Terzimehić, Nađa (2023): Mindful hybrid presence: explorations, trade-offs and enabling technology designs. Dissertation, LMU München: Fakultät für Mathematik, Informatik und Statistik |
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Abstract
This PhD thesis introduces and discusses the concept of mindful hybrid presence – an intentional and balanced way of maintaining presence across the physical and digital realms in today’s Western society. Whereas the term presence in Human-Computer-Interaction is rather bound to Virtual Reality research, this thesis focuses on the ways current digital mobile technology devices, such as notebooks, smartwatches and most prominently, smartphones, affect our experience of presence and engagement with our inner and outer world(s). As the listed devices, and their services, become increasingly intertwined with our everyday lives, so does the concern increasingly grow that our reliance on them can negatively impact our presence and well-being. I propose the concept of mindful hybrid presence as a potential solution to mitigate the negative effects, while harvesting the benefits, of the addition of digital presence. As the title suggests, the thesis comprises three parts: explorations, trade-offs and enabling technology designs. These three parts are investigated through four research questions, with the first question grounding work for the remaining three. The grounding research question, RQ0, guides the explorations of the continuum of hybrid presence. I consider hybrid presence to encompass a feeling and experience of stretched consciousness along the being-here in the physical environment and the being-there in the digital environment. In hybrid presence, these environments are to blend so as to ultimately diminish the border between them to offer new ways of connecting, learning and experiencing our environment and ourselves. However, many people report having problems with such blended environments, in particular being dissatisfied by the amount of time and the quality of the digital interaction. To address these problems, this thesis proposes the concept of consciously instrumentalizing mindfulness cues into technology to encourage a mindful hybrid presence – a state of heightened intention and awareness to manage and navigate presence between the realms in the hybrid presence continuum. Following, RQ1 investigates users’ perception and experience of presence to examine the trade-offs of hybrid presence. By following a user-centred approach, we employ qualitative and quantitative data collection methods such as user surveys and interviews, love/breakup letters, experience sampling, as well as automated data tracking with corresponding machine learning analysis. The results of these investigations yield several users’ needs within hybrid presence, reflecting a rather complex influence of hybrid presence on people’s overall feeling of well-being. The emerging users’ needs call for a balanced approach to the subject of interacting with the digital environment, opposed to common restrictive approaches – at the same time highlighting a crucial need to (self-)control primarily digital presence. RQ2 and RQ3 lead investigations into the design and evaluation of enabling technology designs for mindful hybrid presence. Within this scope, we investigate mindfulness in HCI to develop self-control strategies that are to be consciously instrumentalized within technology. This led us to set our focus on either: 1) raising awareness on intentional digital interaction or the physical environment the digital interaction is taking place in, or 2) encouraging activity redirection to the physical environment after prolonged digital presence. These strategies oppose current works that focus on restricting the digital environment only, in that they take a holistic approach towards the whole context in which digital interaction and digital influence is taking place. We implement these strategies within a series of high-fi prototypes and evaluate the capability of the prototypes in fostering mindful hybrid presence through field and lab studies. The studies’ findings suggest mindfulness-based designs to promote a more intentional and balanced interaction with the digital environment with further investigations needed on a canonized way of evaluation metrics. The thesis discusses the complex interplay between technology, presence, and mindfulness for current and emerging ubiquitous technologies, from a user-centred point of view. It offers insights into the role of technology in our lives and suggests further topics on the design of technology to support more intentional and balanced engagement with the world accessible from our digital devices.
Abstract
