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Schülerpersönlichkeit, Gerechtigkeitsmotiv und schulisches Umwelterleben. eine qualitative Vergleichsstudie zu Wirkungen des Gerechte-Welt-Glaubens von Auszubildenden in der Berufsfachschule
Schülerpersönlichkeit, Gerechtigkeitsmotiv und schulisches Umwelterleben. eine qualitative Vergleichsstudie zu Wirkungen des Gerechte-Welt-Glaubens von Auszubildenden in der Berufsfachschule
Die vorliegende Studie hat zum Ziel, den Gerechte-Welt-Glauben (GWG) von Schülern und Schülergruppen, gekennzeichnet durch die Ausprägungsstruktur des allgemeinen Gerechte- Welt-Glauben (AGWG), des schulspezifischen Gerechte-Welt-Glauben (SGWG) und des schulischen/dynamischen Selbstkonzepts im schulischen Kontext der Berufsfachschule zu untersuchen. Insbesondere wird betrachtet, wie das Gerechtigkeitsmotiv, das schulische Erleben von Auszubildenden der Krankenpflegehilfe beeinflusst. Neben diesem Schwerpunkt werden außerdem weitere Wirkweisen betrachtet. Diese beziehen sich auf Verhaltensweisen bei erlebten Bedrohungen, Bewältigungsstrategien in schulischen Stresssituationen und die schulischen Auswirkungen. Der Fokus liegt dabei auf der Betrachtung des Bildungsverlaufs, abgebildet durch den Bildungserfolg. Das Gerechtigkeitsmotiv diente als Indikator, um Erlebnisse einer gerechten Welt und Behandlung im Allgemeinen, aber besonders Erfahrungen einer gerechten Schulwelt und Behandlung im Speziellen abzubilden. Die qualitative Vergleichsstudie ermittelte durch zwanzig problemorientierte Einzelinterviews und vier Gruppendiskussionen umfassendes Datenmaterial, um sowohl das individuelle als auch das kollektive Gerechtigkeits- und Klimaerleben erfassen zu können. Mithilfe von Einzelfallanalysen, Analysen gruppierter Einzelfälle und Gruppenanalysen konnten erstmals in der qualitativen Forschung Daten zum Gerechtigkeitsmotiv ermittelt werden, die unter zusätzlicher Kontrolle des Migrations- und Bildungsstatus den Bildungsverlauf beeinflussende Ergebnisse belegte. Die Ergebnisse des AGWG, SGWG und des schulischen Selbstkonzepts belegen bei einer starken Ausprägungsstruktur positive Verbindungen zwischen Schülerpersönlichkeit/Schülergruppen und schulischem Vertrauen, Gerechtigkeits- und Klimaerleben sowie eigenen gerechten Verhaltensweisen und erfolgreichen Bewältigungsstrategien, um mit möglichen Bedrohungen und Ungerechtigkeiten umgehen zu können sowie positive schulische Auswirkungen. Bei einer geringen Ausprägungsstruktur zeigen sich gegenteilige Wirkweisen für Auszubildende und ihre Bildungsverläufe. Im direkten Vergleich und unter zusätzlicher Kontrolle des Migrations- und Bildungsstatus zeigt sich, dass besonders Schüler und Schülergruppen mit einem Migrationsstatus und einem hohen Bildungsstatus einen Bildungserfolg erzielen. Schüler und Schülergruppen ohne Migrationsstatus und einem niedrigen Bildungsstatus erfahren hingegen oftmals einen Bildungsmisserfolg. Die Hauptergebnisse lassen sich in dieser Vergleichsstudie durch die Höhe des Bildungsstatus erklären, jedoch kann auch der vorliegende Migrationsstatus die Bildungsverläufe von Auszubildenden positiv oder negativ prägen. Im Zentrum des Erlebens steht die wahrgenommene Lehrergerechtigkeit. Der Lehrer scheint eine „Schlüsselfigur“ einzunehmen, wenn es um die Betrachtung von Bildungsverläufen jugendlicher Auszubildender geht.
