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Mikrocomputertomographische Analyse der ulnaren subtrochlearen Sklerose bei Hundekadavern mittlerer und großer Rassen mit und ohne mediale Koronoiderkrankung
Mikrocomputertomographische Analyse der ulnaren subtrochlearen Sklerose bei Hundekadavern mittlerer und großer Rassen mit und ohne mediale Koronoiderkrankung
Die mediale ulnare Koronoiderkrankung (MCD) ist eine häufig auftretende Krankheit, die oft mit einer Lahmheit der Vordergliedmaße bei prädisponierten Hunden mittlerer und großer Rassen einhergeht. Der Begriff MCD beinhaltet neben den subchondralen Veränderungen des Processus coronoideus medialis ulnae (MCP) auch Pathologien der beiden Knorpelflächen. Da es bisher nur wenig umfangreiche und detaillierte Untersuchungen zum trabekulären Aufbau des medialen Processus coronoideus der Ulna gibt, war es Ziel dieser Studie, unter Zuhilfenahme der verschiedenen mikrocomputertomographischen (Mikro-CT) Parameter den trabekulären Aufbau der ulnaren trochlearen Notch von gesunden und an MCD erkrankten Patienten vergleichend zu untersuchen. Die Bedeutung der ulnaren subtrochlearen Sklerose (STS) im Zusammenhang mit MCD wurde in der Vergangenheit in vielen Studien untersucht und konnte durch die vorliegende Studie bestätigt werden. Insgesamt wurden 58 Ellbogengelenke von 29 Hundekadavern MCD-prädisponierter (n = 44) und nicht-prädisponierter Rassen (Kontrollgruppe, n = 14) röntgenologisch, makroskopisch und mittels Mikro-CT untersucht. Die Studie umfasste Ellbogengelenke von acht Labrador Retrievern (LR; 21,6–37 kg), sieben Golden Retrievern (GR; 26,3–42 kg), sieben Berner Sennenhunden (BMD; 31–47 kg) und sieben Hunden nicht-prädisponierter Rassen (19,7–52 kg) (Kontrollgruppe). Die endgültige Diagnose MCD wurde anhand der Nekropsie und Mikro- CT Untersuchungen gestellt. Die Mikro-CT-Untersuchungen wurden mit dem XtremeCT II (Scanco Medical, Zürich, Schweiz) durchgeführt. Folgende Parameter wurden untersucht: Knochenvolumenanteil (BV/TV), Trabekelanzahl (Tb.N), Trabekeldicke (Tb.Th), Trabekelabstand (Tb.Sp), Vernetzungsgrad (Conn.D), Anisotropie (DA). 24 Ellbogen von 44 Ellbogen der prädisponierten Rassen (LR, GR, BMD) zeigten subchondrale Veränderungen oder Läsionen der Knorpelflächen oder beide Befunde. Die anderen Gelenke (n = 20) der prädisponierten Rassen sowie die Gelenke der Kontrollgruppe (n = 14) zeigten keine subchondralen Veränderungen oder Läsionen der Knorpelflächen Der Vergleich der Mittelwerte zwischen der MCD-Gruppe und der Kontrollgruppe ergab einen signifikanten Unterschied in der Dichte (BV/TV (%)). Der Mittelwert der erkrankten Ellbogen betrug 0,49 (SD±0,12) und war signifikant größer als der der Kontrollgruppe: 0,38 (SD±0,08) (p = 0,007). Die übrigen Parameter des trabekulären Aufbaus zeigten keinen signifikanten Unterschied. Eine erhöhte Dichte bedingt durch einen trabekulären Umbau im Bereich der ulnaren trochlearen Notch bei an MCD erkrankten Patienten ist das Ergebnis dieser Studie. Inkongruenz, Torsions- und Rotationskräfte sind wichtige Faktoren, die mitverantwortlich für punktuell erhöhte Belastungen bestimmter Bereiche im Ellbogengelenk sind. In Mikro-CT-gestützten Studien konnte gezeigt werden, dass sich der trabekuläre Knochen durch eine höhere Knochendichte (BV/TV), Trabekelanzahl (Tb.N) und Trabekeldicke (Tb.Th) und geringere Trabekelabstände (Tb.Sp) sehr präzise an Belastungsänderungen anpasst. Der trabekuläre Umbau der ulnaren trochlearen Notch aufgrund von erhöhten punktuellen Belastungen ist nur ein kleiner Teil, der zum Verständnis des komplexen Krankheitsprozesses der MCD beträgt. Weitere Studien sind noch notwendig, um die komplexe Erkrankung MCD vollständig zu verstehen., Medial coronoid disease (MCD) is a common disease often associated with forelimb lameness in predisposed medium- and large-breed dogs. The term MCD includes subchondral changes of the medial coronoid process (MCP) as well as pathologies of both cartilaginous surfaces. Because there have been few comprehensive and detailed studies of the trabecular structure of the medial coronoid, the aim of this study was to use the various microcomputed tomographic (micro-CT) parameters to comparatively examine the trabecular structure of the ulnar trochlear notch of healthy patients and patients with MCD. The significance of ulnar subtrochlear sclerosis (STS) in connection with MCD has been investigated in many studies in the past and could be confirmed by the present study. A total of 58 