In dieser Dissertation wird das Konzept der mindful hybrid presence vorgestellt und diskutiert. Mindful hybrid presence versteht sich als eine bewusste und ausgewogene Art und Weise der Aufrechterhaltung der Präsenz in den physischen und digitalen Bereichen der heutigen westlichen Gesellschaft. Während der Begriff Präsenz im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion eher an die Virtual Reality-Forschung gebunden ist, konzentriert sich diese Dissertation auf die Art und Weise, wie aktuelle digitale mobile Technologiegeräte wie Notebooks, Smartwatches und vor allem Smartphones unsere Erfahrung von Präsenz und die Auseinandersetzung mit unserer inneren und äußeren Welt beeinflussen. In dem Maße, in dem die genannten Geräte und ihre Dienste zunehmend mit unserem Alltag verwoben werden, wächst auch die Sorge, dass unsere Abhängigkeit von ihnen unsere Präsenz und unser Wohlbefinden negativ beeinflussen kann. Ich schlage das Konzept der mindful hybrid presence als potenzielle Lösung vor, um die negativen Auswirkungen der zusätzlichen digitalen Präsenz abzuschwächen und gleichzeitig die Vorteile zu nutzen. Wie der Titel schon andeutet, besteht die Arbeit aus drei Teilen: Erkundungen, Abwägungen und Entwürfe von Technologien, die eine achtsame, hybride Präsenz unterstützen. Diese drei Teile werden anhand von vier Forschungsfragen untersucht, wobei die erste Frage die Grundlage für die Arbeit an den übrigen drei darstellt. Die grundlegende Forschungsfrage (RQ0) leitet die Erforschung des Kontinuums der hybriden Präsenz. Unter hybrider Präsenz verstehe ich das Gefühl und die Erfahrung eines gespannten Bewusstseins entlang des Hier-Seins in der physischen Umgebung und des Dort-Seins in der digitalen Umgebung. In der hybriden Präsenz sollen diese Umgebungen miteinander verschmelzen, so dass die Grenzen zwischen ihnen letztlich verschwinden und neue Möglichkeiten der Verbindung, des Lernens und der Erfahrung unserer Umwelt und unserer selbst entstehen. Viele Menschen berichten jedoch, dass sie Probleme mit solchen gemischten Umgebungen haben, insbesondere sind sie unzufrieden mit dem Zeitaufwand und der Qualität der digitalen Interaktion. Um diese Probleme anzugehen, schlägt diese Arbeit das Konzept der bewussten Instrumentalisierung von Achtsamkeitshinweisen in der Technologie vor, um eine achtsame hybride Präsenz zu fördern - einen Zustand erhöhter Absicht und Bewusstheit, um die Präsenz zwischen den Bereichen im Kontinuum der hybriden Präsenz zu steuern und zu navigieren. Im Folgenden untersucht RQ1 die Wahrnehmung und das Erleben von Präsenz durch die Nutzer, um die Kompromisse der hybriden Präsenz zu untersuchen. Indem wir einen nutzerzentrierten Ansatz verfolgen, verwenden wir qualitative und quantitative Datenerhebungsmethoden wie Nutzerumfragen und -interviews, Liebes- und Trennungsbriefe, Erfahrungsstichproben sowie automatisierte Datenverfolgung mit entsprechender maschineller Lernanalyse. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen verschiedene Nutzerbedürfnisse innerhalb der hybriden Präsenz, die einen ziemlich komplexen Einfluss der hybriden Präsenz auf das allgemeine Wohlbefinden der Menschen widerspiegeln. Die sich abzeichnenden Nutzerbedürfnisse erfordern einen ausgewogenen Ansatz für die Interaktion mit der digitalen Umgebung, der sich von den üblichen restriktiven Ansätzen abhebt - und gleichzeitig ein entscheidendes Bedürfnis nach (Selbst-)Kontrolle der primär digitalen Präsenz hervorhebt. RQ2 und RQ3 leiten Untersuchungen zur Gestaltung und Evaluierung von Technologie-Designs für achtsame hybride Präsenz. In diesem Rahmen untersuchen wir Achtsamkeit in HCI, um Strategien zur Selbstkontrolle zu entwickeln, die bewusst in der Technologie instrumentalisiert werden sollen. Dies hat uns dazu veranlasst, unseren Fokus auf Folgendes zu legen: 1) Bewusstmachung der absichtlichen digitalen Interaktion oder der physischen Umgebung, in der die digitale Interaktion stattfindet, oder 2) Förderung der Umlenkung von Aktivitäten in die physische Umgebung nach längerer digitaler Präsenz. Diese Strategien stehen im Gegensatz zu aktuellen Arbeiten, die sich nur auf die Einschränkung des digitalen Umfelds konzentrieren, da sie einen ganzheitlichen Ansatz für den gesamten Kontext verfolgen, in dem digitale Interaktion und digitaler Einfluss stattfinden. Wir setzen diese Strategien in einer Reihe von High-Fi-Prototypen um und bewerten die Fähigkeit der Prototypen, eine achtsame hybride Präsenz durch Feld- und Laborstudien zu fördern. Die Ergebnisse der Studien legen achtsamkeitsbasierte Designs nahe, um eine bewusstere und ausgewogenere Interaktion mit der digitalen Umgebung zu fördern, wobei weitere Untersuchungen zu einer kanonisierten Art von Bewertungsmetriken erforderlich sind. Die Arbeit diskutiert das komplexe Zusammenspiel zwischen Technologie, Präsenz und Achtsamkeit bei aktuellen und neu entstehenden allgegenwärtigen Technologien aus einer nutzerzentrierten Sicht. Sie bietet Einblicke in die Rolle der Technologie in unserem Leben und schlägt weitere Themen für die Gestaltung von Technologie vor, um eine bewusstere und ausgewogenere Auseinandersetzung mit der Welt zu unterstützen, die über unsere digitalen Geräte zugänglich ist.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Themengebiete: | 000 Allgemeines, Informatik, Informationswissenschaft > 004 Informatik
100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie |
Fakultäten: | Fakultät für Mathematik, Informatik und Statistik |
Sprache der Hochschulschrift: | Englisch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 15. Dezember 2023 |
1. Berichterstatter:in: | Schmidt, Albrecht |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | 9e1b35c475e06ef1740f7af9ceaaf0d6 |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0001/UMC 30657 |
ID Code: | 34092 |
Eingestellt am: | 12. Sep. 2024 09:02 |
Letzte Änderungen: | 13. Sep. 2024 09:11 |