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Studien zur Ikonographie der drei Lebenden und der drei Toten
Studien zur Ikonographie der drei Lebenden und der drei Toten
Der Tod wird als unausweichliche menschliche Erfahrung in allen Kulturen und Religionen behandelt. Besonders hoffnungsvoll erscheint dabei die christliche Vorstellung von der Auferstehung Christi, welche den Gläubigen Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod gibt. Im Mittelalter war der Tod ein zentrales Thema, das sich auch in der bildenden Kunst niederschlug. Bilder wie der Totentanz und der „Triumph“ des Todes veranschaulichten die Allgegenwart des Todes und die Vergänglichkeit des irdischen Lebens. Der Tod wurde dabei als Skelett personifiziert und erinnerte eindringlich an die Unausweichlichkeit des Todes für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter oder sozialem Stand. Ein besonders herausragendes Beispiel dieser Auseinandersetzung mit dem Tod in der mittelalterlichen Kunst und Literatur sind die Drei Lebenden und drei Toten. Dieses allegorische Konstrukt stellt den Gegensatz von Leben und Tod literarisch und bildlich in der Begegnung von drei Lebenden und drei Toten dar. Während der Totentanz schonungslos die Unausweichlichkeit des Todes betont, bleibt hier Raum für eine moralische Entwicklung, die zu einer frommen Lebensweise anregen soll. Besonders im 15. und 16. Jahrhundert wurden die Drei Lebenden und die drei Toten in verschiedenen künstlerischen Gattungen verbreitet, darunter u. a. in Miniaturen, Wandmalereien, Holzschnitten und Gebetbüchern, die sich durch eine bemerkenswerte gestalterische Vielfalt auszeichnen. Die Arbeit untersucht die verschiedenen ikonographischen Umsetzungen des Bildthemas, das in der Kunst vielfältige Variationen aufweist. Sie beleuchtet sowohl die Wiederholung bekannter Bildtraditionen als auch inhaltliche Umdeutungen und Weiterentwicklungen, die von der literarischen Überlieferung abweichen und eine ikonographische Entwicklung des Bildthemas bis ins frühe 17. Jahrhundert aufzeigen.
Vergänglichkeitsdarstellungen, Mittelalter, Tod, Ikonographie
Sauer, Marlene
2024
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Sauer, Marlene (2024): Studien zur Ikonographie der drei Lebenden und der drei Toten. Dissertation, LMU München: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften
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Abstract

Der Tod wird als unausweichliche menschliche Erfahrung in allen Kulturen und Religionen behandelt. Besonders hoffnungsvoll erscheint dabei die christliche Vorstellung von der Auferstehung Christi, welche den Gläubigen Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod gibt. Im Mittelalter war der Tod ein zentrales Thema, das sich auch in der bildenden Kunst niederschlug. Bilder wie der Totentanz und der „Triumph“ des Todes veranschaulichten die Allgegenwart des Todes und die Vergänglichkeit des irdischen Lebens. Der Tod wurde dabei als Skelett personifiziert und erinnerte eindringlich an die Unausweichlichkeit des Todes für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter oder sozialem Stand. Ein besonders herausragendes Beispiel dieser Auseinandersetzung mit dem Tod in der mittelalterlichen Kunst und Literatur sind die Drei Lebenden und drei Toten. Dieses allegorische Konstrukt stellt den Gegensatz von Leben und Tod literarisch und bildlich in der Begegnung von drei Lebenden und drei Toten dar. Während der Totentanz schonungslos die Unausweichlichkeit des Todes betont, bleibt hier Raum für eine moralische Entwicklung, die zu einer frommen Lebensweise anregen soll. Besonders im 15. und 16. Jahrhundert wurden die Drei Lebenden und die drei Toten in verschiedenen künstlerischen Gattungen verbreitet, darunter u. a. in Miniaturen, Wandmalereien, Holzschnitten und Gebetbüchern, die sich durch eine bemerkenswerte gestalterische Vielfalt auszeichnen. Die Arbeit untersucht die verschiedenen ikonographischen Umsetzungen des Bildthemas, das in der Kunst vielfältige Variationen aufweist. Sie beleuchtet sowohl die Wiederholung bekannter Bildtraditionen als auch inhaltliche Umdeutungen und Weiterentwicklungen, die von der literarischen Überlieferung abweichen und eine ikonographische Entwicklung des Bildthemas bis ins frühe 17. Jahrhundert aufzeigen.