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Konfliktbehandlung im policy–basierten Management mittels a priori Modellierung
Konfliktbehandlung im policy–basierten Management mittels a priori Modellierung
Das policy–basierte Management nimmt sowohl in der Forschung als auch in der Industrie einen steigenden Stellenwert ein. Durch die verteilte Spezifikation und aufgrund divergenter Ziele können Policies zueinander in Konflikt stehen. Die bereits existierenden Ansätze zur Policy–Konfliktbehandlung sind nur begrenzt einsetzbar, da sie häufig auf eine dediziert Policy–Sprache limitiert sind, wichtige Konfliktarten per se nicht erkennen können oder für neuartige Konfliktarten keine Methodik zur Integration bieten. Diese Arbeit zeigt, dass unter Berücksichtigung von Managementmodellen neue Konfliktarten nachgewiesen werden können, die bis jetzt mit den Ansätzen in der Literatur nicht behandelbar sind. Dazu werden Managementmodelle als a priori Modelle aufgefasst. Ein a priori Modell beschreibt den Sollzustand eines Systems und definiert somit eine Menge von einzuhaltenden Bedingungen. Unter dieser Prämisse werden neuartige Konflikte — Konflikte zwischen Beziehungen von Managementobjekten — nachgewiesen. Den Kern der Lösungsidee bildet eine Methodik zur Ableitung von Konfliktdefinitionen aus Modellaspekten. Dabei werden ausgehend von Modellaspekten Invarianten abgeleitet, mit Policy–Aktionen verknüpft und schließlich Vorbedingungen definiert, deren Einhaltung Konflikte verhindert. Die breite Anwendbarkeit der Methodik wird anhand eines statischen Beziehungsmodells für die Beziehungen der funktionalen Abhängigkeit und Enthaltenseinsrelationen gezeigt. Ebenso wird die Anwendbarkeit der Methodik für Vertreter von dynamischen Modellen, den endlichen Automaten demonstriert. Zur Konfliktbehandlung wurde ein neuer Algorithmus entwickelt, der aus den Phasen Konfliktlokalisierung, Konflikterkennung und Konfliktlösung besteht. In der ersten Phase wird durch Teilmengenbildung die Anzahl der zu betrachtenden Policies schnell reduziert. In der letzten Phase werden für die einzelnen Konfliktarten Strategien entwickelt, die eine optimale Konfliktlösung gewährleisten. Der Algorithmus ist sowohl für die präventive als auch die reaktive Konfliktbehandlung anwendbar. Damit eine generische Lösung erreicht wird, sind wichtige Designziele für die Methodik und dem Algorithmus: die Unabhängigkeit von einer dedizierten Policy–Sprache, die Breite der behandelbaren Konfliktarten sowie die Unabhängigkeit von einem spezifischen Managementinformationsmodell. Die Anwendbarkeit der Lösung in der Praxis wird durch eine exemplarische Abbildung der Konfliktdefinitionen in das Common Information Model gezeigt.
Policy-Konlikte, a priori Modelle, Konfliktbehandlung
Kempter, Bernhard
2004
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Kempter, Bernhard (2004): Konfliktbehandlung im policy–basierten Management mittels a priori Modellierung. Dissertation, LMU München: Faculty of Mathematics, Computer Science and Statistics
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Abstract

Das policy–basierte Management nimmt sowohl in der Forschung als auch in der Industrie einen steigenden Stellenwert ein. Durch die verteilte Spezifikation und aufgrund divergenter Ziele können Policies zueinander in Konflikt stehen. Die bereits existierenden Ansätze zur Policy–Konfliktbehandlung sind nur begrenzt einsetzbar, da sie häufig auf eine dediziert Policy–Sprache limitiert sind, wichtige Konfliktarten per se nicht erkennen können oder für neuartige Konfliktarten keine Methodik zur Integration bieten. Diese Arbeit zeigt, dass unter Berücksichtigung von Managementmodellen neue Konfliktarten nachgewiesen werden können, die bis jetzt mit den Ansätzen in der Literatur nicht behandelbar sind. Dazu werden Managementmodelle als a priori Modelle aufgefasst. Ein a priori Modell beschreibt den Sollzustand eines Systems und definiert somit eine Menge von einzuhaltenden Bedingungen. Unter dieser Prämisse werden neuartige Konflikte — Konflikte zwischen Beziehungen von Managementobjekten — nachgewiesen. Den Kern der Lösungsidee bildet eine Methodik zur Ableitung von Konfliktdefinitionen aus Modellaspekten. Dabei werden ausgehend von Modellaspekten Invarianten abgeleitet, mit Policy–Aktionen verknüpft und schließlich Vorbedingungen definiert, deren Einhaltung Konflikte verhindert. Die breite Anwendbarkeit der Methodik wird anhand eines statischen Beziehungsmodells für die Beziehungen der funktionalen Abhängigkeit und Enthaltenseinsrelationen gezeigt. Ebenso wird die Anwendbarkeit der Methodik für Vertreter von dynamischen Modellen, den endlichen Automaten demonstriert. Zur Konfliktbehandlung wurde ein neuer Algorithmus entwickelt, der aus den Phasen Konfliktlokalisierung, Konflikterkennung und Konfliktlösung besteht. In der ersten Phase wird durch Teilmengenbildung die Anzahl der zu betrachtenden Policies schnell reduziert. In der letzten Phase werden für die einzelnen Konfliktarten Strategien entwickelt, die eine optimale Konfliktlösung gewährleisten. Der Algorithmus ist sowohl für die präventive als auch die reaktive Konfliktbehandlung anwendbar. Damit eine generische Lösung erreicht wird, sind wichtige Designziele für die Methodik und dem Algorithmus: die Unabhängigkeit von einer dedizierten Policy–Sprache, die Breite der behandelbaren Konfliktarten sowie die Unabhängigkeit von einem spezifischen Managementinformationsmodell. Die Anwendbarkeit der Lösung in der Praxis wird durch eine exemplarische Abbildung der Konfliktdefinitionen in das Common Information Model gezeigt.