elbow joints from 29 dog cadavers of MCD predisposed (n = 44) and non-predisposed breeds (control group, n = 14) were examined radiographically, macroscopically and by microcomputed tomography (micro-CT). The study included elbow joints from eight Labrador Retrievers (LR; 21.6-37 kg), seven Golden Retrievers (GR; 26.3-42 kg), seven Bernese Mountain Dogs (BMD; 31-47 kg) and seven dogs of non-predisposed breeds (19.7-52 kg) (control group). The final diagnosis of MCD was made based on necropsy and micro-CT examinations. The micro-CT examinations were performed with the XtremeCT II (Scanco Medical, Zurich, Switzerland). The following parameters were examined: bone volume fraction (BV/TV), trabecular number (Tb.N), trabecular thickness (Tb.Th), trabecular spacing (Tb.Sp), connectivity density (Conn.D), anisotropy (DA). Twenty-four elbows of 44 elbows of predisposed breeds (LR, GR, BMD) showed subchondral changes or lesions of the cartilaginous surfaces or both findings. The other joints (n = 20) of the predisposed breeds as well as the joints of the control group (n = 14) showed no subchondral changes or lesions of the cartilage surfaces. Comparison of the mean values between the MCD group and the control group revealed a significant difference in density (BV/TV (%)). The mean value of diseased elbows was 0.49 (SD±0.12) and was significantly greater than that of the control group: 0.38 (SD±0.08) (p = 0.007). The other parameters of the trabecular structure showed no significant difference. The result of this study is an increased density due to trabecular remodelling in the ulnar trochlear notch region in patients suffering from MCD. Incongruity, torsional and rotational forces are important factors that are partly responsible for punctual increased loads on specific areas in the elbow joint. Micro-CT based studies have shown that trabecular bone adapts very precisely to load changes by increasing bone density (BV/TV), trabecular number (Tb.N) trabecular thickness (Tb.Th) and decreasing trabecular spacing (Tb.Sp). Trabecular remodelling of the ulnar trochlear notch due to increased point loads is only a small part of understanding the complex disease process of MCD. More studies are needed to fully understand the complex disease of MCD.
Not available
Glück, Tim Peter
2024
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Glück, Tim Peter (2024): Mikrocomputertomographische Analyse der ulnaren subtrochlearen Sklerose bei Hundekadavern mittlerer und großer Rassen mit und ohne mediale Koronoiderkrankung. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Die mediale ulnare Koronoiderkrankung (MCD) ist eine häufig auftretende Krankheit, die oft mit einer Lahmheit der Vordergliedmaße bei prädisponierten Hunden mittlerer und großer Rassen einhergeht. Der Begriff MCD beinhaltet neben den subchondralen Veränderungen des Processus coronoideus medialis ulnae (MCP) auch Pathologien der beiden Knorpelflächen. Da es bisher nur wenig umfangreiche und detaillierte Untersuchungen zum trabekulären Aufbau des medialen Processus coronoideus der Ulna gibt, war es Ziel dieser Studie, unter Zuhilfenahme der verschiedenen mikrocomputertomographischen (Mikro-CT) Parameter den trabekulären Aufbau der ulnaren trochlearen Notch von gesunden und an MCD erkrankten Patienten vergleichend zu untersuchen. Die Bedeutung der ulnaren subtrochlearen Sklerose (STS) im Zusammenhang mit MCD wurde in der Vergangenheit in vielen Studien untersucht und konnte durch die vorliegende Studie bestätigt werden. Insgesamt wurden 58 Ellbogengelenke von 29 Hundekadavern MCD-prädisponierter (n = 44) und nicht-prädisponierter Rassen (Kontrollgruppe, n = 14) röntgenologisch, makroskopisch und mittels Mikro-CT untersucht. Die Studie umfasste Ellbogengelenke von acht Labrador Retrievern (LR; 21,6–37 kg), sieben Golden Retrievern (GR; 26,3–42 kg), sieben Berner Sennenhunden (BMD; 31–47 kg) und sieben Hunden nicht-prädisponierter Rassen (19,7–52 kg) (Kontrollgruppe). Die endgültige Diagnose MCD wurde anhand der Nekropsie und Mikro- CT Untersuchungen gestellt. Die Mikro-CT-Untersuchungen wurden mit dem XtremeCT II (Scanco Medical, Zürich, Schweiz) durchgeführt. Folgende Parameter wurden untersucht: Knochenvolumenanteil (BV/TV), Trabekelanzahl (Tb.N), Trabekeldicke (Tb.Th), Trabekelabstand (Tb.Sp), Vernetzungsgrad (Conn.D), Anisotropie (DA). 