Bildungsverlauf, Bildungsgerechtigkeit, Gerechtigkeitserleben, Auszubildende, Gerechte-Welt-Glauben
Seiner, Anika Madlen
2024
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Seiner, Anika Madlen (2024): Schülerpersönlichkeit, Gerechtigkeitsmotiv und schulisches Umwelterleben: eine qualitative Vergleichsstudie zu Wirkungen des Gerechte-Welt-Glaubens von Auszubildenden in der Berufsfachschule. Dissertation, LMU München: Fakultät für Psychologie und Pädagogik
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Abstract

Die vorliegende Studie hat zum Ziel, den Gerechte-Welt-Glauben (GWG) von Schülern und Schülergruppen, gekennzeichnet durch die Ausprägungsstruktur des allgemeinen Gerechte- Welt-Glauben (AGWG), des schulspezifischen Gerechte-Welt-Glauben (SGWG) und des schulischen/dynamischen Selbstkonzepts im schulischen Kontext der Berufsfachschule zu untersuchen. Insbesondere wird betrachtet, wie das Gerechtigkeitsmotiv, das schulische Erleben von Auszubildenden der Krankenpflegehilfe beeinflusst. Neben diesem Schwerpunkt werden außerdem weitere Wirkweisen betrachtet. Diese beziehen sich auf Verhaltensweisen bei erlebten Bedrohungen, Bewältigungsstrategien in schulischen Stresssituationen und die schulischen Auswirkungen. Der Fokus liegt dabei auf der Betrachtung des Bildungsverlaufs, abgebildet durch den Bildungserfolg. Das Gerechtigkeitsmotiv diente als Indikator, um Erlebnisse einer gerechten Welt und Behandlung im Allgemeinen, aber besonders Erfahrungen einer gerechten Schulwelt und Behandlung im Speziellen abzubilden. Die qualitative Vergleichsstudie ermittelte durch zwanzig problemorientierte Einzelinterviews und vier Gruppendiskussionen umfassendes Datenmaterial, um sowohl das individuelle als auch das kollektive Gerechtigkeits- und Klimaerleben erfassen zu können. Mithilfe von Einzelfallanalysen, Analysen gruppierter Einzelfälle und Gruppenanalysen konnten erstmals in der qualitativen Forschung Daten zum Gerechtigkeitsmotiv ermittelt werden, die unter zusätzlicher Kontrolle des Migrations- und Bildungsstatus den Bildungsverlauf beeinflussende Ergebnisse belegte. Die Ergebnisse des AGWG, SGWG und des schulischen Selbstkonzepts belegen bei einer starken Ausprägungsstruktur positive Verbindungen zwischen Schülerpersönlichkeit/Schülergruppen und schulischem Vertrauen, Gerechtigkeits- und Klimaerleben sowie eigenen gerechten Verhaltensweisen und erfolgreichen Bewältigungsstrategien, um mit möglichen Bedrohungen und Ungerechtigkeiten umgehen zu können sowie positive schulische Auswirkungen. Bei einer geringen Ausprägungsstruktur zeigen sich gegenteilige Wirkweisen für Auszubildende und ihre Bildungsverläufe. Im direkten Vergleich und unter zusätzlicher Kontrolle des Migrations- und Bildungsstatus zeigt sich, dass besonders Schüler und Schülergruppen mit einem Migrationsstatus und einem hohen Bildungsstatus einen Bildungserfolg erzielen. Schüler und Schülergruppen ohne Migrationsstatus und einem niedrigen Bildungsstatus erfahren hingegen oftmals einen Bildungsmisserfolg. Die Hauptergebnisse lassen sich in dieser Vergleichsstudie durch die Höhe des Bildungsstatus erklären, jedoch kann auch der vorliegende Migrationsstatus die Bildungsverläufe von Auszubildenden positiv oder negativ prägen. Im Zentrum des Erlebens steht die wahrgenommene Lehrergerechtigkeit. Der Lehrer scheint eine „Schlüsselfigur“ einzunehmen, wenn es um die Betrachtung von Bildungsverläufen jugendlicher Auszubildender geht.