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Effekt der intrazerebroventrikulären Injektion von Amyloid-Beta auf Kognition, Verhalten und motorische Fähigkeiten in einem Maus-Modell des frühen Morbus Alzheimer
Effekt der intrazerebroventrikulären Injektion von Amyloid-Beta auf Kognition, Verhalten und motorische Fähigkeiten in einem Maus-Modell des frühen Morbus Alzheimer
Hintergrund: Die intrazerebroventrikuläre Injektion von Beta-Amyloid (Abeta) in Mäuse ermöglicht die Untersuchung akuter Auswirkungen auf die kognitive Funktion und die Zellpathologie. Ziel dieser Untersuchung war es, den zeitlichen Verlauf von löslichem Aß42-induzierten kognitiven- und Verhaltensänderungen v.a. in der Frühphase beim ICV Aß42-Injektions-TM der Maus weiter zu charakterisieren. Methoden: Kanülen wurden in den lateralen Hirnventrikel implantiert. 14 Tage nach der Operation wurde den Mäusen Abeta1-42 oder phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS) injiziert. Beginnend 2, 4 oder 8 (PBS nur 4) Tage nach der Injektion bewerteten wir die kognitive und Verhaltensleistung mithilfe des modifizierten Hole-Board-Tests (mHBT). An den Tagen 10, 12 und 16 bestimmten wir, nach dem 8 Tage dauernden Verhaltenstest, spezifischer Biomarker Tumornekrosefaktor Alpha (TNF Alpha) und die Caspase 3 mittels Western Blot. Die Daten wurden mittels allgemeiner linearer Modellierung, Kruskall-Wallis- und Mann-Whitney-U-Test analysiert. Ergebnisse: die mit Aß42 behandelten Tiere wiesen eine Beeinträchtigung der kognitiven Leistung (erhöhten Gesamtzahl falscher Entscheidungen) über den Testzeitraum vom 2. bis zum 16. Tag hinweg auf (p<0,05). Alle weiteren neurokognitiven, motorischen und Verhaltensparameter waren bei Mäusen, die mit Abeta und PBS behandelt wurden, vergleichbar. Es gab keinen Unterschied hinsichtlich der TNF-alpha-Werte zwischen den Gruppen. Im Vergleich zu Tag 16 waren die Caspase-3-Spiegel am Tag 10 erhöht (p=0,004). Schlussfolgerungen: Die Anwendung von Abeta im lateralen Ventrikel von Mäusen ist mit einer kognitiven Beeinträchtigung des deklarativen Gedächtnisses im mHBT verbunden. Es liegt keine Beeinträchtigung durch verändertes Verhalten u.a. durch vermehrte Angst assoziiert vor. Daher stellt es ein gültiges Modell für akute Abeta-vermittelte neurotoxische Wirkungen dar. Es konnte gezeigt werden, dass die Tests bereits an Tag 2 bis 4 nach intrazerebroventrikulärer Injektion stattfinden können, um solide Ergebnisse zu erhalten. Gleichzeitig kann so tier- und kostenschonend gearbeitet werden. Obwohl die genauen Mechanismen weiterhin unklar sind, deuten Veränderungen im Caspase-3-Spiegel darauf hin, dass Apoptose ein wichtiger Faktor für die Entwicklung einer kognitiven Dysfunktion ist.
Beta-Amyloid, Intrazerebroventrikuläre Injektion, modifizierter Hole-Board-Test, Kognitive Beeinträchtigung, Alzheimer-Erkrankung
Gehlert, Verena
2024
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Gehlert, Verena (2024): Effekt der intrazerebroventrikulären Injektion von Amyloid-Beta auf Kognition, Verhalten und motorische Fähigkeiten in einem Maus-Modell des frühen Morbus Alzheimer. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Hintergrund: Die intrazerebroventrikuläre Injektion von Beta-Amyloid (Abeta) in Mäuse ermöglicht die Untersuchung akuter Auswirkungen auf die kognitive Funktion und die Zellpathologie. Ziel dieser Untersuchung war es, den zeitlichen Verlauf von löslichem Aß42-induzierten kognitiven- und Verhaltensänderungen v.a. in der Frühphase beim ICV Aß42-Injektions-TM der Maus weiter zu charakterisieren. Methoden: Kanülen wurden in den lateralen Hirnventrikel implantiert. 14 Tage nach der Operation wurde den Mäusen Abeta1-42 oder phosphatgepufferte Kochsalzlösung (PBS) injiziert. Beginnend 2, 4 oder 8 (PBS nur 4) Tage nach der Injektion bewerteten wir die kognitive und Verhaltensleistung mithilfe des modifizierten Hole-Board-Tests (mHBT). An den Tagen 10, 12 und 16 bestimmten wir, nach dem 8 Tage dauernden Verhaltenstest, spezifischer Biomarker Tumornekrosefaktor Alpha (TNF Alpha) und die Caspase 3 mittels Western Blot. Die Daten wurden mittels allgemeiner linearer Modellierung, Kruskall-Wallis- und Mann-Whitney-U-Test analysiert. Ergebnisse: die mit Aß42 behandelten Tiere wiesen eine Beeinträchtigung der kognitiven Leistung (erhöhten Gesamtzahl falscher Entscheidungen) über den Testzeitraum vom 2. bis zum 16. Tag hinweg auf (p<0,05). Alle weiteren neurokognitiven, motorischen und Verhaltensparameter waren bei Mäusen, die mit Abeta und PBS behandelt wurden, vergleichbar. Es gab keinen Unterschied hinsichtlich der TNF-alpha-Werte zwischen den Gruppen. Im Vergleich zu Tag 16 waren die Caspase-3-Spiegel am Tag 10 erhöht (p=0,004). Schlussfolgerungen: Die Anwendung von Abeta im lateralen Ventrikel von Mäusen ist mit einer kognitiven Beeinträchtigung des deklarativen Gedächtnisses im mHBT verbunden. Es liegt keine Beeinträchtigung durch verändertes Verhalten u.a. durch vermehrte Angst assoziiert vor. Daher stellt es ein gültiges Modell für akute Abeta-vermittelte neurotoxische Wirkungen dar. Es konnte gezeigt werden, dass die Tests bereits an Tag 2 bis 4 nach intrazerebroventrikulärer Injektion stattfinden können, um solide Ergebnisse zu erhalten. Gleichzeitig kann so tier- und kostenschonend gearbeitet werden. Obwohl die genauen Mechanismen weiterhin unklar sind, deuten Veränderungen im Caspase-3-Spiegel darauf hin, dass Apoptose ein wichtiger Faktor für die Entwicklung einer kognitiven Dysfunktion ist.