the prevalence of OA in the shoulder, elbow, hip and stifle in dogs over eight years of age in a clinic population over a nine-year period. Based on 6296 analyzed radiographs of good diagnostic quality, signs of degenerative changes in these joints were evaluated. Dogs with and without lameness were included. Each joint was scored from OA grade 0 to 3 according to the degree of degeneration, with grade 0 being OA-free, grade 1 being low-grade, grade 2 being moderate and grade 3 being high-grade OA. Joints that were scored grade 0 and grade 1 were then scored blinded by a second observer. For cases that were not uniformly categorized into an OA grade, the definitive group classification was carried out by a third observer who was also blinded. In addition, the age, sex with neutering status, breed, weight and reason for presentation were evaluated for each dog and analyzed for correlations with the presence of OA. Of all the joints examined, 59.7% were found to be free of OA, which conversely means a prevalence of 40.3%. Dogs that were presented for orthopaedic reasons had significantly more frequent and higher degrees of OA. A predisposition to OA could not be determined for either gender or neutering status. Both age and weight showed a weak positive correlation with degrees of OA. In summary, this study disproved the anecdotal theory that a certain degree of OA is normal for old dogs.
Degenerative joint disease, Osteoarthritis, Osteoarthrose, Radiography, Older dog
Roitner, Moritz
2025
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Roitner, Moritz (2025): Prävalenz von Osteoarthrosen in Schulter, Ellbogen, Hüfte und Knie bei Hunden älter als acht Jahre. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

In dieser Studie wurde die Prävalenz von OA in der Schulter, dem Ellbogen, der Hüfte und dem Knie bei Hunden über acht Jahren in einer Klinikpopulation retrospektiv über einen Zeitraum von neun Jahren untersucht. Anhand von 6296 ausgewerteten Röntgenbildern, welche gute diagnostische Qualität aufwiesen, wurde nach Anzeichen von degenerativen Veränderungen dieser Gelenke gesucht. Dabei wurden Hunde mit und ohne Lahmheit einbezogen. Jedes Gelenk wurde entsprechend dem Grad der Veränderung von OA-Grad 0 bis 3 bewertet, wobei Grad 0 frei von OA und Grad 1 geringgradig, Grad 2 mittelgradig und Grad 3 hochgradige OA bedeutet. Gelenke, welche mit Grad 0 und Grad 1 bewertet wurden, wurden anschließend verblindet von einem zweiten Beobachter bewertet. Bei Fällen, die nicht einheitlich in einen Arthrosegrad eingestuft wurden, erfolgte die definitive Gruppeneinteilung durch einen ebenfalls verblindeten dritten Beobachter. Zusätzlich wurden für jeden Hund Alter, Geschlecht mit Kastrationsstatus, Rasse, Gewicht und Vorstellungsgrund evaluiert und auf Zusammenhänge mit dem Vorliegen von OA untersucht. Von allen untersuchten Gelenken erwiesen sich 59,7% als frei von OA, was im Umkehrschluss eine Prävalenz von 40,3% bedeutet. Hunde, welche aus orthopädischen Gründen vorgestellt wurden, hatten signifikant häufiger und höhere Arthrosegrade. Eine Prädisposition für OA konnte weder für das Geschlecht noch für den Kastrationsstatus festgestellt werden. Sowohl Alter als auch Gewicht zeigten eine schwach positive Korrelation mit Arthrosegraden. Zusammenfassend konnte durch diese Studie die anekdotische Theorie, nach welcher ein gewisser Grad von OA für alte Hunde normal sei, widerlegt werden.

Abstract

This study retrospectively analyzed the prevalence of OA in the shoulder, elbow, hip and stifle in dogs over eight years of age in a clinic population over a nine-year period. Based on 6296 analyzed radiographs of good diagnostic quality, signs of degenerative changes in these joints were evaluated. Dogs with and without lameness were included. Each joint was scored from OA grade 0 to 3 according to the degree of degeneration, with grade 0 being OA-free, grade 1 being low-grade, grade 2 being moderate and grade 3 being high-grade OA. Joints that were scored grade 0 and grade 1 were then scored blinded by a second observer. For cases that were not uniformly categorized into an OA grade, the definitive group classification was carried out by a third observer who was also blinded. In addition, the age, sex with neutering status, breed, weight and reason for presentation were evaluated for each dog and analyzed for correlations with the presence of OA. Of all the joints examined, 59.7% were found to be free of OA, which conversely means a prevalence of 40.3%. Dogs that were presented for orthopaedic reasons had significantly more frequent and higher degrees of OA. A predisposition to OA could not be determined for either gender or neutering status. Both age and weight showed a weak positive correlation with degrees of OA. In summary, this study disproved the anecdotal theory that a certain degree of OA is normal for old dogs.