24 Ellbogen von 44 Ellbogen der prädisponierten Rassen (LR, GR, BMD) zeigten subchondrale Veränderungen oder Läsionen der Knorpelflächen oder beide Befunde. Die anderen Gelenke (n = 20) der prädisponierten Rassen sowie die Gelenke der Kontrollgruppe (n = 14) zeigten keine subchondralen Veränderungen oder Läsionen der Knorpelflächen Der Vergleich der Mittelwerte zwischen der MCD-Gruppe und der Kontrollgruppe ergab einen signifikanten Unterschied in der Dichte (BV/TV (%)). Der Mittelwert der erkrankten Ellbogen betrug 0,49 (SD±0,12) und war signifikant größer als der der Kontrollgruppe: 0,38 (SD±0,08) (p = 0,007). Die übrigen Parameter des trabekulären Aufbaus zeigten keinen signifikanten Unterschied. Eine erhöhte Dichte bedingt durch einen trabekulären Umbau im Bereich der ulnaren trochlearen Notch bei an MCD erkrankten Patienten ist das Ergebnis dieser Studie. Inkongruenz, Torsions- und Rotationskräfte sind wichtige Faktoren, die mitverantwortlich für punktuell erhöhte Belastungen bestimmter Bereiche im Ellbogengelenk sind. In Mikro-CT-gestützten Studien konnte gezeigt werden, dass sich der trabekuläre Knochen durch eine höhere Knochendichte (BV/TV), Trabekelanzahl (Tb.N) und Trabekeldicke (Tb.Th) und geringere Trabekelabstände (Tb.Sp) sehr präzise an Belastungsänderungen anpasst. Der trabekuläre Umbau der ulnaren trochlearen Notch aufgrund von erhöhten punktuellen Belastungen ist nur ein kleiner Teil, der zum Verständnis des komplexen Krankheitsprozesses der MCD beträgt. Weitere Studien sind noch notwendig, um die komplexe Erkrankung MCD vollständig zu verstehen.

Abstract

Medial coronoid disease (MCD) is a common disease often associated with forelimb lameness in predisposed medium- and large-breed dogs. The term MCD includes subchondral changes of the medial coronoid process (MCP) as well as pathologies of both cartilaginous surfaces. Because there have been few comprehensive and detailed studies of the trabecular structure of the medial coronoid, the aim of this study was to use the various microcomputed tomographic (micro-CT) parameters to comparatively examine the trabecular structure of the ulnar trochlear notch of healthy patients and patients with MCD. The significance of ulnar subtrochlear sclerosis (STS) in connection with MCD has been investigated in many studies in the past and could be confirmed by the present study. A total of 58 elbow joints from 29 dog cadavers of MCD predisposed (n = 44) and non-predisposed breeds (control group, n = 14) were examined radiographically, macroscopically and by microcomputed tomography (micro-CT). The study included elbow joints from eight Labrador Retrievers (LR; 21.6-37 kg), seven Golden Retrievers (GR; 26.3-42 kg), seven Bernese Mountain Dogs (BMD; 31-47 kg) and seven dogs of non-predisposed breeds (19.7-52 kg) (control group). The final diagnosis of MCD was made based on necropsy and micro-CT examinations. The micro-CT examinations were performed with the XtremeCT II (Scanco Medical, Zurich, Switzerland). The following parameters were examined: bone volume fraction (BV/TV), trabecular number (Tb.N), trabecular thickness (Tb.Th), trabecular spacing (Tb.Sp), connectivity density (Conn.D), anisotropy (DA). Twenty-four elbows of 44 elbows of predisposed breeds (LR, GR, BMD) showed subchondral changes or lesions of the cartilaginous surfaces or both findings. The other joints (n = 20) of the predisposed breeds as well as the joints of the control group (n = 14) showed no subchondral changes or lesions of the cartilage surfaces. Comparison of the mean values between the MCD group and the control group revealed a significant difference in density (BV/TV (%)). The mean value of diseased elbows was 0.49 (SD±0.12) and was significantly greater than that of the control group: 0.38 (SD±0.08) (p = 0.007). The other parameters of the trabecular structure showed no significant difference. The result of this study is an increased density due to trabecular remodelling in the ulnar trochlear notch region in patients suffering from MCD. Incongruity, torsional and rotational forces are important factors that are partly responsible for punctual increased loads on specific areas in the elbow joint. Micro-CT based studies have shown that trabecular bone adapts very precisely to load changes by increasing bone density (BV/TV), trabecular number (Tb.N) trabecular thickness (Tb.Th) and decreasing trabecular spacing (Tb.Sp). Trabecular remodelling of the ulnar trochlear notch due to increased point loads is only a small part of understanding the complex disease process of MCD. More studies are needed to fully understand the complex disease of MCD.